Meinung der Bürger sichtbar machen

Initiative sammelt Unterschriften gegen den Abriss der Dammmauer

GINSHEIM (pm) - „Wir wollen den Erhalt der historischen Dammmauer und einen sicheren Hochwasserschutz“, sagt Barbara Schmid. Die Ginsheimerin hat jetzt die Initiative „Erhalt der historischen Dammmauer“ ins Leben gerufen.

„Wir fühlen uns mit der fast 120 Jahre alten Sandsteinmauer verbunden. Sie besitzt eine große Ausstrahlung und prägt die Atmosphäre der Altrheinansicht von Ginsheim“, will Schmid das historische Bauwerk nicht missen.

Der Hintergrund für die Gründung der Initiative: Das Regierungspräsidium Darmstadt (RP) will den Ortsdamm von Ginsheim, ab Kindergarten bis Schwarzbachmündung, sanieren. Als Hochwasserschutzmaßnahme wurde im Februar im Bauausschuss unter anderem eine Variante vorgestellt, bei der die Dammmauer erhalten werden kann. „Wir waren überrascht, dass bei der Bürgerversammlung am Mittwoch nur noch drei Varianten gezeigt wurden, die alle den Abriss unserer Dammmauer vorsehen“, wundert sich Ilka Lorenz jetzt. Sie will sich nicht mit einer Betonmauer auf dem Damm anfreunden.

„Der vom RP beauftragte Ingenieur hat innerhalb der Bürgerversammlung versichert, dass die Variante mit der alten Dammmauer und einer mobilen Schutzwand, die bei Hochwasser aufgebaut wird, sehr sicher und erprobt ist“, sagt Oleg Cernavin. Er kann nicht verstehen, warum jetzt nur noch vom Abriss der Mauer die Rede ist.

„Nicht teurer als die geplante Betonmauer und genauso sicher! Warum ohne Not ein historisches Bauwerk abreißen, mit dem sich die Ginsheimer identifizieren?“, fragt Cernavin. „Wir hoffen, dass sich unser Bürgermeister Richard von Neumann für die historische Dammmauer und für unsere Hochwassersicherheit einsetzt.“

„Wir sind seit Generationen als Kinder alle über die Dammmauer gelaufen und haben geübt, über die Durchgänge zu springen“, sieht auch Waltraud Nagl über den historischen Wert hinaus eine emotionale Verbundenheit zum Bauwerk am Altrhein. „Die Gemeinde feiert in diesem Jahr das 1225-jährige Bestehen von Ginsheim. Gleichzeit droht das Verschwinden sichtbarer Ortshistorie, von der wir hier nur noch sehr wenige haben“, bedauert Nagl.

Jetzt sammelt die Initiative für den Erhalt der historischen Sandsteinmauer Unterschriften. „Wir wollen die Meinung der Bürger sichtbar machen. Wir hoffen, damit die Gemeindevertreter davon zu überzeugen, sich für die Dammmauer und die mobile Schutzeinrichtung einzusetzen“, formuliert Barbara Schmid das Ziel der Initiative.

„Wir freuen uns, wenn sich viele Ginsheimer und auch Besucher der Altrheingemeinde für unsere alte Mauer stark machen“, hofft sie auf viele Unterschriften. Die Zeit drängt: Am 14. Juni wird die Dammsanierung öffentlich im Bauausschuss beraten. Am 22. Juni soll die Entscheidung über das Schicksal der Mauer in der Gemeindevertretersitzung fallen. Unter der E-Mail-Adresse: info[at]initiativedammmauer[dot]de ist die Initiative „Erhalt der historischen Dammmauer“ erreichbar. Hier sind Informationen und die Unterschriftenliste erhältlich.

Bauwagen-Projekt für Jugendliche

GUSTAVSBURG (pm) - Am vergangenen Donnerstag startete das Kinder- und Jugendbüro das Bauwagenprojekt und übergab den Bauwagen wieder in jugendliche Hände. Der Bauwagen steht den Jugendlichen zum Aufenthalt zur Verfügung.

Im vorigen Jahr stand der Wagen unter der Mainbrücke, jetzt wurde er in der Landdammstraße, ganz in der Nähe des Jugendzentrums Gerberhaus in Gustavsburg, aufgestellt. Einmal wöchentlich treffen sich die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros dort mit den Jugendlichen, um aktuelle Probleme zu besprechen und eigene Ideen zu verwirklichen.

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