BISCHOFSHEIM (pm/tw) – Im Sommer ging es bis an die Ufer der Ägäis. Damals waren Temperaturen um die 30 Grad Celsius keine Besonderheit für die Euroradler aus der Mainspitze. Jetzt zu Beginn des Herbstes machten sie sich erneut auf, um nach Süden zu fahren. Nicht ganz so weit wie im Sommer, zur Jahresabschlussfahrt war nur der Kraichgau das Ziel der bunten Truppe.
Natürlich gehörten zum Start ein paar Herbstnebel noch dazu, doch schon im Rodgau strahlte die Sonne vom blauen Himmel. Über Messel führte die Tour zum Odenwald und dort hinauf nach Böllstein. Jetzt wurde der Tag zu einer richtig schweißtreibenden Angelegenheit. Durch das Mossautal hinauf nach Olfen und hinunter zum Neckar nach Hirschhorn, die Euroradler ließen keinen Berg und keine Steigung aus, denn aus dem Neckartal ging es wieder hinauf nach Schönbrunn. Nach gut 120 Kilometern tat eine Kaffeepause bei frisch gebackenem Hefekuchen gut, aber der Tag war noch nicht zu Ende. Kleine Wege im Kraichgau, steil und eng, überall Fallobst auf den Wegen und herrliche Ausblicke über die Täler dominierten auf den letzten Tageskilometern.
Am Abend waren es dann 153 Kilometer und 1600 Höhenmeter, die die zwanzig Radler bewältigt hatten. Aber nicht nur der Odenwald hatte seine Spuren hinterlassen – auch die Sonne sorgte für Farbenspiele auf der Haut, die man sonst nur vom Juli her kennt. In der „Zehntscheune“ in Hilsbach war ausruhen und relaxen angesagt, schließlich standen noch zwei nicht minder anstrengende Tage an. Brackenheim, Walheim, Löschgau, Ochensenbach, Zaberfeld und Leonbronn – viele der Ortsnamen waren den Radlern vor der Tour noch unbekannt. Jetzt kennen sie nicht nur die schwäbischen Maultaschen, sondern wissen auch, dass die Prozente der Straßensteigungen weit über denen in den Weinflaschen liegen. Und so kamen an den beiden Ausflugstagen jeweils gut 100 Kilometer dazu. Keine Frage: die Ausrolltour 2011 der Euroradler knüpfte vom Niveau her nahtlos an die große Griechenlandtour im Sommer an – die Messlatte liegt jedes Jahr ein paar Zentimeter höher oder Kilometer weiter.
Die Rückfahrt entlang der Bergstraße und durch das Ried sollte dann eine gemütliche Etappe werden. Keine großen Steigungen mehr, dafür die Chance, Erinnerungen auszutauschen und sich schon auf das kommende Jahr zu freuen. Dann geht es Ende Mai nach Brandenburg. Gut eine Woche werden die Euroradler zusammen sein. Die Höhen der Rhön und des Thüringer Waldes laden zu kleinen Bergwertungen ein – bevor es 2013 wieder richtig nach Europa geht: mit dem Rad zur Nordspitze Jütlands, mit der Fähre nach Island und dann 1.700 Kilometer um und durch die Insel der Vulkane.
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