Die geschätzte Besucherzahl von 10.000 bis 12.000 blieb leicht unterhalb der des Vorjahres, das war durch den ausgefallenen Sonntagabend nahezu unvermeidlich. Die Band „Still Collins“ musste ihre Auftritt nach einer guten halben Stunde wegen der starken Regenfälle abbrechen, dem Equipment auf der Bühne drohte der Kurzschluss, weil der Wind das Wasser den Aufbauten entgegenwehte.
„Dieses Jahr war ein Kontrastprogramm“, sagte Martin daher. Denn solch einen Andrang wie am Samstagabend, als die „Incredible Dexter Band“ wieder einmal das Publikum magisch anzog, hat Daniel bisher noch nicht erlebt. „Es waren alleine an diesem Abend rund 3500 Leute da.“ Mit entsprechenden verkehrlichen Problemen, nicht nur rund um die Ochsenwiese. Selbst auf den weit entfernten Parkflächen der Einkaufsmärkte im Industriegebiet stellten die Besucher die Autos ab und machten sich zu Fuß auf den Weg auf das Festgelände.
Der Freitag mit der Eröffnung am frühen Abend sowie dem Auftritt von „Brass Machine“, aber auch der Montag waren für Martin „normale“ Burgfesttage. Bei kühlem, aber trockenem Wetter konnten die Programmpunkte allesamt über die Bühne gehen. Vor allem für die Kitakinder und Schüler der Gustav-Brunner-Schule begann das Burgfest aber schon am Freitagmorgen. „Da durften 280 Kinder umsonst die Fahrgeschäfte nutzen“, erläuterte Martin die Werbeaktion der Schausteller. Die äußersten sich laut Martin bei einer ersten Bilanz zufrieden mit den diesjährigen Geschäften. Und auch die Vereine, deren kulinarische Angebote immer noch das entscheidende Standbein dieses (neuerdings) Stadtteilfestes sind, hatten auch ohne Sonntagabendgeschäft keinen Grund zu klagen. „Fünf der zehn Essensstände waren am Montagabend ausverkauft“, betonte Martin.
Reichlich Gelegenheit sich zu präsentieren, bekamen wieder die Vereine aus Gustavsburg und Umgebung an den Nachmittagen. Denn da waren sie an der Reihe, die Besucher, die auf den Biergarnituren zu einem Schwätzchen zusammenfanden, zu unterhalten und dabei ein wenig Eigenwerbung zu machen. Hier ging alles wie geplant vonstatten.
Weil selbst am kritischen Samstagabend alles friedlich blieb auf dem Gelände und drum herum, war Martin auch mit dem Verhalten der Besucher sehr zufrieden. Der perfekte zweite Tag verlief genau so, wie es Martin sich im Idealfall für jeden der vier Tage wünscht. Mehr als diese 3500 Besucher auf einmal geht allerdings nicht, stellt der SKB-Chef klar. Vom Konzept her gibt es daher wenig zu verändern für die nächste Burgfestausgabe. „Unser Ziel ist es für die kommenden Jahre das Niveau zu halten, der Heimatfestcharakter soll auf jeden Fall erhalten bleiben.“
Auf dem hinteren Gelände wird sich allerdings wohl immer wieder etwas tun, denn bei der Zusammenstellung der Fahrgeschäfte ist der SKB noch auf der Suche nach der besten Mischung. „Der Festplatz soll attraktiver werden, deshalb gab es dieses Jahr auch den einen oder anderen Wechsel.“ Vor allem die Kleineren sollen mehr Angebote bekommen. Ein sehr guter Neuzugang im Angebot war da in diesem Jahr das Labyrinth.
Wer im kommenden Jahr anrollt, muss der SKB im Sommer mit den Schaustellern überlegen. Denn das nächste Burgfest will bald schon geplant sein. Nicht größer, aber immer ein bisschen besser als im Vorjahr – da fühlt sich Organisator Martin herausgefordert. Am miesen Wetter dieser Tage konnte der SKB freilich auch nichts ändern.
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