Viele Eltern und Großeltern wurden aber auch zu einer „Burgführung“ eingeladen. Nach dem Hüttenbau hatten die Ferienspielkinder gemeinsam mit ihren Betreuern eine große Märchenburg mit Zugbrücke gebaut und dabei tolle, filigrane Torbögen gezimmert. Im Inneren der Burg waren auch die Siegerbilder des Malwettbewerbes und einige Ergebnisse der Bastelaktivitäten ausgestellt, zu denen ein „Ferienspielnagelbild“, märchenhafte Zauberkugeln, Mobiles und Schatzkästchen gehörten.
„Wir könnten die ganzen Ferien hier verbringen“, meinten Kenny, Noel und Melissa. Die drei liebten vor allem das Hüttenbauen, hatten aber auch Spaß am Fußballspielen und den vielen anderen Aktivitäten. „Hier war einfach immer was los“, meinte Melissa, die ihre Freunde vermissen wird. Noel lernte das Hüttenleben in mehreren Häusern kennen: „Ich bin halt mehrfach umgezogen“, meinte der Hüttenbacher. Wehmütig räumten die Kinder ihre letzten Habseligkeiten aus den Hütten und bepackten ihre Eltern mit Stühlen, Vorhängen, Teppichen und sonstigen Dingen ihres Hüttenlebens.
Heiße Ferienspielwoche
Der Gesangverein Sängerbund grillte viele hundert Würstchen und sorgte so für die Verpflegung der vielen Hüttenbachgäste. Flotte Musik setzte dem bunten Treiben in Hüttenbach einen krönenden Abschluss. Selbstverständlich wurden auch viele Pokale an die Sieger der einzelnen Wettkämpfe ausgegeben.
„Es gab viele positive Rückmeldungen der Eltern“, freute sich Slawa Rudek vom städtischen Jugendamt. Die Tatsache, dass sich beim Ausflug auf die Marksburg während der Hinfahrt ein Motorschaden des Reisebusses ereignet hatte, habe den Eltern zwar Sorgen bereitet, doch für die Kinder sei auch dies ein aufregendes Erlebnis gewesen. Die Kinder mussten auf einen Ersatzbus warten, wurden in der Zwischenzeit aber von Polizei und Rotkreuzhelfern versorgt. Durch diesen unerwarteten Zwischenfall verzögerte sich der gesamte Burgbesuch und die Kinder kehrten erst spät wieder nach Flörsheim zurück.
Auf dem Ferienspielgelände ging unterdessen das übliche Hüttenbachtreiben weiter, und so wurden Pizza und Brot gebacken, Märchenschlösser gebastelt oder auch eine sportliche Olympiade organisiert. Viele Kinder gönnten sich oft aber einfach auch nur eine Auszeit im Schatten des Wickerbachs, ruhten sich auf der Wackelbrücke aus oder planschten im Becken. „Es war schon eine sehr warme Woche“, so die Rotkreuzhelfer, die täglich mit mindestens sechs Helfern vor Ort ein Auge auf die Kinder hatten und bei kleinen Blessuren und Wespenstichen parat standen. Insgesamt 590 Stunden Wache wurden geschoben, über 400 Einsätze waren in der Ferienspielliste 2015 verzeichnet; allein die diesjährige Wespenplage hatte 73 Hilfeleistungen gefordert. Der Armbruch eines Torwartes und ein Asthmaanfall gehörten zu den ernsteren Einsätzen. Insgesamt wurden 13 Kinder mit dem Rettungswagen ins Rüsselsheimer Krankenhaus zur Abklärung gefahren.
Betreuer wie Kinder blickten zufrieden auf die Ferienspielzeit zurück und freuen sich auf eine neue Ausgabe von Hüttenbach im nächsten Jahr.