Matthias „Matze“ Brand hat die „Wasserspiele“ am Freitag eröffnet und sie am Montag nach dem Abbau wieder beendet. Doch ganz so schlimm war es trotz einiger kurzer Schauer zwischendurch gar nicht: Das Pfingstturnier der Handballer von TuS Kriftel, in Kooperation mit der JSG und MSG Schwarzbach mit TV Hofheim im bereits 62. Jahr organisiert, konnte weitgehend reibungslos ablaufen. Das Wasser von oben störte die Spieler der fast 100 Mannschaften am wenigsten, die vielen Zuschauer kaum. Es gab ja auch noch das große Festzelt. Und so wurde der Wettbewerb auf den sechs Rasenplätzen wieder ein großer Erfolg, weshalb Abteilungsleiter Brand bilanzierte: „Auch in diesem Jahr haben wir wieder ,Pfitu‘-Geschichte geschrieben. So viele Menschen haben wir in den letzten zehn Jahren und noch mehr nicht mehr bewegt“, freute er sich, dankte mehreren Dutzend Helfern, dem Roten Kreuz sowie weiteren Unterstützern, und machte deutlich: „Wir sind das Original.“
Das allerdings auch mit der Zeit geht. Denn erstmals gab es kein reines Turnier der Damen und Herren mehr, sondern einen Wettbewerb der Mixed-Teams. Hier siegten die Odenwälder Gäste aus Erbach, die gleich mit einem großen Tross auch zum Zelten angereist waren. Zweiter wurde die „TSG Frankfurter Goldgrube“ vor den Damen von Frankfurter Berg, die zusammen mit den Männern des Gastgebers MSG Schwarzbach spielten. Hier waren sechs Teams am Start, wobei sehr zur Freude von Spielplan-Organisator Steffen Wipfler auch insgesamt überhaupt keine Mannschaft abgesagt hatte.
Premiere Nummer zwei war die C-Jugend bereits am Samstag, womit der große Jugend-Sonntag weiter entzerrt wurde. Richtig bevölkert war der Rasenplatz, den die Gemeinde Kriftel und der SV 07 wieder zur Verfügung stellten, dann am Samstagnachmittag beim „Schobbe-Cup“. Je eine Halbzeit Fußball und Handball, dazu eine Meter-Wertung, lockten vor allem junge Leute an. Viele Handballer aus den Heimatvereinen hatte eigene Teams gestellt, aber auch Marxheimer Fußballer oder Krifteler Ex-Kerbeborsch mischten mit Mannschaften mit. Im Festzelt vielumjubelte Sieger waren die „Hopfen Hooligens“ vor dem „FC Billos“. Direkt im Anschluss an die Ehrung wurde im Zelt bei Musik von DJ Holly munter gefeiert. Sichtlich beeindruckt war auch Kriftels Erster Beigeordneter Martin Mohr bei seinem ersten Turnierbesuch: „Ich bin überwältigt, was ihr hier auf die Beine stellt.“ Das die Handballer feiern können, habe er von Bürgermeister Christian Seitz, der dann am Sonntag vorbeischaute, schon gehört. Chef Brand betonte aber: „Dieses Turnier lässt sich nicht einfach per Schnipp organisieren.“ Und weil es einen Kopf braucht, wurde er von Caro Wittek aus dem großen Orga-Team mit passender Mütze auch zum „Head of Pfitu“ offiziell ernannt und gelobt: „Wir wissen ja, wie sehr dein Herz an diesem Turnier hängt.“ Zusammen mit Abteilungsleiter Oliver Kriz hat er die Veranstaltung vor einigen Jahren wieder zum Leben erweckt und Mitstreiter motiviert.
Wittek wiederum ist der „Head of Beerpong“, denn sie stellt mit ihren Helfern immer freitags seit Jahren das Turnier um den Biersport mit den Tischtennis-Bällen auf die Beine. 48 Teams waren diesmal wieder am Start, hatten sich lustige Namen überlegt und viel Spaß. Zudem hat das Vorstandsmitglied in diesem Jahr erstmals ein Heft, den „Pfitu-Ticker“, erstellt – mit sehr positiver Resonanz. Hier ist viel über die Historie des Rasenturniers, über markante Typen und besondere Erlebnisse nachzulesen. Auch viele Eltern werden darin Neues erfahren haben, denn sie feuerten dann am Sonntag den jüngsten Nachwuchs an. Die Turniere von der F- bis D-Jugend standen auf dem Programm, zum Teil mit bis zu zehn teilnehmenden Teams, was an alte Zeiten erinnert. Ganz besonders bejubelt wurde das Einlagespiel der G-Jugend, das natürlich Unentschieden ausging und viele glückliche, aber auch erschöpfte Kindergesichter hatte. Und die TuS erwies sich einmal mehr als guter Gastgeber, denn sie gewann „nur“ das gemischte Turnier der weiblichen A- und B-Jugend und das der männlichen C-Jugend, sonst ließen sie den Gästen den Vortritt. Von denen wieder einige weit gereist waren, und die HSG Merkstein bei Aachen ihre kleine Zeltstadt auf der Wiese aufbaute. Auch das ist Teil des Pfingstturniers, das sich als Marke in der Region mit diesem Ausrufezeichen weiter etabliert hat.
Die Ergebnisse der Jugend
Weibliche A/B: 1. Kriftel 2, 2. Sachsenhausen, 3. Kriftel 1. Männliche A: 1. Niederrodenbach, 2. Schwarzbach, 3. Merkstein. Männliche B: 1. Niederrodenbach, 2. Main-Taunus-Ost, 3. Schwarzbach. Weibliche C: 1. Erbach, 2. Oberursel, 3. Niederrodenbach. Männliche C: 1. Schwarzbach 2, 2. Mörlen, 3. Niederrodenbach. Weibliche D: 1. Münster 1, 2. Niederrodenbach, 3. Kriftel 1. Männliche D: 1. Erbach, 2. Hochheim/Wicker, 3. Seulberg. Weibliche E: 1. Münster 2, 2. Münster 1, 3. Kriftel 2. Männliche E: 1. Münster 1, 2. Schwarzbach 2, 3. Eddersheim. F-Jugend: 1. Münster, 2. Niederrodenbach, 3. Schwarzbach 1.
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