40 Jahre vertröstet und hingehalten

Doch jetzt will eine Initiative Weilbacher Bürger die sofortige Lösung der Weilbacher Verkehrsprobleme

WEILBACH (al) – Auch in der ruhigeren Ferienzeit ächzt Weilbach unter dem Durchgangsverkehr – wegen der Umleitungen jetzt auch in den Nebenstraßen. „Weilbach wehrt sich“ ist daher die Devise einer neuen Initiative von Bürgern.

„Unser Ansinnen ist die sofortige Lösung der Weilbacher Verkehrsproblematik“, heißt es in einer Erklärung, die Klaus-Günter Badeck aus der Hofheimer Straße im Namen auch seiner Mitstreiter abgegeben hat. Auch diese Initiative lehnt den Ausbau der Mainzer- und der Rüsselsheimer Straße ab. Und: die Verantwortlichen sollten endlich mit dem Ausbau von Gewerbesiedlungen aufhören.
 

 

Vollsperrung?
 

Knapp fünf Monate nach dem Bürgerentscheid und der Ablehnung der großen Umgehung wollen sich viele Weilbacher gegen die „unsäglichen Verkehrsverhältnisse“ wehren und ihren Widerstand wenigstens kund tun. Das soll unabhängig von Parteien, Bürgerinitiativen und Vereinen geschehen. Die neue Initiative fordert alle Bürger zur Solidarität auf. Die Weilbacher Verkehrsprobleme sollen „sofort“ gelöst werden.
 

Zu den „Auslösern dieses Widerstands“ gehört die derzeitige Weilbacher Verkehrssituation nach der Sperrung der Frankfurter Straße. Die „in unseren Augen verkehrstechnisch unausgewogene Lösung mit einer innerörtlichen Umleitung fördert weitere Probleme des Straßenverkehrs in Weilbach zutage“, schreibt Klaus-Günter Badeck. „Wir Bürger fordern deshalb in einem ersten Schritt, dass für weitere Baumaßnahmen in den Durchgangsstraßen eine absolute Sperrung Weilbachs durchgeführt wird.“ In anderen Ortschaften wie zum Beispiel Vockenhausen oder Wiesbaden-Wambach sei dies bei Bundesstraßen oder auch untergeordneten Straßen möglich, argumentiert Badeck für die Vollsperrung seines Stadtteils.
 

Er und seine Mitstreiter werfen den Kommunalpolitikern gar vor, am Ausbau der Rüsselsheimer Straße nur „zugunsten des Schwerlastverkehrs“ zu arbeiten. Ebenso arbeiteten sie „am ständigen Zuwachs des Verkehrs innerhalb der Stadt“, indem sie weiter Gewerbe ansiedelten. „Wir sehen es als eine Verletzung und Missachtung der Menschenrechte, wenn man einerseits verkehrsintensives Gewerbe ansiedelt und andererseits nicht für die nötige Verkehrsinfrastruktur zur Entlastung der Ortskerne sorgt.“
 

„Weilbach braucht Lösungen – jetzt!“, schreibt die neue Bürgerinitiative und verweist auf Unterschriftensammlungen. „Wir wurden 40 Jahre vertröstet, hingehalten und mit fadenscheinigen Aussagen abgespeist – damit muss jetzt Schluss sein.“
 

 

Verzicht auf Gewerbeansiedlungen?
 

Zu den Lösungen zählt man ein sofortiges nächtliches Durchfahrtverbot für jedweden Schwerlastverkehr (ab 7,5 Tonnen), den Verzicht auf den Ausbau von Durchfahrtsstraßen und den Verzicht auf weitere Gewerbeansiedlungen.
 

Zudem fordern Badeck und seine Mitstreiter die Verantwortlichen in Rathaus und Parlament auf, umgehend mit der Stadt Hattersheim zu verhandeln. Es sei nämlich „nicht tolerierbar, dass Schwerverkehr aus den Gewerbegebieten Okriftel und Eddersheim durch Weilbach auf die A66 fährt“.
 

Klaus-Günter Badeck: „Es wurde genug diskutiert. Es muss endlich gehandelt werden.“

Staus in Weilbach: wie hier in der Raunheimer Straße (oben) oder in der Frankfurter Straße (unten) leiden die Anwohner unter dem Durchgangsverkehr, jetzt auch an der Umleitungsstrecke über die Schulstraße. Die Bilder wurden von der neuen Initiative „Weilbach wehrt sich“ aufgenommen und veröffentlicht. Die Forderungen aus dem geplagten Stadtteil werden radikaler. So will man bei weiteren Baumaßnahmen und daraus resultierenden Umleitungen eine „absolute Sperrung Weilbachs“ und generell ein nächtliches Durchfahrtsverbot für den Schwerverkehr.

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