Offener Brief an das SPD-Fraktionsmitglied Brigitte Raab

(Bezug: Leserbrief vom 19. Dezember)

 

 

Sehr geehrte Frau Raab,

 

erlauben Sie uns einleitend die Frage: Ist Ihr Leserbrief Bestandteil der neuen Streitkultur der Bischofsheimer SPD?
Nun zu den Fakten: Schon in den ersten Zeilen Ihres Briefs schmücken Sie sich mit fremden Federn, denn nicht die SPD hat „Ihr“ sogenanntes „allumfassendes Konzept“ erarbeitet sondern die WEP im Auftrag der Gemeinde, und diese, also wir alle, hat das auch bezahlt! 
Prof. Schreiber lehrt Architektur sogar mit dem Schwerpunkt Bauökonomie/Gebäude-Lebenszyklus-Kosten. Die theoretischen Konzepte haben immerhin mehrere Kreise und Gemeinden in Rheinland-Pfalz überzeugt, ihn mit der Planung und der erfolgreichen praktischen Durchführung von Modernisierungen für diverse Schulen aus den 70er-Jahren auf Passivhausniveau zu beauftragen.
WEP erbringt nach Aussage ihres Vertreters keine Architektenleistungen und hat damit eine Architektin aus der Mainspitze beauftragt. Offensichtlich kein Fachmann, zieht er aus den Daten der Kollegin die ihm passenden, jedoch für die Gemeinde falschen Schlüsse, welche Sie unkritisch übernommen haben.
Im WEP-Konzept wird die Modernisierung des bestehenden Bürgerhauses auf Neubauniveau mit ca. 5,7 Millionen Euro veranschlagt, ein vergleichbarer Neubau mit ca. 7,7. Millionen. Die Differenz entspricht dem aktuell nutzbaren Marktwert des Gebäudes. Sie wollen das Bürgerhaus (BGHS) abreißen und vernichten somit Gemeindevermögen von rund zwei Millionen Euro! Auch die Kita Schulstraße, in die wir erst vor etwa zwei Jahren ca. 275.000 Euro investiert haben, wollen Sie abreißen. Geschätzter nutzbarer Marktwert aktuell ca. 800.000 Euro. Im Gegenzug wollen Sie das ca. 8500 m2 große Grundstück zur Nutzung durch einen Vollsortimenter für ca. 1,6 Millionen Euro verkaufen (für nur ca. 180 €/m2!) und der Abriss kostet uns zusätzliche ca. 0,6 Millionen Euro!
Sie vernichten bereits abbezahlte, nutzbare Gebäudesubstanz im Wert von ca. 2,8 Millionen Euro und wollen ein Grundstück in Spitzenlage verscherbeln. Sie erhalten damit eine, im wahrsten Sinne des Wortes, vernichtende Bilanz von mindestens rund minus 1,8 Millionen Euro und das Grundstück ist für immer weg. 
Das wollen wir nicht!
Wir wollen die Kita und das Bürgerhaus erhalten sowie das Bürgerhaus teilmodernisieren, ca. 4,6 Millionen Euro (steht auch im WEP-Konzept – es kommt nun Mal auf die richtige Interpretation an!). Unser Konzept reicht weiter als Ihr sogenanntes „allumfassendes“ Konzept, verhindert die Vernichtung von Gemeindeeigentum und schafft zusätzliche Einnahmen durch den Zuzug von Neubürgern – nachzulesen unter www.bfw-bischofsheim.de und www.cdu-bischofsheim.de.
Bisher hatten Sie gegenüber BFW und CDU einen Vorteil dadurch, dass die GALB meistens mit Ihnen gestimmt hat. Bei diesem Thema hat die GALB aktuell eine von der SPD unabhängige andere Position und ist, ebenso wie wir, gegen einen Vollsortimenter und das, Frau Raab, ist Ihr eigentliches Problem – Sie stehen allein da, mit dem Rücken an der Wand. Wie groß muss Ihre Not sein, keine Sachargumente mehr zu finden, welche die anderen drei Parteien überzeugen, so dass Sie den politischen Gegenspieler, u. a. Prof. Schreiber, sogar persönlich angreifen und darüber hinaus auch eine Unbeteiligte, Frau Dr. Raquet, diffamieren. Niedriger kann man im politischen Umgang kaum noch sinken. Dass Sie persönliche Angriffe gegen Prof. Schreiber fahren – bitte, wenn das Ihr Stil ist, tun Sie, was Sie nicht lassen können. Wenn Sie jedoch noch einen Rest von Anstand besitzen, dann entschuldigen Sie sich öffentlich in den beiden Printmedien bei Frau Dr. Raquet.
Leider ist festzustellen, dass Ihr politischer Umgangsstil bestimmte Teile der SPD-Fraktion erfasst hat, bei weitem jedoch nicht alle – aber es ist immer besser zu verstehen, was Hugo Berg zu seinem unerwarteten Rücktritt bewegt und zum Ausdruck gebracht hat. Wir können nur hoffen, dass diejenigen aus Ihren Reihen, die sich nicht in die Niederungen Ihres Niveaus begeben wollen, den Mut und die Größe haben, dies öffentlich durch konstruktive und kooperative Arbeit unter Beweis zu stellen, wobei natürlich der Bürgermeisterin, Frau Steinbach (SPD), eine besondere Verantwortung zukommt.
Hochachtungsvoll
Prof. Wolfgang Schreiber und Helmut Schmid
Fraktionsvorsitzende BFW und CDU
Gemeindevertretung Bischofsheim
 

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