Eine Hundewiese hinter dem Friedhof

Stadt gibt eingezäunte Grünfläche am Bahnweg "Im Felde" bereit - Antrag aus dem Ortsbeirat umgesetzt

Ein abgetrennter Bereich einer Wiese östlich des neuen Friedhofs wurde nun als Hunde-Auslaufwiese eröffnet. Das umzäunte Areal umfasst 3.000 Quadratmeter, etwa ein halbes Fußballfeld.

Die Antragsteller hatten sich das Ganze etwas anders vorgestellt, aber im Leben bekommt man eben selten den ganzen Wunschzettel erfüllt. Immerhin, im Prinzip ist der einstimmig angenommene Vorschlag, den Die Freien Bürger (dfb) im Frühjahr 2022 in die Sitzungsrunde der Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung eingebracht hatten, nunmehr erfüllt. Die Stadt gab ein 3.000 Quadratmeter großes Wiesengelände am „Bahnweg ,Im Felde’“ als erste Flörsheimer Hundespielweise frei. Solch ein eingezäuntes Gelände, nur für die Vierbeiner gedacht, hatte es in der Stadt bisher noch nicht gegeben.

Die Freien Bürger hatten seinerzeit auf 4.000 bis 5.000 Quadratmeter gehofft sowie bevorzugt auf ein Areal in direkter Flussnähe, „bevorzugt am Mainufer im Bereich Richtung Artelgraben“, hieß es im Antragstext im Ortsbeirat Stadtmitte. Der damalige dfb-Fraktionschef Frank Herzog war sich allerdings durchaus bewusst, dass die Ortsangabe der Stadt nicht verbindlich vorgegeben werden kann und stellte klar, dass die Prüfung des Antrags sich nicht „nur auf das Mainufer beschränken soll“.

Entsprechend ist im späteren Beschlusstext dieses Prüfantrags vom Artelgraben auch keine Rede mehr, nach einer geeigneten Fläche sollte die Stadt „beispielsweise auf den Mainuferwiesen, aber auch neben dem Shell-Hafen oder im Bereich des Eisenbaumes“ suchen. Der Platz, so der Beschluss weiter, sollte „in einer angemessenen Höhe eingezäunt sein und mit Hundetoilettenstation sowie Mülleimern ausgestattet werden“. Und auch Herrchen und Frauchen sollte sich des Aufenthalts auf der Wiese erfreuen dürfen. „Auch ein oder zwei Sitzbänke für die Besitzerinnen und Besitzer zum Verweilen am Areal wären von Vorteil“ formulierte der Antragstext damals.

Die Stadt ist froh, den Antrag nach fast zwei Jahren abgearbeitet zu haben. „Dies gestaltete sich nicht einfach“, betonen nun Bürgermeister Dr. Bernd Blisch und Erste Stadträtin Renate Mohr. Nach eingehender Prüfung verschiedener Örtlichkeiten sei es nun gelungen, „einen Platz für eine solche Hundespielwiese zu finden und das Projekt erfolgreich umzusetzen“.

Mit den 3.000 Quadratmetern – ein halbes Fußballfeld – ist das Areal auf dem ehemaligen Acker nordöstlich des Neuen Friedhofs etwas kleiner geraten als ursprünglich angedacht, allerdings hatte der Beschluss keine Größenvorgabe enthalten. Die Wiesenfläche ist von der Eingangsseite an den Bahnschienen durch zwei Türen hintereinander, sprich einer Hundeschleuse, ausgestattet, ein weiteres Eingangstor soll für die Bewirtschaftung der Fläche genutzt werden.

Wie vom Ortsbeirat gewünscht, ergänzen Abfalleimer, Hundekotbeutel-Spender und Sitzbänke das Angebot. In diesem Zusammenhang stellt die Stadt klar, dass sie sich bis auf die regelmäßige Mahd und das Leeren der Abfallbehälter hinaus, für die der städtische Baubetriebshof sorgen wird, nicht für die Pflege des Geländes verantwortlich sieht. „Die Beseitigung des Hundekotes erfolgt ausschließlich durch die Hundehalter“, betont die Verwaltung. Die Kosten für die Errichtung des Geländes beziffert sie auf erstaunlich zivile 7.000 Euro.

Eine im Ortsbeirat unbeantwortete Frage war, seinerzeit von Carola Gottas (GALF) gestellt, wer sich denn der Pflege der Anlage widmen soll. Herzog bekannte, sich „hierüber noch keine konkreten Gedanken gemacht“ zu haben und verwies spontan auf den Hundeverein „oder die zahlreichen Hundebesitzer“. Einen Hundeverein gibt es in Flörsheim schon einmal nur in der Spartenvariante „Verein für Deutsche Schäferhunde“, er ist in die Angelegenheit auch nicht eingebunden. Die Einlassung der Stadt zur Freigabe klärt vielmehr auf: niemand Spezielles.

Jede/r einzelne, der/die dem Liebling auf der Wiese einen Auslauf gönnt, ist aufgefordert, pfleglich mit Zäumen und Türen umzugehen und natürlich auch eventuelle Hinterlassenschaften von der Wiese wegzuräumen. Die Praxis wird zeigen, ob das funktioniert. Einen „artgerechten Auslauf“, der auch „das notwendige Sozialverhalten der Vierbeiner fördert“, wie die Freien Bürger das Projekt bewarben, könnte die Anlage durch einen speziellen Umstand bieten.

Alle Hunde mit starkem Jagdinstinkt werden Am Bahnweg nämlich lernen müssen, die auf dem anderen Teil des Wiesengeländes zumindest zeitweise grasende Gruppe Schafe cool zu ignorieren. Dass dies nicht in jedem Fall unproblematisch verlaufen muss, zeigte sich Mitte Dezember bei der Attacke eines Huskys auf die Zwergschafe, die auf der Wiesenfläche des Geländes des Kleintierzuchtvereins am Steinmühlenweg grasten. Die menschlichen Besucher der neuen Hundewiese haben sicher ein Händchen dafür, mit ihren Begleitern so zu arbeiten, dass alle Wesen auf der grünen Wiese gut miteinander auskommen.

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