Zwei Abende zwischen Schein und Sein

Die Theater-AG des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums lädt in den „Grünen Kakadu“ ein

FLÖRSHEIM (hö) – Wirklichkeit und Illusion beschäftigen die Menschen von Anbeginn auf besondere Weise. Während sich der Theaterbesucher bewusst täuschen lässt, kann man im alltäglichen Leben manchmal die realen Geschehnisse von subjektiven Wahrnehmungen, die sich in der eigenen Gedankenwelt manifestieren, kaum unterscheiden – ein Phänomen, das auch in Kunst und Literatur gerne aufgegriffen wird.

 

Die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums haben sich einem Stück angenommen, das der österreichischen Autor Artur Schnitzler durch geschicktes Zusammenwirken und Ineinanderverschmelzen von Illusion und Realität sowie von Elementen wie Spiel und Ernst, Komik und Tragik zur Perfektion treibt. Thematisch auf den Tag des Ausbruchs der französischen Revolution, den 14. Juli 1789, zurückgreifend , erschafft die Groteske „Der grüne Kakadu“ ein Geflecht aus Schein und Sein, das nicht nur dem Zuschauer, sondern selbst den Charakteren des Werks den Blick auf die Wahrheit bis zum Ende erschwert. „Wirklichkeit geht in Spiel über – Spiel in Wirklichkeit“, so die Worte einer Figur des Einakters, dessen einziger sichtbarer Handlungsort die Spelunke des ehemaligen Theaterdirektors Prosperè ist. Dort trifft sich neben seinen früheren Bühnenakteuren vor allem die Nervenkitzel suchende vornehme Pariser Gesellschaft, die an den darstellerischen Berichten der Schauspieler über angeblich begangene Straftaten Gefallen gefunden hat. Sowohl der nicht auszumachende Wahrheitsgehalt dieser Geschichten als auch der ihrer politischen und persönlichen Beiträge verwischt die Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit im Laufe des Stücks zunehmend und konstruiert eine verwirrend einzigartige Spannung. Proportional zu dieser literarischen Konstruktion wächst auch die Anzahl der Kneipengäste in der GSG-Aula, die sich für die beiden Aufführungen in eine echte Kaschemme mit Bewirtung verwandelt und so für eine rundum passende Atmosphäre sorgt. 
Das Publikum kann am 6. und 7. September ab jeweils 19.30 Uhr also selbst Gast im „Grünen Kakadu“ sein und sein Unterscheidungsvermögen von Wahrheit und Lüge, in einem Spiel mit Täuschung und Wirklichkeit, auf die Probe stellen.
Die 20 aus den derzeitigen sowie ehemaligen Oberstufenjahrgängen entspringenden Spielerinnen und Spieler haben sich unter der Leitung der Theaterpädagogin Petra Spies über ein Jahr hinweg wöchentlich mit dem Stück und all seinen Facetten befasst und engagiert geprobt. Durch Elemente aus kreativen Improvisationsphasen und eigenen Geistesblitzen der Schülerinnen und Schüler konnte dem satirischen Werk eine besondere eigene Note verpasst werden, so wurde beispielsweise die Rolle eines Pianisten zur musikalischen Untermalung hinzugefügt.
Die Karten für die zwei Abendvorstellungen in der kommenden Woche sind für 8 beziehungsweise ermäßigt für 6 Euro sowohl bei „Die Buchhandlung“, Wickerer Straße 13 als auch im CIGO-Shop, Flörsheim Kolonnaden, erhältlich.

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