Rappelvolles Bürgerhaus im 6x11. Jahr

Bei der Damensitzung des GCC kamen die wenigsten Akteure ohne Zugabe von der Bühne

GUSTAVSBURG (me) – Schöner kann eine Sitzung nicht anfangen, als bei der Damensitzung des Gustavsburger Carneval Club (GCC) am vergangenen Samstag: mit einem Ballett aus lauter hübschen jungen Damen, nämlich der Showtanzformation Atlantis aus dem Rheinhessischen Biebelheim.

 

Die 16 Mädels unter der Leitung von Trainerin Nina Vuidar haben schon zahlreiche Meister und Vizemeistertitel in der Tasche und sind sogar bei der TV-Weibersitzung aus Fulda 2012 dabei gewesen. Ihr Titel „Paparazzi im Blitzlichtgewitter“ – dazu passend die Kostüme aus Filmrollendauerwelle und Kamerahut – kam nach der Eröffnungsfanfare und der Begrüßung durch die Sitzungspräsidentin Andrea Forg, die ein gutgelauntes Publikum in einem rappelvollen Bürgerhaus zum Jubiläumsjahr 6x11 begrüßen konnte.
Die Mädels durften natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne und machten dann Platz für Ramon Chormann aus Bischheim, der kein Europäer ist, sondern en Pälzer, wie er meinte; er wisse nicht einmal, ob er Deutscher sei, denn Hochdeutsch könne er nicht, und den Test um Deutscher zu werden, würde er auch nicht bestehen. Er berichtete vom ewigen Familienkrach an Weihnachten, der Finanzkrise, einigen Geschichten aus der Palz und brachte damit die Lacher auf seine Seite. Als er sich dann auch noch ans Klavier setzte und sein Lied sang „Wir müssen sparen“ gab es kein Halten mehr und der ganze Saal sang mit, worauf Chormann nur meinte: „Oh, ihr habt ja hier einen gemischten Chor, die eine Hälfte kann singen, die andere nicht.“ Auch er wurde natürlich nicht ohne Zugabe, mit seinem Lied „Bin en schlimme Jammerlabbe“ von der Bühne gelassen und bekam als Belohnung „Weck, Worscht un Woi“ und die erste Rakete des Abends. 
Das Publikum war bereits bester Stimmung, als DJ Anton, 2009 Gewinner des Schweizer Alpen Grand-Prix, mit seiner Schlager-Live-Show auf die Bühne kam. Der ganze Saal sang seine Lieder mit, unter anderem „Einen Stern, der deinen Namen trägt“ und „Sieben Sünden“ – beides Lieder von DJ Ötzi – und das Publikum inklusive Komitee stand auf den Stühlen. Er heizte dem Publikum richtig ein kam natürlich auch nicht ohne Zugabe von der Bühne. So fand der Hansi Greb vom Flörsheimer Carneval Verein ein super gelauntes Publikum vor. Sein Vortrag „Hoppes allein zu Haus“ war aber eher etwas plump durch die üblichen Mann-Frau-Geschichten.
Eine Augenweide war das Herrenballett Horny Hornetts als „Herzensbrecher“ vom TJV Biebelnheim, die bereits mehr als 15 Siegerpokale haben und 2009 in der Finalrunde um die Deutschen Meisterschaft in Köln dabei waren. Man kam sich vor wie bei den Rockkonzerten mit schreienden Teenagern. Nächster Programmpunkt war der zeitkritischer Vortrag der „Deitsche Michel“ von Bernhard Knab, Heimatverein Fidele Brüder Gau-Bischofsheim und aktiver Redner des KCK. Es war ein gelungener Vortrag und der Vorteil war auch, dass das Publikum wieder etwas zur Ruhe kam.
Den Abschluss des ersten Teils machten die Rot-Weißen-Funken aus Frickhofen mit ihrem „Gardetanz“. Auch sie haben jede Menge Auszeichnungen, sind unter anderem mehrmalige Deutsche Meister und Vizemeister.
Der GCC hatte keine Kosten und Mühen gescheut und sehr erfolgreiche Gruppen und Redner für diese Jubiläumssitzung engagiert. Aber „6x11“ muss ja auch gefeiert werden, für einen Carneval Club ist dieses Jubiläum gleich sechsmal Grund zum Feiern, und das Programm der Damensitzung konnte sich wirklich sehen lassen. Außer dem Komitee und den beiden Tanzgruppen gab es nur Männer auf und hinter der Bühne, 
Nach 3x11 Minuten Pause ging es nach der erneuten Begrüßung durch das Komitee mit dem Herrenballett „First Generation“, der Männer-Show-Tanzgruppe des TV 08 Dienheim, Rheinland-Pfalzmeister 2011, weiter. Unter dem Titel „Griechische Götter“ brachten sie die Närrinnen mit spektakulären Hebefiguren wieder in Hochform und Stimmung.
Olaf Scharlemann, mit seiner Ente Freddy, Bauchredner aus Jossgrund im Spessart, bewies, dass er den deutschen Fachmedienpreis zu Recht bekommen hat. Auch bei ihm war das Publikum begeistert, zumal er noch eine Bauchrednerschule für zwei Teilnehmerinnen aus dem Publikum anschloss und damit für jede Menge Lacher und Beifall sorgte.
Andy Ost mit „Babba das Musical“ zeigte einmal mehr, dass er nicht nur in seinem Heimatverein TSC Schwefelhölzer aus Niedermittlau das Publikum begeistern kann. Das Herrenballett „Scheinheilige Mönche“ aus Bechtholzheim schloss sich an mit dem getanzten Titel „Strom“. Alle drei Männergruppen hatten nichts mehr mit dem ursprünglichen plumpen Männerballett zu tun, sondern es waren alles begeisterte Tänzer und die Sitzungspräsidentin Andrea Forg meinte: „Komisch, dort, wo ich abends hingehe, sind solche tanzbegeisterten Männer nie zu finden.“ Danach kamen noch Horts Siegholt und Pit Karg aus Mannheim mit ihrer „Kommödiantischen Strip Persiflage“, auch sie begeisterten das Publikum.
Die letzten zwei Vorträge waren musikalischer Art. Einmal Oliver Mager, Sänger und Liedermacher. Das Publikum sang aus vollen Kehlen mit. Und als Finale die „Rheingold Show & Brass Band“ aus Mainz, die dann das Komitee als letzte Amtshandlung hinausbegleitete.
Es war eine tolle Sitzung mit vielen Highlights und die Teilnehmerinnen werden nächstes Jahr sicher wieder dabei sein.

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