Krokodile haben besonders hohen Sammlerwert

Im Ginsheimer Bürgerhaus trafen sich wieder Sammler von Modellfahrzeugen und Spielzeug

GINSHEIM (pm) – Rund 40 Aussteller aus ganz Deutschland trafen sich am zweiten Weihnachtsfeiertag im Ginsheimer Bürgerhaus, wo Ulrich Kling zum 12. Mal seine beliebte Eisenbahn-, Modellauto- und Spielzeugbörse veranstaltete. Sie bot ein großes Spektrum an Modelleisenbahnen, Miniaturautos und anderes Spielzeug an. Der Zuspruch der Aussteller und Gäste stellte den Veranstalter zufrieden, denn obwohl bei vielen das Geld heute nicht mehr so locker sitzt, kommen zu jeder Ausstellung mehr Anbieter und Käufer. Es sind überwiegend ältere Leute, die sich ihr Hobby nicht nehmen lassen, auch wenn es Luxus ist.

Ulrich Kling ist seit 2000 selbst leidenschaftlicher Sammler und stellt auch oft bei der Carmania-Modellautobörse aus. Er brachte rund 400 Modellfahrzeuge der Firma Opel mit. Kling war Jahrzehnte dort tätig. Er findet es schade, dass das Interesse an dem Rüsselsheimer Autobauer nicht genauso groß ist wie an den Modellen. An seinem Stand gab es außerdem Baumaschinen, von denen mehrere Bagger den Eigentümer wechselten.
Einige der Aussteller legten weite Wege zurück, sie reisten aus Göttingen, Mannheim, Stuttgart, Bad Kreuznach und Nürnberg an. Im vergangenen Jahr waren sogar zwei Franzosen da, erzählte Kling stolz. Markus Rauchholz kam aus Mannheim, der gelernte Maschinenschlosser war früher bei der Bahn tätig und bot 50 Lokomotiven und 60 Waggons von Märklin an. „Ich habe mich auf Modelleisenbahnen aus der Zeit von 1950 bis 1980 spezialisiert“, erläuterte er. „Seit 30 Jahren bin ich passionierter Sammler.“ Besonders stolz ist er auf sein Schweizer „Krokodil“. Da dies einen hohen Sammlerwert habe, war sein Preis dafür 325 Euro.
Auch Karla Mutschke aus Hanau, die zum dritten Mal in Ginsheim ausstellte, hatte drei „Krokodile“ dabei, eins aus der Schweiz, eins aus Österreich und eins aus Deutschland. Vielen Besuchern waren ihre Modelle zu teuer, „Der Preis für eine solche Rarität ist gerechtfertigt“, meinte Mutschke, 
Werner Malasch aus Bad Vilbel lernte Ulrich Kling bei einer Börse in Altenstadt kennen. Er präsentierte Modellautos von Herpa und Albedo. Er hat eine große Sammlung von rund 5000 Lastwagen und Pkw und kommt gern nach Ginsheim: „ Meine Tochter bekam das Modell eines Range Rover geschenkt und damit dieser nicht allein im Schrank stand, begann ich selbst zu sammeln“, erinnert sich der Privatmann an die Anfänge.
Ludwig Schneider aus Groß-Gerau war etwas wehmütig, denn er musste seine Sammlung aus Platzgründen auflösen und verkaufte deshalb viele Modelle nicht wegen der Einnahmen, sondern um dem Streit mit der Ehefrau aus dem Weg zu gehen. Ein weiterer Aussteller bot Modelleisenbahnen von Fleischmann an. Man konnte auch Ritterburgen, Playmobil-Spielzeug, Lego, Steiff-Tiere und vieles andere mehr erwerben.
Einer der Gäste, der aus Heidelberg mit dem Zug gekommen war, erzählte, dass er seit 1982 schon auf 1000 Spielzeugbörsen gewesen sei, aber immer wieder gerne nach Ginsheim komme, da diese Börse sehr familiär sei. Auch 2013 an Weihnachten will Kling die Börse wieder veranstalten, „Die Organisation macht Spaß und außerdem fällt mir sonst daheim die Decke auf den Kopf.“
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