Ruhe bewahren und Hände waschen Die Coronavirus-Epidemie erreicht den MTK / Hygiene ist wichtig, Großveranstaltungen sollte man meiden

Wird aktuell besonders gerne genutzt, ist aber keine Neuanschaffung extra für die Coronavirus-Epidemie: Die Hygiene-Station im Hattersheimer Globus-Markt.

Die Coronavirus-Epidemie erreicht den MTK / Hygiene ist wichtig, Großveranstaltungen sollte man meiden

Auch vor dem Main-Taunus-Kreis macht die Coronavirus-Epidemie nicht halt, und das nicht erst, seit am Dienstag die ersten drei tatsächlichen Erkrankungsfälle in Eschborn, Bad Soden und Kelkheim bekannt gegeben wurden. Der Ausbruch der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19 begann im Dezember vergangenen Jahres in der chinesischen Stadt Wuhan. Am 30. Januar rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite" aus. Und schon zu diesem Zeitpunkt fingen die ersten Bürgerinnen und Bürger an, verstärkt Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel nachzufragen.

Die erhöhte Nachfrage begann schon direkt zu Beginn der Epidemie, und seit etwa drei Wochen ist die Ware vergriffen, berichtet Susanne Berg von der Flörsheimer Bahnhof Apotheke im Gespräch mit unserer Zeitung. Und nach wie vor drehen sich die meisten Fragen in Apotheken bezüglich Corona um herbeigesehnte Nachlieferungen.

Verstärkt nachgefragt wurden insbesondere zu Beginn der ersten Märzwoche auch bestimmte Lebensmittel. Der Begriff "Hamsterkäufe" ist allgemein bekannt, doch tatsächlich leergefegte Nudelregale im Supermarkt des Vertrauens waren dann doch ein ungewohnter Anblick, der nervös machte und der wahrscheinlich auch Zeitgenossen, die dem Coronavirus eher wenig besorgt entgegentreten, zu Vorratseinkäufen veranlasste - aus Angst, dass dank der anderen Hamsterkäufer die Küche kalt bleiben muss.

Diese Lage entspannte sich augenscheinlich bereits vor dem letzten Wochenende wieder. Nachlieferungen von Nudeln, Reis und Tomatensoße waren erkennbar, und auch Toilettenpapier, zwischenzeitlich quasi "weißes Gold" im Händlerregal, war wieder frisch auf Lager. Inzwischen sind die Vorratschränke wohl voll, denn trotz der sich kontinuierlich verschärfenden Epidemielage wirkt nichts mehr ungewöhnlich leer gekauft.

Die Coronavirus-Epidemie schärft zudem die Sinne: Beispielsweise gibt es im Eingangsbereich des Globus-Marktes in Hattersheim eine Hygiene-Station. Mit den dort entnehmbaren Desinfektionstüchern kann man die eigenen Hände und den Einkaufswagengriff "sauber, keimfrei, sicher" machen. Das Angebot wird derzeit intensiv genutzt. Auf unsere Anfrage konnte Werbeleiterin Nadine Gründer jedoch berichten, dass es diese Hygiene-Station schon eine ganze Weile gibt und sie keineswegs erst im Zuge der aktuell grassierenden Epidemie errichtet worden ist. Jedoch: Sie fällt gerade jetzt stärker auf, und besonders viele Kundinnen und Kunden nehmen momentan dieses Angebot dankbar an.

Erkältungsymptome - was tun?

Natürlich stellen sich viele Menschen jetzt die Frage, wie sie sich bei ersten Anzeichen von Erkältungssymptomen richtig verhalten. Die Krifteler Internistin Dr. med. Isabelle Clessienne rät in diesem Fall: "Wer erkältet ist und nur eine Krankmeldung braucht, kann das aktuell auch telefonisch machen, da gibt es eine Ausnahmeregelung für die nächsten vier Wochen."

Anders verhält es sich, wenn man Kontakt mit einem gesicherten Fall von COVID-19 hatte oder in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet war. Dann soll man einen Abstrich bekommen. "Melden Sie sich dafür telefonisch beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 oder beim Gesundheitsamt. Meiden Sie unnötige Reisen und Großveranstaltungen und halten Sie die Hygienetipps ein, sprich: Nies-Etikette sowie regelmäßiges, gründliches Händewaschen", so die Hausärztin.

Wichtig sei auch, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. "Momentan erreichen uns vor allem besorgte Anrufe von jungen gesunden Menschen - da ist so gut wie keine Gefährdung für den Einzelnen. Es geht bei all den Maßnahmen schlicht und ergreifend darum, dass nicht zu viele schwerwiegende Fälle gleichzeitig auftreten. Denn dann könnte es zu Problemen mit der medizinischen Versorgung kommen, und gerade Wuhan hat gezeigt, dass dann die gravierenden Probleme mit dem Virus relevant werden", stellt Dr. Clesienne fest. Das Problem abzutun sei nicht zielführend - aber man müsse auch keine Angst haben.

"Zumindest mein persönliches Gefühl ist, dass sich die Zahlen in den zuerst betroffenen Bundesländern einigermaßen stabil halten. Was wir machen, scheint also Sinn zu haben und wir sollten uns nicht verrückt machen, wenn jetzt bei uns die Zahlen steigen werden. Das ist zu erwarten gewesen", gibt die Ärztin weiter zu Bedenken.

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