Im Winter fleißig am Netz gearbeitet

ESV-Großbahner starteten mit erstem Fahrtag des Jahres in die Saison

BISCHOFSHEIM (ag) – Herrliches Frühlingswetter lockte am vergangenen Sonntag viele Besucher auf das Gelände des Eisenbahner Sportvereins Blau-Gold Bischofsheim, kurz ESV, wo die Großbahner ihr traditionelles Andampfen für die Saison 2012 abhielten.

 

Schon am Samstag waren über 15 Helferinnen und Helfer im Einsatz, um das Gelände am Schindberg für den Publikumsansturm herauszuputzen. Da wurden die Schienen vom Laub befreit, die Weichen kontrolliert, geölt und gefettet. Schon über die Wintermonate waren die Abteilungsmitglieder unentwegt am Werkeln gewesen. In der fahrfreien Zeit haben sie circa 15.000 Schwellenklammern und 4000 Schwellen, sowie 60 Weichen und Schienenteile in Handarbeit hergestellt, um auch in diesem Frühjahr und Sommer die Strecke erweitern zu können.
Ein neuer Streckenabschnitt von rund 800 Meter Länge entsteht entlang der Kick-Mit-Halle, vielleicht schon im Mai kann er an das bestehende Netz angebunden werden. Fast fünf Tonnen Schotter und Feinschotter wurden in den Wintermonaten verbaut. „Mit den aufwändigen Bauarbeiten wollen wir die Strecke für den Dauerbetrieb präparieren“, erklärte Horst Weiler, Abteilungsleiter der Dampfbahner. Fertig wurde über den Winter auch der Anschluss zum weitläufigen Betriebs- und Abstellbahnhof, wo die Loks für den Fahrdienst aufgegleist und angeheizt werden. Fortan müssen die Lokführer ihre Schienenfahrzeuge nicht mehr rückwärts auf das Betriebsgelände einfahren, sondern es besteht jetzt eine Durchfahrtsmöglichkeit.
In Eigenregie entstand auch eine hydraulische Hebebühne, die die schweren Lokomotiven auf die Servicestationen hieven kann, wo sie gewartet und repariert werden können. Auch wurde an weiteren Personenwaggons gearbeitet. Zwei komplette Züge, à vier Waggons, habe man jetzt zusammen, acht sollen es mal werden. Der Bau der Personenbeförderungswagen ist kein einfaches Unterfangen, erklärt Weiler, da die selbstgebremsten Anhänger mit Luftdruckbremssystem sowie Batterien für die Beleuchtung ausgestattet seien.
Der Eigenbau der Anhänger spare Geld, das man zusätzlich in die Strecke investieren könne und das Basteln sei für die Modellbahner eine interessante Herausforderung. Für die Besucher am 1. April aber stand der Fahrspaß im Vordergrund. Fast sechs Minuten dauerte die abwechslungsreiche Rundfahrt vom Bahnhof zur Grillhütte und zurück. Drei Dampfloks und vier Dieselloks waren mit den neuen, im schmucken rot gestrichenen Personenbeförderungswagen unterwegs.
Die Fahrpreiserhöhung um satte 100 Prozent nahm das Publikum zum Saisonstart ohne Murren hin, den meisten war es gar nicht mehr in Erinnerung, dass das Fahrvergnügen im vergangenem Jahr noch so günstig gewesen war. Neben dem Fahrspaß hatten die Eisenbahner mit einem reichhaltigen Büfett auch für das leibliche Wohl gesorgt, sodass der Aufenthalt für die Kinder als auch die Erwachsenen zu einem kurzweiligen Frühlingsausflug wurde. Der nächste Fahrtag wird am ersten Sonntag im Mai stattfinden. 

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