Beide Kommunalpolitiker waren mehr als 20 Jahre Mitglied in der Gemeindevertretung von Ginsheim-Gustavsburg. Während Averbeck 2009 ausschied, gab Faßbender nach der Kommunalwahl im März 2011 sein Mandat ab.
Kontrovers ging es dagegen wieder beim Thema Umgestaltung des Bereichs rund um die Rudolf-Diesel-Straße in Gustavsburg zu. Wie berichtet, wurde im Bau- und Finanzausschuss eine erste Grobplanung präsentiert. Trotz regem Autoverkehr soll ein 3500 Quadratmeter-Bereich von der Feuerwehr, über den kleinen Marktplatz, dem ehemaligen Plus-Markt bis zur Volksbank als Gesamtplatz wahrgenommen werden. Das Vorhaben kann mit öffentlichen Geldern der Städtebaulichen Sanierungsmaßnahme finanziert werden.
Ein schwaches Konzept mit wenig Substanz, urteilte Heike Pockrandt von Bündnis 90/Die Grünen. Sie verweigerte die Zustimmung zu dieser Planungsgrundlage. Es reiche nicht aus ein paar Bänke aufzustellen und Garagen abzureißen, kritisierte sie. Fraktionskollege Claus Redhorn forderte „eine maximale Verkehrsberuhigung“, damit der Platz wahrgenommen werden könne.
„Dieses Konzept lässt uns alle Freiheiten als Planer offen“, befürwortete dagegen Thorsten Siehr (SPD) die erste Vorlage. Eine „globale Planung“ über den Bereich der Rudolf-Diesel-Straße hinaus, werde von den Freien Wählern begrüßt, betonte auch Albrecht Marufke. Mit dem Konzept sei eine Basis gelegt, befürwortete Mario Bach (CDU) ebenfalls die Weiterentwicklung der Vorlage. „Wir haben einen Platz, der optisch nicht vorhanden ist“, sieht auch Armin Wagner (CDU) gestalterischen Handlungsbedarf.
Es müsse für das Planungsbüro ein klares Signal gegeben werden, wohin der Weg bei der Gestaltung der Ortsmitte von Gustavsburg gehen solle, betonte Bürgermeister Richard von Neumann. Er forderte die Grünen zu einer klareren Positionierung in dieser Sache auf. Nach einer Beratungspause einigten sich alle Fraktionen darauf, dass das Planungsbüro nach der politischen Sommerpause drei Planungsvarianten vorlegen soll. Eine Variante soll besonders den Wunsch der Grünen berücksichtigen, dass der Platz nicht mehr von Autos dominiert wird und damit stark verkehrsberuhigt ist. Einstimmig wurde damit eine Planung des Ortskerns von Gustavsburg auf den Weg gebracht.
Um bereits beschlossene oder begonnene Maßnahmen umzusetzen, ist die Bildung von Haushaltsabgaberesten in Höhe von 6,07 Millionen Euro notwendig, dafür stimmten SPD, CDU, Freie Wähler und die Vertreterin der FDP. Bündnis 90/Die Grünen votierten dagegen. Da die Bildung von Haushaltsresten zum Gesamthaushalt gehöre, den die Grünen abgelehnt hatten, stimme man dieser Vorlage nicht zu, erklärte Claus Rethorn.
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