„Starkregen in Kriftel – Handeln statt abwarten!“

Gemeindevertretung lädt zur Bürgerversammlung ein: Rat- und Bürgerhaus, 22. Mai, 19 Uhr

Unwetter in Kriftel 2019.
Unwetter in Kriftel 2019.

hb

Starkregenereignisse häufen sich in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels. Bei kurzem, aber heftigen Starkregen müssen oft große Wassermassen oberirdisch abfließen. Solche Sturzfluten können meistens nicht vollständig vom Kanalnetz aufgenommen werden und führen zu lokalen Überflutungen von Straßen, Grundstücken oder sogar Kellern. Ist man dem hilflos ausgeliefert oder kann man vorbeugend etwas tun? Was kann die Gemeinde tun, um die Folgen abzumildern, und was können auch Bürgerinnen und Bürger selber tun, um sich und ihr Eigentum zu schützen? Darüber soll in einer Bürgerversammlung informiert werden.

Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Alexander Feist, lädt daher am Donnerstag, 22. Mai, ab 19 Uhr ins Rat- und Bürgerhaus (Frankfurter Straße 33-37) ein. Das Thema der Bürgerversammlung lautet: „Starkregen in Kriftel – Handeln statt abwarten!“ In dieser wird der Gemeindevorstand zusammen mit Vertretern des Ingenieurbüros Blank (Wasserbau und Wasserwirtschaft) und des Büros Infrastruktur Umwelt/Professor Böhm und Partner über die möglichen Folgen von Starkregen für Kriftel informieren.

Handeln statt abwarten!

„Handeln statt abwarten – das ist das Motto des Abends“, betont Bürgermeister Christian Seitz. Im Auftrag der Gemeinde haben die Fachbüros Starkregen-Abflussberechnungen durchgeführt und darauf basierend Starkregengefahrenkarten und Risikokarten erstellt. Die Ergebnisse dieser hydraulischen Simulationen und die Karten sollen den Bürgerinnen und Bürgern nun präsentiert und ausführlich erläutert werden.

„Von Starkregen spricht man bei großen Mengen Niederschlag in einem kurzen Zeitintervall. Starkregenereignisse häufen sich in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels“, weiß der Erste Beigeordnete Martin Mohr. „Starkregengefahrenkarten zeigen Eng- und Gefahrenstellen infolge von Starkregenereignissen auf.“ Die Gemeinde Kriftel wolle proaktiv gegen die Folgen von Starkregenereignissen tätig werden und habe daher Fördergelder beim Land Hessen beantragt. „Dank unserer Mitgliedschaft im Bündnis ‚Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen‘ profitieren wir von einer erhöhten Förderquote in Höhe von 90 Prozent“, erläutert Martin Mohr. In der Folge sei die Erstellung einer Starkregensimulation bei dem Ingenieurbüro Blank, Wiesbaden, in Auftrag gegeben worden.

Risikoabschätzung durch hydraulische Simulationen

Die Erstellung von Starkregengefahrenkarten ermögliche eine erste Risikoabschätzung und zeige, wo Lenkungs- oder Rückhaltemaßnahmen des abströmenden Wassers erforderlich und sinnvoll sein können, so Dipl.-Ingenieur Andreas Blank vom beauftragten Ingenieurbüro, der zu Beginn der Bürgerversammlung referieren wird. Neben Maßnahmen zum Schutz vor Schäden durch Starkregen und Sturzfluten, welche in der Eigenverantwortung der Anliegerinnen und Anlieger liegen, werden auch kommunale Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, so der Fachmann. Die kommunalen Maßnahmen verfolgen das Ziel, wild abfließendes Niederschlagswasser auf den land- und forstwirtschaftlichen Flächen außerhalb der Siedlungsbereiche zurückzuhalten und den Zufluss in die Siedlungsbereiche zu verringern. Ein Wasserrückhalt in verschiedensten Formen könne aber auch auf privaten Grundstücken erfolgen.

Gemeinde ist an Erfahrungen interessiert

„Nicht nur die Gemeinde kann etwas dafür tun, die Überflutungsgefahr durch Starkregen zu minimieren, auch die Bürgerinnen und Bürger sind hier in der Pflicht“, so der Bürgermeister. „Gerade die letzten Sommer haben gezeigt, dass mit dem Klimawandel die Extreme zunehmen. Zum einen steigt die Gefahr von Starkregenereignissen, auf der anderen Seite nehmen die Trockenperioden immer mehr zu. Durch gezielte Maßnahmen eines jeden Einzelnen können Vorkehrungen getroffen werden, um die jeweiligen Risiken zu minimieren.“ Diese werden im Rahmen der Bürgerversammlung vorgestellt.

Nach den fachlichen Erläuterungen gibt es eine Fragerunde. „Außerdem sind wir an Hinweisen und Anmerkungen zum Thema Starkregen sehr interessiert“, betont der Erste Beigeordnete. „Wir hoffen, dass Bürgerinnen und Bürger uns Auskunft geben können - insbesondere zu den Abflusswegen des Regenwassers bei bisherigen Starkregenereignissen. So können die Starkregengefahrenkarten weiter präzisiert werden.“ Diese Informationen können an diesem Abend persönlich, aber auch per E-Mail an starkregen[at]kriftel[dot]de an die Gemeinde übermittelt werden.

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