Erinnerungen an Visionen und Träume

Vorweggenommene Geburtstagsfeier mit Fredrik Vahle und Gästen

GUSTAVSBURG (prm) – An der Villa Herrmann trafen sich am vergangenen Samstag die Freunde anspruchsvoller Kinderlieder. Den Anlass lieferte die Buchhandlung mit einem Lieder- und Bewegungsfestival und einer Ausstellung mit Bildern von Susanne Göhlich, die das neue Buch „Die schönsten Lieder von Fredrik Vahle“ illustriert hat. 

 

Im Mittelpunkt des Interesses stand jedoch Vahle selbst. Genau genommen war das Fest um die Person des Autors herum arrangiert worden – mit einer dicken Überraschung für den Protagonisten: Als Fredrik Vahle an der Vila Herrmann ankam, traf er dort mehrere Freunde und Weggefährten von einst, die ihn überschwänglich begrüßten, zum Essen im Freien einluden und – bevor das Publikum eintraf – in eine lässige Welt der späten Sechziger und frühen Siebziger entführten: Kulturpolitische Dialoge, bunte Klamotten, lässige Gebärden, Schwärmereien, Visionen und Träume – das alles erinnerte mitten in Gustavsburg an Flower-Power und Aufbruch.
Es soll auch das eine oder andere feuchte Auge gegeben haben, war zu erfahren. Zum Beispiel hatte Vahle mit Ulrich Freise Ende der Sechzigerjahre eine Langspielplatte mit Gedichten von Heinrich Heine zu Revolutionsliedern vertont. „Die beiden haben sich Jahrzehnte nicht mehr gesehen“, verriet Buchhändler Horst J. Jansen den rund 200 Kindern, Müttern und Vätern, die sich inzwischen im Atrium im Schatten der Villa Herrmann versammelt hatten.
Jansen versprach ein ungewöhnliches Fest – schon von den Gästen her. Neben Vahle ist da zum Beispiel die amtierende Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz zu nennen, die seit 1979 mit Fredrik Vahle unter anderem als Musikerin zusammen arbeitet und es sich nicht nehmen ließ, nach Gustavsburg zu kommen. Mit ihr kamen die „Frizis“, eine Gruppe aufgeweckter Mädchen, die als Band mit Vahle auf der jüngsten CD „Singen, das geht so“ zu hören sind. Auch sie gratulierten Vahle mit einem eigens einstudierten Lied, was quasi vor?ausschauend geschah, denn der Autor feiert erst am 24. Juni seinen 70. Geburtstag.
Jansen ließ auch durchblicken, dass ihn mit Vahle eine „enge, reiche Beziehung“ verbindet. Seit 1978 kennen sich die beiden. „Bei Waldspaziergängen tauschen wir unsere Gedanken aus“, sagte er. So verstand es sich von selbst, dass der Buchhändler es nicht nur bei der an sich schon sehenswerten Ausstellung mit Illustrationen beließ, sondern mit Sängerin Beate Lambert, Hartmut Höfele von „Firlefanz“ und QiGong-Expertin und Erzählerin Dr. Suzanna Sebkova-Thaller weitere illustre Gäste aufbot. „Es soll mit Fredrik Vahle richtig gefeiert werden“, lautete für mehr als drei Stunden die Parole am Nachmittag.
Fredrik Vahle genoss das Wiedersehen und die Rückkehr zur Villa Herrmann, wo er bereits früher Kostproben seiner Kinderlieder zum Besten gegeben hatte. Nur zu gerne mischte er sich unter die Jüngsten im Publikum, um sie zu animieren, gehören doch gerade Bewegungslieder mit Impulsen aus den Lehren von Tai Ji und QiGong zu seinem reichhaltigen Repertoire.

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