Der Verlobte Tag 2020 findet statt – Pfarrer Friedhelm Meudt erläutert die Planungen
Wie es bisher üblich war, soll der Verlobte Tag am letzten Montag im August gefeiert werden – in diesem Jahr wäre dies der 31. August. Die besonderen Umstände der Corona-Krise erzwingen aber bestimmte Einschränkungen beziehungsweise besondere Vorgehensweisen.
Der Gottesdienst wird um 9 Uhr im Freien auf dem Gallusplatz stattfinden – unabhängig von der Witterung. Bei regnerischem oder schlechtem Wetter müssen die Gläubigen sich entsprechend kleiden oder Regenschutz mitbringen. Hauptzelebrant und Prediger ist Pfarrer Friedhelm Meudt. Zahlreiche Gäste, Mitfeiernde, Ehemalige und Konzelebranten sind ebenfalls zum Gottesdienst eingeladen. Ein Live-Stream des Gottesdienstes wird angestrebt und derzeit wird die technische Möglichkeit hierzu geprüft. Im Rahmen der Möglichkeiten wird der Gottesdienst von der Kantorei unter Leitung von Andreas Großmann mitgestaltet.
Prozession mit Spalier
Die Prozession findet ebenfalls statt, aber nicht in der Weise, dass sich die ganze Gemeinde mit dem Allerheiligsten bewegt, sondern die Monstranz wird von den liturgischen Diensten getragen und begleitet, während die Gläubigen dazu eingeladen sind, ein Spalier zu bilden. Dies soll Enge und Gedränge verhindern und die Wahrung des Mindestabstands erleichtern. Während des Gottesdienstes ist dies durch die Anordnung der Stühle auf dem Gallusplatz gewährleistet. Während der Prozession soll die Aufstellung am „Wegesrand“ der Prozession dazu beitragen. An vier Punkten wird es Altäre, ein Segensgebet und den eucharistischen Segen geben, aber ohne längere Aufenthalte, damit es nicht zu größeren Ansammlungen von Teilnehmer und zur Unterschreitung des Mindestabstands kommt.
Der Prozessionsweg wird sein: vom Gallusplatz ausgehend über die Hauptstraße bis zum Pestkreuz (hier erfolgt der erste Segen) dann die Untermainstraße entlang bis zum „Kartäuserhof“ (hier erfolgt der zweite Segen), dann weiter bis zur Stele am Mainufer (hier erfolgt der dritte Segen) und dann zurück zum Gallusplatz (hier erfolgt der vierte Segen und der Abschluss des Gottesdienstes/der Prozession).
Der Weg ist bewusst kürzer gehalten als sonst üblich. Da an den Stationen kein längerer Aufenthalt vorgesehen ist, wird die Prozession zeitlich überschaubar sein. Es ist den Gläubigen daher auch möglich, auf dem Gallusplatz zu verweilen und auf die Rückkehr der Prozession zu warten. Die Beschallung des Prozessionsweges erfolgt in der bewährten und vertrauten Weise über Lautsprecher am Weg.
Gebt Zeugnis von der Hoffnung
Das Motto des diesjährigen Verlobten Tages lautet „Gebt Zeugnis von der Hoffnung“ (vgl. 1 Petr 3, 15). Das Versprechen des „Verlobten Tages“ geht zurück auf die Epidemie des Jahres 1666. Das Jahr 2020 ist wiederum von einer Epidemie geprägt. In beiden Fällen war es die Hoffnung, die den Menschen durch schwere Zeiten hindurch geholfen hat. Nicht zuletzt die Hoffnung auf den Beistand Gottes und das Vertrauen darauf, dass er auch in Notzeiten die Menschen nicht verlässt.
Ein Hygienekonzept, entsprechend den dann geltenden Regelungen, wird für August 2020 erstellt. Die Veranstalter gehen davon aus, dass bis zu diesem Zeitpunkt noch Veränderungen der gegenwärtigen Verordnungen zum Tragen kommen können.
Ob eine Bewirtung von Gästen im Anschluss an den Gottesdienst und die Prozession am 31. August möglich sein wird, lässt sich derzeit noch nicht abschließend bewerten. Die Pfarrei wird hierzu in den letzten Tagen vor dem „Verlobten Tag“ erst entsprechend entscheiden können.
Alle Anwohner am Prozessionsweg und in ganz Flörsheim sind herzlich gebeten und eingeladen, durch Fahnen und anderen Schmuck den besonderen Charakter dieses Tages hervor zu heben.
Das in den letzten Jahren übliche Programm rund um den Verlobten Tag wird weitgehend nicht stattfinden können beziehungsweise andere Formen haben. Hierzu gehört der „Lebenslauf“, der vom Veranstalterteam nicht als zentrale Großveranstaltung geplant ist, sondern als persönlich gestalteter Lauf im Sinne der Maßnahme.
Das Gedächtniskonzert kann in der bisherigen Form ebenfalls nicht stattfinden, da sowohl Chorgesang als auch die vorbereitenden Proben nicht wie gewohnt möglich sind.
Die umrahmenden Gottesdienste (am Verlobten Tag um 6 Uhr in St. Gallus und um 7 Uhr in St. Josef) können stattfinden. Ebenso die Vesper am Nachmittag um 18 Uhr (in der Galluskirche, mit den dann geltenden Beschränkungen, was die Teilnehmerzahlen angeht). Der am Donnerstag (27. August um 19 Uhr) vor dem Verlobten Tag an der Kriegergedächtniskapelle geplante Gottesdienst wird in die Kirche St. Josef verlegt, um mehr Menschen die Teilnahme zu ermöglichen.
Planungen unter Vorbehalt
Alle Planungen zum Verlobten Tag 2020 stehen unter dem Vorbehalt, dass noch nicht abschließend beurteilt werden kann, wie sich die Corona-Epidemie bis dahin weiter entwickelt. Es ist aber allen Verantwortlichen ein großes Anliegen, dass das Versprechen von 1666 gehalten und der Tag in seiner Bedeutung gerade für unsere derzeitige Situation begangen werden kann.
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ So lesen wir im 1. Petrusbrief die ausführliche Fassung des Mottos des diesjährigen Verlobten Tages. Es ist die große Hoffnung, dass mit Gottes Hilfe, durch das achtsame und kluge Handeln der Menschen und durch die Wissenschaft von Medizin und Forschung die schwierige Zeit überwunden wird und auch diese Krise – nicht nur unserer Gemeinde, sondern der ganzen Welt – gemeistert werden kann. Der Glaube trägt Menschen durch alles Schwere und manche Not hindurch. Er weckt Mut und Hoffnung, damit nicht Angst und Resignation die Oberhand gewinnen. In diesem Sinne wird der Verlobte Tag 2020 uns sicher in tiefer Erinnerung bleiben.