Die nächste Brutzeit kann kommen

Umwelt-AG der Sophie-Scholl-Schule holt Aufhängen der Nistkästen nach

Acht Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG der Sophie Scholl-Schule präsentieren die Nistkästen, die inzwischen an Bäumen auf dem Schulgelände verteilt zu finden sind.

Wer an manchen Bäumen auf dem Gelände der Sophie-Scholl-Schule nagelneue Nistkästen entdeckt und im Biologieunterricht gut aufgepasst hat, wird sich möglicherweise wundern: Werden die nicht üblicherweise am Ende des Winters aufgehängt, wenn die Brutzeit der Vögel bevorsteht? Gut aufgepasst, Sternchen im Klassenbuch, aber wie in vielen Bereichen des Schullebens ist auch das mit dem Nistkästen aufhängen in diesem Jahr etwas anders gekommen als geplant.

Nicht, dass die Vögel sich entschieden hätten, künftig im Herbst zu brüten, die Umwelt-AG der Sophie-Scholl-Schule hätte ihre selbst hergestellten Holzkästchen schon liebend gerne fristgerecht Anfang März aufgehängt. Doch plötzlich waren die Schulen geschlossen und alle Projekte und AGs ruhten genau wie der Präsenzunterricht.

Nun holten die Schüler der Umwelt-AG nach, was im März nicht sein sollte und hängten neun Holzkästen auf dem Gelände verteilt an Baumstämmen auf. Das kleine Loch auf der Frontseite verrät es: Es sollen kleine Singvögel sein, die sich hier ein Nest bauen, um ihre Brut aufziehen, vornehmlich Meisen dürften sich über die geschützte Unterkunft freuen.

Ob die Kästen ihrer Bestimmung nach angenommen werden, wird sich erst im kommenden Frühjahr zeigen. Es machte aber auch aus „faunistischer“ Sicht durchaus Sinn, mit dem Aufhängen nicht länger zu warten. Denn erfahrungsgemäß werden solche Nistkästen in der kalten Jahreszeit gerne von Winterschläfern als Stätte angenommen und eingerichtet, etwa von Siebenschläfern.

Auch wenn die Sophie-Scholl-Schule nicht gerade im Wald liegt und auf einem Schulhof zumindest tagsüber doch etwas viel Trubel herrschen mag, sind auf dem recht weitläufigen Gelände doch einige abseits gelegene Flächen zu finden, die Vögel und kleine Säugetiere zum Brüten oder Aufziehen der Nachkommen nutzen können. Nur braucht es dazu geschützte Orte, den sollen die Nistkästen, auf zwei Meter Höhe angebracht, ihnen nun bieten.

Die Umwelt-AG unter der Leitung von Maraike Stich und Korinna Holtzheuer hatte im vergangenen Jahr die Arbeit aufgenommen und mit dem Pflanzen von zwei Apfelbäumen auf dem südöstlichen Schulhofgelände ein erstes Zeichen für mehr Grün gesetzt. Ein weiteres Ziel der AG ist es, eine Wildblumenwiese einzurichten, auch soll die Sophie-Scholl-Schule sich um das Zertifikat als Umweltschule bemühen. Zudem – das hat nun mit der biologischen Vielfalt auf dem Schulhof nicht so viel zu tun – soll das Plastikaufkommen in der Schule bekämpft werden.

Die AG ist ein Nachmittagsangebot für die Schüler mehrerer Klassenstufen, das bringt es mit sich, dass die Besetzung häufig wechselt. Nur zwei der in diesem Schuljahr Aktiven waren auch schon im vergangenen Frühjahr dabei. Eine dritte Beteiligte am Bau der Nistkästen, die nur wegen ihres Nachmittagsunterrichts nicht mehr dabei ist, durfte bei der Aufhängaktion dazustoßen.

Somit konnten drei Schülerinnen ihre eigenen Nistkästen aufhängen, für die anderen Aktiven der Winteraktion trugen die neuen Teilnehmer sie zu ihrem Bestimmungsort. Die Namen der Handwerkerinnen und Handwerker sind auf den Kästen zu lesen, denn als diese fertiggestellt waren, durften die Schülerinnen und Schüler sie auf der Frontseite eingravieren. Zwei oder drei Jahre lang könnten die Holzbauten ihren Dienst auf den Schulgelände tun, dann müssen sie vermutlich durch die Witterungseinflüsse ersetzt werden. Es bleibt also auch in den kommenden Jahren immer etwas zu tun für das Projekt. An den Vögeln liegt es freilich, die Bemühungen der Kinder und ihrer AG-Leiterinnen zu honorieren und viele kleine Vögelchen in den Holzhäuschen aufzuziehen.

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