Stiftungspreis für die Lebenshilfe

Kurt Graulich Stiftung „Helfen in Not“ honoriert langjähriges Engagement für Menschen mit Behinderungen

Von links nach rechts: Vorstandsvorsitzender Kurt-Jochem Graulich, David Ernst mit dem Pokal für den Stiftungspreis, Jenny Hillebrandt (Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Main-Taunus) und die Kuratoriumsmitglieder Jürgen Sievers und Hans-Jürgen Wagner.

Seit mittlerweile 20 Jahren honoriert die Kurt Graulich Stiftung „Helfen in Not“ durch ihrem mit 5.000 Euro dotierten Stiftungspreis Institutionen, Vereine und herausragende Persönlichkeiten, die sich um die Ziele und Grundsätze der Stiftung besonders verdient gemacht haben. Am vergangenen Freitagnachmittag wurde in den Räumlichkeiten der Gebrüder Graulich Baustoff GmbH & Co. KG in Flörsheim der diesjährige Stiftungspreis an die Lebenshilfe Main-Taunus verliehen.

Kuratoriumsmitglied Hans-Jürgen Wagner hieß alle Gäste herzlich willkommen. "Wir können uns jetzt ja mal etwas Musik vorstellen", regte er die Anwesenden an - das Ambiente der Stiftungspreisverleihung war in diesem Jahr, geschuldet der Coronavirus-Pandemie, naturgemäß nicht so festlich wie sonst üblich. In der Vergangenheit hatte man stets ein Orchester eingeladen, einzelne Musiker oder andere Künstler, die dem ohnehin schon schönen Ereignis zusätzlich einen kulturell anregenden Rahmen verliehen. "Wir leben in besonderen Zeiten. Gerne hätten wir die Veranstaltung in einem größeren Rahmen gemacht, in der Flörsheimer Stadthalle mit vielen Gästen und Freunden", stellte Wagner etwas wehmütig fest. Viele Gäste hatten bereits ihr Kommen zugesagt, und es war ein komisches Gefühl, diesen dann mitteilen zu müssen: "Es tut uns leid. Es geht leider nicht." Dies sei der Stiftung sehr schwer gefallen, so Wagner. Dennoch entschied man sich dafür, die Stiftungspreisvergabe auch in diesem Jahr durchzuführen - wenn auch in einem kleineren Rahmen.

Begrüßen durfte Hans-Jürgen Wagner die Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Main-Taunus, Jenny Hillebrandt, den Geschäftsführer Ulrich Mann, den Leiter des Wohnheims in der Untermainstraße, Michael Helisch, sowie David Ernst, ein Bewohner aus eben jenem Wohnheim. Hans-Jürgen Wagner stellte freudig fest, dass David Ernst ihm aus dem Gottesdienst wohlbekannt ist und dieser sehr aktiv am öffentlichen Leben in Flörsheim teilnimmt. Damit tut er genau das, wofür das Motto der Lebenshilfe steht: "Wir sind bewusst Flörsheimer." Außerdem waren aus gegebenem Anlass auch Alexander Hedrich und Hendrik Zwarg von Thomas More TV aus Hochheim unter den geladenen Gästen.

In diesem Jahr hat das Kuratorium der Kurt Graulich Stiftung „Helfen in Not“ beschlossen, den Stiftungspreis dem Verein Lebenshilfe zu verleihen, in Anerkennung seiner langjährigen Übernahme von Verantwortung im vielen verschiedenen sozialen Bereichen und insbesondere der Behindertenwohnhilfe in Flörsheim, Kelkheim und Eschborn. Das Wohnheim Flörsheim besteht schon seit 35 Jahren und liegt mitten in der Stadt. Dort leben 22 Menschen, verteilt auf ein Vorder- und ein Hinterhaus. Im Vorderhaus wohnen 13 Personen in kleinen Wohnungen mit eigener Küche und Bad, im Hinterhaus neun Menschen, die mehr Betreuung und Pflege benötigen, bei weitgehender Vollversorgung in Einzelzimmern. Hans-Jürgen Wagner lobte insbesondere die integrativen Bemühungen seitens der Lebenshilfe, gemeinsam mit den Bewohnern sei man stolz darauf, ein Teil von Flörsheims Bürgerschaft zu sein und lege großen Wert darauf, aktiv am städtischen Leben und an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen. Wagner attestierte dem Verein Lebenshilfe, dass diese Bemühungen gut spür- und sichtbar seien - sofern man mit offenen Augen durch die Stadt geht.

Auszeichnung auch für Thomas More TV

Ebenfalls ausgezeichnet wurde in diesem Jahr der Verein Thomas More TV. In Zeiten von Corona herrschen viele Einschränkungen, darunter auch im Bereich der Gottesdienste. Nur ein kleiner Teil der Gläubigen kann derzeit live vor Ort an diesen teilnehmen, zumeist nach vorheriger Anmeldung. Die jungen Mitglieder von Thomas More TV haben spontan ihre technischen Fähigkeiten und Möglichkeiten in die Waagschale geworfen und somit Liveübertragungen der Gottesdienste aus Hochheimer und Flörsheimer Kirchen über das Internet via YouTube auf den Weg gebracht. Das Kuratorium der Kurt-Graulich-Stiftung „Helfen in Not“ hat entschieden, aus Dankbarkeit für diese Dienstleistung und als Zeichen der Anerkennung dem Team von Thomas More TV einen Scheck in Höhe von 500 Euro zu überreichen, weil sie auf diesem Wege Gläubigen, die in ihrer seelischen Not gerne zu den Gottesdiensten gekommen wären, diese jedoch nicht besuchen konnten, sehr geholfen haben.

Der Vorstandsvorsitzende Kurt-Jochem Graulich stellte fest, dass es in der Vergangenheit nur recht wenige Berührungspunkte zwischen Stiftung und Lebenshilfe gab. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass man nach dem jetzigen "Kennenlernen" eine stärkere Verbindung aufbauen könne, um die Stiftung und den Verein gleichermaßen mit neuem Leben zu erfüllen. Graulich dankte dem Team der Lebenshilfe für deren Engagement bei der Betreuung von Menschen mit Behinderungen und betonte, dass er glücklich und froh darüber sei, diesen Menschen helfen zu können.

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