Neues Domizil dient als ideales Basislager

Erstmals waren Ginsheimer und Gustavsburger Kinder bei den Ferienspielen vereint

GINSHEIM (gus) – Zwei Gemeinden bilden das, was man allgemein als „Mainspitz-Gemeinden“ bezeichnet.

Dass Gustavsburg, Ginsheim und Bischofsheim in Wahrheit in mancher Beziehung immer noch drei Gemeinden, oder genauer Gemeindeteile sind, fiel bisher unter anderem besonders in den Sommerferien auf. In Absprache der Rathäuser führte in den ersten zwei Wochen Gustavsburg, dann Ginsheim und schließlich erst Bischofsheim das Ferienspielangebot für Kinder durch.


In diesem Jahr ist in Ginsheim-Gustavsburg alles anders. In den vergangenen vier Wochen hatten alle sechs- bis zwölfjährigen Kinder aus Ginsheim und Gustavsburg die Gelegenheit, gemeinsam und für eine beliebige Anzahl Wochen an den Ferienspielen teilzunehmen.


Möglich machte diese Reform die Eröffnung des neuen Jugendhauses westlich der IGS, das nun als Veranstaltungsstätte für die gesamte Ferienspielzeit dient – bisher waren dies die beiden Grundschulen der Gemeindeteile. Nun müssen zwar alle Gustavsburger Kinder einen weiteren Weg in Kauf nehmen als bisher, aber da half die Gemeinde durch einen Shuttle- und Fahrdienst mit, sodass eine Teilnahme daran nicht scheitern musste.


Das erst im März eröffnete Jugendhaus selbst ist nicht einmal das eigentliche Zentrum der Aktivitäten, aber ein ideales Logistik- und Basislager, von dem aus sich allerhand starten lässt. Die benachbarte große Sporthalle mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und das neue Kunstrasenfeld des künftigen Sportgeländes sind nur ein Vorteil gegenüber den eher kleinen Schulturnhallen an den Grundschulen.


Das nunmehr dreiköpfige Jugendpflegeteam, bestehend aus Guido Conradi, Michaela Rüffert und Neuzugang Oliver Diehl, hat neben den beiden Praktikanten der Gemeindeverwaltung einen Pool von 15 Beteuern im Einsatz. Mitarbeiter, die – ausgestattet mit pädagogischem Hintergrund – die bis zu 100 Kinder durch die Angebote leiten und auch im Zaum zu halten verstehen.


Am heutigen Donnerstag enden die Spiele mit der Präsentation der Ergebnisse, die die Projektgruppen hervorgebracht haben. Ein Abschlussfest schließt sich an. Ein Theaterstück gibt es zu sehen, die Videogruppe zeigt ihre Berichte und Interviews rund um die Ferienspiele, die Zeitungsredaktion legt die erste und letzte Printausgabe der Ferienspielzeitung mit Berichten der jüngsten zwei Wochen vor. Tägliche Nachrichten verbreitete die Radiogruppe über die Lautsprecher zu den Zeiten, in denen alle Kinder im Jugendhaus zusammenkamen, also zum Mittagessen und kurz vor Ende des Ferienspieltages gegen 16 Uhr.


Letztmals dürfen alle Teilnehmer mit ihren Teamern gemeinsam den „Clubtanz“ aufführen. „Das ist ein Tanz, den wir Betreuer kreiert haben – erst am Sonntag vor dem Start der Ferienspiele“, berichtet Teamerin Jeanette Kirschner. Die Choreographie führten alle, Kinder wie Betreuer, jeweils einmal am Morgen und am Nachmittag auf, um den Gruppenzusammenhalt zu stärken.


Allerdings waren die Angebote für den Tagesverlauf so vielfältig, dass es ganz unterschiedliche Möglichkeiten gab, die Zeit sinnvoll zu verbringen. Ausflüge zu Zielen in der näheren Region gab es einige während der vergangenen Wochen, so für den Zoo- und Museumsbesuch, aber auch über die Landesgrenze hinweg nach Mainz, etwa ins Schwimmbad nach Mombach und ins neue Stadion.


Die örtlichen Sportvereine, aber auch die Feuerwehr beteiligten sich über Präsentationen ihres Angebotes an den Nachmittagen und konnten so nebenbei ein wenig Eigenwerbung betreiben.


Am letzten Ferienspieltag am Freitag gibt es einen letzten Höhepunkt mit der Fahrt aller Teilnehmer nach Mannheim. Dort wartet das Technikmuseum auf die Jungen und Mädchen.


Spannend wird die Frage, wie lange das Hüttendorf, das während der vier Wochen im Grünbereich des Jugendhauses hinter der Sporthalle A entstand, überleben wird. Es war die Spielwiese der Abenteuer-Bastler, die ihre Bretterverschläge in zäher Arbeit mit Säge und Hammer zusammenbauten – auch, wenn es dabei schon mal kleinere Verletzungen zu beklagen gab, mit einem eindrucksvollen Ergebnis.

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