Eine Zwischenbilanz zur Halbzeit Das Kommunales Energieeffizienznetzwerk ist auf drei Jahre ausgelegt – Sechs Kreiskommunen beteiligt

Das Kommunales Energieeffizienznetzwerk ist auf drei Jahre ausgelegt – Sechs Kreiskommunen beteiligt

Die sechs Kommunen Biebesheim am Rhein, Büttelborn, Riedstadt, Rüsselsheim am Main, Stockstadt am Rhein sowie Trebur aus dem Kreis Groß-Gerau arbeiten seit April 2018 gemeinsam im „Kommunalen Energieeffizienznetzwerk Keen Kreis Groß-Gerau“ zusammen. Ziel der Netzwerkkommunen ist es, den Energieverbrauch der kommunalen Einrichtungen dauerhaft zu senken und somit ihren Teil zum Klimaschutz beizutragen.

Die Arbeit im Keen wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Sicherheit sowie von der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz, dem Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG), den Riedwerken Kreis Groß-Gerau und dem Kreis Groß-Gerau gefördert. Die Netzwerkarbeit läuft seit April 2018 und ist auf drei Jahre angelegt.

Die Kommunen profitieren in dieser Zeit von einer energiefachlichen Beratung, die als Grundlage für anstehende Maßnahmen und Investitionsentscheidungen dienen soll. Durch den Aufbau eines kommunalen Energiemanagements, die Schulung kommunaler Mitarbeiter und den auf Dauer angelegten Austausch zwischen den teilnehmenden Städten und Gemeinden werden die Projekterfolge und Fortschritte auch nach Auslaufen des Projekts nachhaltig gesichert.

Vor wenigen Tagen kamen die Bürgermeister bzw. Beigeordneten der Netzwerk-Kommunen und die Drittmittelgeber im Projektbeirat im Groß-Gerauer Landratsamt zusammen, um eine Zwischenbilanz zur Halbzeit der geförderten Netzwerkarbeit zu ziehen. Netzwerkmanager Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Gräff gab dabei einen Überblick über die Dimension des kommunalen Energieverbrauchs in den sechs Netzwerkkommunen:

· Insgesamt betreiben die Kommunen rund 240 kommunale Gebäude und sonstige strom- und wärmeverbrauchende Infrastruktur wie Straßenbeleuchtung, Kläranlagen und Bäder.

· In der Summe erzeugen diese einen Stromverbrauch von über 18 Millionen Kilowattstunden und einen Wärmeverbrauch von über 40 Millionen Kilowattstunden.

Zum Vergleich: Der jährliche Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts beträgt ca. 4000 Kilowattstunden und der durchschnittliche Wärmeverbrauch eines Einfamilienhauses ca. 15.000 Kilowattstunden.

· Der Energieverbrauch verursacht jedes Jahr Energiebezugskosten von mehr als 5,5 Millionen Euro. Der kommunale Energieverbrauch ist damit eine nennenswerte Größe, auch für die kommunalen Finanzen.

Bei der energiefachlichen Beratung durch die HessenEnergie wurden erhebliche Einsparpotenziale aufgezeigt und insgesamt fast 200 Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung identifiziert. Auf dieser Grundlage wurden mit den Netzwerk-Kommunen im Frühjahr 2019 Zielvereinbarungen für die Jahre 2019 bis 2021 abgeschlossen. Die Zielvereinbarungen umfassen:

1. die Umsetzung konkreter, objektbezogener Maßnahmen für die begangenen Objekte inklusive der damit verbundenen Einsparung;

2. die systematische Umsetzung von Maßnahmen zur Betriebsoptimierung sowie der Umsetzung nicht- bzw. gering-investiver Maßnahmen im gesamten Bestand;

3. die Einführung (bzw. Fortführung/Optimierung) einer zeitnahen Erfassung von Verbrauchsdaten und eines systematischen Energiecontrollings (je nach Ausgangslage und Möglichkeiten in den Kommunen).

Insgesamt wurden mit den Kommunen Maßnahmen mit einem Gesamtkostenrahmen von rund 1,8 Millionen Euro vereinbart, die innerhalb des Förderzeitraums umgesetzt werden sollen. Diesen Kosten stehen jährliche Kosteneinsparungen in der Größenordnung von 110.000 Euro gegenüber. Für das gesamte Netzwerk werden nach Umsetzung der Maßnahmen Einsparungen von rund 1.325 MWh/a erwartet. Bezogen auf den aktuellen Verbrauch der Gebäude, bei denen Maßnahmen vorgesehen sind, bedeutet das eine Einsparung von fast zehn Prozent.

Ein weiterer Schwerpunkt der bisherigen Netzwerkarbeit waren Informations- und Schulungsveranstaltungen, in denen in den Kommunen die Energiebeauftragten, Hausmeister und Nutzer*innen mit den konkreten Möglichkeiten zur Strom- und Wärmeeinsparung vertraut gemacht und sie zu Mitarbeit motiviert wurden. Dies soll auch in der verbleibenden Zeit fortgesetzt werden.

Seit Mitte des Jahres arbeitet das Netzwerk intensiv daran, in seinen Kommunen ein „kommunales Energiemanagement“ aufzubauen und die vorhandenen Aktivitäten fortzuentwickeln. Dabei können die Kommunen viel voneinander lernen und sich gemeinsam fortentwickeln. Insgesamt zeigten sich alle beteiligten Kommunen, aber auch die Vertreter des Kreises und der sonstigen Fördermittelgeber sehr zufrieden mit der bisherigen Arbeit im Netzwerk. Es zeigt sich, dass die Arbeit im Netzwerk die erhofften Synergien bringt und die Arbeit „zu sechst“ leichter fällt.

Das Management des Energieeffizienznetzwerks wird vom Darmstädter Beratungsbüro Infrastruktur & Umwelt Professor Böhm und Partner geleitet. Nähere Auskünfte zum Energieeffizienznetzwerk Keen Groß-Gerau können unterTelefon 06151/8130-0 und

sowie auf

keen.iu-info.de

eingeholt werden.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X