Mai will sie jetzt mit Ehemann Rudolf Maixner ihre Goldene Hochzeit, ebenfalls bei Sonnenschein und Wärme, mit vielen Gästen draußen im Hof feiern.
Näher kennengelernt hat sich das Paar in einer kalten Jahreszeit, bei der es aber ebenfalls heiß herging: der Bischemer Fastnacht. Im Februar 1958 tanzten Gisela Wagner und Rudolf Maixner beim Lumpenball im Saalbau zum ersten Mal miteinander. Die beiden waschechten Bischemer, die sich vom Sehen kannten, schauten sich dabei offensichtlich tiefer in die Augen. Auf Ausflügen mit seinem Motorrad lernten sie sich näher kennen und lieben.
Auch während seines Grundwehrdienstes bei der Bundeswehr, den er in Göttingen absolvierte, blieb die Verbindung bestehen. Für die Hochzeit erhielt Rudolf Maixner eine Woche Urlaub, dann fuhr der Jungvermählte wieder in die ferne Kaserne. Die junge Ehefrau wohnte zunächst weiter bei ihren Eltern. Erst nach Beendigung des Wehrdienstes bezog das Paar eine eigene Wohnung in Bischofsheim. Seit 1965 leben die Maixners in seinem Elternhaus in der Dammstraße.
Wer das Paar besucht, kann sich am Hoftor auch gleich über die Sterbefälle im Bischofsheim informieren. Der gelernte Schreiner arbeitete von 1958 bis 1968 bei dem heute noch bestehenden Bestattungsinstitut Engert-Gutwin. Seitdem hängt Rudolf Maixner in alter Verbundenheit die aktuellen Sterbeanzeigen in einem Kasten vor seinem Haus aus.
Mit einer Weiterbildung wechselte er Ende 1960er-Jahre sein Tätigkeitsfeld und war bei der IBM in Mainz im technischen Außendienst beschäftigt. Nach Feierabend wurde er aber regelmäßig wieder zum Schreiner und baute vielen Bischofsheimern Fenster, Türen und Böden ein.
Obwohl Sohn Rolf 1961 geboren wurde, wollte Gisela Maixner ihren Beruf als gelernte Verkäuferin nicht vollends aufgeben. Bei der Bischofsheimer Kaffeerösterei Jakob Lahm war sie 25 Jahre beschäftigt. „Ich war überall“, erzählt sie. In der gesamte Region, von Darmstadt bis in den Rheingau, lieferte sie den frisch gerösteten Kaffee aus. Währenddessen kümmerten sich die Großeltern um die Betreuung des Kindes.
Neben der Arbeit waren die Vereine ein wichtiger Bestandteil im Leben von Rudolf Maixner. In diesem Jahr feiert er 60 Jahre Zugehörigkeit zum Radfahrerverein Bischofsheim. Insgesamt 32 Jahre war er aktiver Kunstradfahrer, Sportleiter war er 22 Jahre und 18 Jahre hatte er das Amt des Zweiten Vorsitzenden inne. Auch der Bischofsheimer Carneval Verein (BCV) konnte auf ihn als Komiteesprecher zählen. Über 50 Jahre Mitgliedschaft im Geflügelzüchterverein und im Vogelzucht- und Schutzverein Bischofsheim, hat Maixner vorzuweisen. Gemeinsam nahm das Paar gerne an Fahrten und anderen Veranstaltungen der Vereine teil.
Das Reisen ist eine große Leidenschaft der Beiden. Sie waren schon an vielen Orten der Welt, aber besonders gerne besuchen sie bis heute immer wieder die Vogesen.
Ein Rezept für ein langes und gutes Zusammenleben haben die Maixners nicht. „Wir haben uns schon immer gern gehabt, obwohl es ab und zu gerappelt hat“, fasst Rudolf Maixner 50 Jahre Eheleben in einem Satz zusammen. „Meine Schwiegermutter war eine gute Frau“, erinnert sich der heute 71-Jährige und bescheinigt seiner Ehefrau ähnlich hohe Qualitäten.
Am Donnerstag (19.) laden die Maixners ab elf Uhr zu einem Empfang in der Dammstraße 8 ein. Am darauffolgenden Wochenende wird mit der Familie gefeiert.
Der Lokal-Anzeiger gratuliert Gisela und Rudolf Maixner ganz herzlich zu ihrer Goldenen Hochzeit.

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