FLÖRSHEIM (pm) – Auf der Jahreshauptversammlung des Musikverein 1954 Flörsheim im Juni dieses Jahres wurden Roland Schwalbach und Heinz Josef Diehl bereits zu Ehrenmitgliedern ernannt, am Samstagabend folgte die angemessene Würdigung ihrer Verdienste für den Verein in einer kleinen Feierstunde. Die 1. Vorsitzende Gisela Diehl dankte beiden immer noch aktiven Mitgliedern für ihr jahrzehntelanges Engagement und überreichte ihnen neben einer Urkunde auch jeweils ein Bild des Flörsheimer Künstlers Thomas Reinelt (siehe Foto). Als Mann der allerersten Stunde war Schwalbach einer der zehn Männer gewesen, die am 26. Juni 1954 den „Fanfarenzug der Katholischen Jugend“ gründeten, dem kurze Zeit darauf ein Spielmannszug angeschlossen wurde, der sich allerdings Anfang 1960 wieder auflöste. Es dauerte nicht lange, da übernahm Schwalbach den Posten des Schriftführers (1958–1960), ehe er für ein Jahr als Kassierer fungierte (1961), um von 1962 bis 1965 wieder als Schriftführer tätig zu sein. Nach der Umstellung des Vereins auf modernen Fanfarenzug (1970) kehrte Schwalbach 1971 als Beisitzer in den Vorstand zurück, um von 1972 bis 1983 das Amt des 2. Vorsitzenden zu übernehmen. Danach übte der heute 72-Jährige zum Abschluss seiner Vorstandstätigkeiten nochmal das Amt des Beisitzers aus (1984–1986 und 1988–1993). Seine musikalische Laufbahn hatte Schwalbach mit dem Spielen einer Landsknecht-Trommel begonnen, um später auf Fanfare und Es-Trompete umzusteigen. Mit der Umstellung vom modernen Fanfarenzug auf Musikzug im Oktober 1974 stieg das Ehrenmitglied auf sein jetziges Instrument, das Es-Horn, um. „Das hatte der Sef so bestimmt“, lachte Schwalbach. Sein langjähriger Weggefährte „Sef“ Diehl, den die 1. Vorsitzende als „unermüdlichen Motor des Vereins“ bezeichnete, gehörte zwar nicht zu den Gründern, trat aber im Dezember 1954 offiziell dem Verein bei und ist seitdem ebenso wie Schwalbach nicht mehr aus dem Vereinsgeschehen wegzudenken. Gemeinsam mit Schwalbach trat er 1958 als Kassierer in den Vorstand ein und übte von da ab zahlreiche Ämter aus: Kassierer (1958–1960 und 1963), 2. Vorsitzender (1961), Beisitzer (1964) und Schriftführer (1985–1987). Im Mai 1964 übernahm er von Hermann Mitter das Amt des Stabführers, das er elf Jahre lang ausübte, in denen der Fanfarenzug vier Hessische und zwei Deutsche Meisterschaften erringen konnte und Diehl 1974 als erster Dirigent des Musikzuges (ab 1976 offiziell Musikverein) in die Annalen einging. Gleichzeitig arrangierte der 71-Jährige, der bis heute als Vizedirigent fungiert, als Notenwart ab 1964 sämtliche Musikstücke für den Verein. Insgesamt 29 Jahre lang übte das Ehrenmitglied dieses Amt aus. Zwischendurch erlangte er das Diplom für Laiendirigenten (1978), bekam den Ehrenbrief des Landes Hessen sowie die Stadtplakette in Silber verliehen (1979) und wurde 1994 mit der goldenen Verdienstmedaille des Deutschen Musikbundes ausgezeichnet. Darüber hinaus engagierte sich Diehl 33 Jahre lang im Hessischen Musikverband. Zunächst als Fachwart für Fanfarenzüge (1977–1979), danach als Schatzmeister des Landesverbandes (1979–2010), weshalb er im vergangenen Jahr zum Ehrenmitglied des HMV ernannt wurde. „Meine Arbeit für den Musikverein hat darunter aber nie gelitten“, betonte Diehl, der nicht umsonst immer wieder auch als „Seele des Vereins“ bezeichnet wird. Seine musikalische Tätigkeit umfasst das Spielen der Lyra, der Trommel und der Fanfare sowie der Instrumente des sogenannten tiefen Registers, der Posaune, des Tenorhorns, der Tuba und des Baritons, dem er bis heute treu geblieben ist.
Neben den beiden Ehrenmitgliedern wurden noch folgende Personen für ihre aktive Mitgliedschaft geehrt: Clara Clute (5 Jahre), Karl-Heinz Kroder, Helmut Keitel (beide 10 Jahre), Bärbel Feßler (15 Jahre), Stefanie Glaubitz, Andreas Clute (beide 20 Jahre), und Dietmar David (45 Jahre).
Darüber hinaus bekamen Karl-Heinz Platt und Willy Diehl für ihr besonderes Engagement hinter den Kulissen ein Präsent überreicht.