Viele Gastfahrer trotzten dem Wetter

ESV-Nachtfahrt fand nach Regenpause doch noch ihr Publikum

BISCHOFSHEIM (gae) - Beinahe sprichwörtlich ins Wasser gefallen wäre die geplante „Nachtfahrt“ der Großbahner des Eisenbahner Sport Vereins (ESV) Bischofsheim.


Bereits am Samstag Naschmittag als die zahlreichen Loks angeheizt wurden, hatten sich viele Schaulustige auf dem Vereinsgelände am Schindberg eingefunden und die Stimmung auf dem Gelände war prächtig. Dann aber, am späten Nachmittag, kam der Regen und die Besucher verflüchtigten sich schnell.

Der Aufwand, den die Abteilungsmitglieder im Vorfeld für den großen Event getrieben hatten schien umsonst gewesen zu sein. Doch als um 22.30 Uhr der Regen endlich aufgehört hatte, regte sich auf einmal wieder das Leben auf der Anlage.

Eingefleischte Eisenbahnfans waren zurückgekommen, der Fahrbetrieb wurde kurzerhand wieder aufgenommen und endete erst um 1.30 Uhr in der Nacht. Siegfried Wulle, der 2. Vorsitzende der Abteilung, zeigte sich am Sonntagmorgen überglücklich, dass die Nachtfahrt dann doch noch spontan stattfand, wenn auch in einem viel kleineren Rahmen als ursprünglich geplant.

Es war ein tolles Erlebnis, berichtetet der 65-jährige Eisenbahnfan. Die bunte Beleuchtung der 1,4 Kilometer langen Gleisanlage, die sich in der regennassen Landschaft glitzernd spiegelte, machte den Fahrbetrieb für die Gäste und die Vereinsmitglieder zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatten die ESVler den geplanten 2. Bauabschnitt zur Grillhütte fertiggestellt. Über 400 Pflanzsteine hatte man gestellt und damit einen künstlichen Damm errichtet, an dem die Züge nun auf der um 300 Meter erweiterten Strecke vorbei fahren konnten. In der Endausbaustufe, die allerdings erst in einigen Jahren erreicht sein wird, erklärte Wulle, werde man auf 13 verschiedenen Fahrstrecken das Gelände erkunden können. Bei einer Gleisstrecke von fast vier Kilometern, werden die ESVler dann über die längste Großbahn in Deutschland verfügen.

Herbert Lang, 2. Vorsitzender des Gesamtvereins und Pressesprecher, zeigte sich sehr erfreut über die Tatsache, dass trotz des Regens so viele Gastfahrer am Schindberg erschienen waren. Großbahner aus Bad Schönborn, Gustavsburg, Hanau, Ober-Ursel und Roßdorf hatten ihre Loks auf die Schienen gebracht.

Zwei Dampfloks der Baureihe 55 waren zu sehen, eine Dampflok, unter Eisenbahnfans als grüne preußische P 8 bekannt, konnte näher in Augenschein genommen werden, eine Dampflok der Harzer Querbahn der Baureihe 99, sowie eine E-Lok der Baureihe 94 und zwei Dieselloks, eine V 80 und eine V 100, nahmen auf dem Schienenweg Fahrt auf.

Weiterhin zogen zwei Modelle der gasbetriebenen Stehkesselloks fauchend ihre Kreise. Diese Typen waren in den Wäldern zum Holztransport eingesetzt worden. Speziell für die Jugendgruppe der Großbahner 5 Zoll des ESV, ist eine Dampflok „Nelson Nr. 15“ von Northon mit dem Namen „Sweetpea“ – auf deutsch „die süße Erbse “– angeschafft worden und war nun zum ersten Mal auf den Gleisen zu bewundern.

Am Sonntagmorgen herrschte auf der Anlage, bei leicht bewölktem Himmel, dann reger Betrieb. Die Kinder konnten sich bei einer „Diamantensuche“ im Sandkasten Freifahrtscheine verdienen. Eifrig durchsiebten die jungen Fahrgäste den Sand nach den begehrten Glasperlen, die sie danach in das Fahrvergnügen umsetzten, dementsprechend herrschte auf dem Bahnsteig schon bald reger „Reiseverkehr“.

Weniger Probleme mit dem Wetter hatten die Modelbahner des ESV, die im Keller des Vereinsheimes ihre Anlage in Betrieb hatten und dem interessierten Publikum vorstellten. Von den insgesamt 46 Modulen über die die Modeleisenbahner derzeit verfügen, waren 16 Module zusammengestellt und die Loks glitten surrend über die Schienenwege.

Am 8. und 9. Oktober, kündigte Lang an, werde man im Bischofsheimer Bürgerhaus den größten Teil der verfügbaren Module zu einer Anlage aufbauen und ein großes Schaufahren veranstalten.

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