Betroffene werden einfach übergangen

Zu: „Zuwachs am Siedlungsrand“, FZ Nr. 43 vom 26. Oktober 2017

Der Artikel „Zuwachs am Siedlungsrand“ in der Ausgabe vom 26. Oktober 2017 bedarf zunächst einer Klarstellung, um alternative Fakten gar nicht erst aufkommen zu lassen. 

Zu keinem Zeitpunkt wurde von Herrn Antenbrink mir gegenüber auch nur erwähnt, dass am Wickerer Ortsrand Richtung Massenheim eine größere Bebauung, die, wie wir jetzt alle aus der Presse erfahren mussten, auf circa 26.000 Quadratmeter geplant wird, angedacht ist. Tatsächlich habe ich mich nur im Hinblick auf die grundsätzliche Errichtung eines Lebensmittelmarktes in Wicker positiv geäußert. Von einer weiteren Bebauung war dabei keine Rede. Sogar als ich Herrn Antenbrink vor kurzem noch einmal ansprach, ob es etwas Neues hinsichtlich eines Lebensmittelmarktes gäbe, verneinte er dies ausdrücklich. Aus meiner Sicht war ein möglicher Standort für einen solchen Markt auch noch genauer zu bestimmen, da der Ortsrand Richtung Massenheim nicht unbedingt ideal ist. Dabei darf ich anmerken, dass nach dem geltenden Flächennutzungsplan eine Bebauung in Richtung Massenheim nicht vorgesehen ist.

In diesem Bereich werden vielmehr Vorrang- beziehungsweise Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft ausgewiesen. Abgesehen davon ist es kaum zu glauben, dass ein solch großes Projekt ohne jegliche Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in Wicker einfach aus dem Hut gezaubert wird. Nach den zu lesenden Berichten der Zeitungen gibt es offenbar schon umfangreiche Planungen des Investors, die dieser in enger Abstimmung mit Herrn Antenbrink vorgenommen hat. Die Betroffenen werden dabei aber einfach übergangen. 
Die Wickerer Bürgerinnen und Bürger, der Ortsbeirat Wicker, die Stadtverordnetenversammlung, ja sogar der Magistrat wurden nicht einmal informiert. Die Pläne werden auch weiterhin nur nebulös umschrieben, aber nicht vorgestellt. Es hat den Anschein, als sollte alles unter der Decke bleiben, bis der Investor sich die Grundstücke – vermutlich möglichst preiswert – gesichert hat. Dabei ist bereits eine Vergabe an nur einen Investor zu einer solchen Bebauung nicht immer zu begrüßen, wie viele Beispiele einer ideenlosen Massenbebauung zeigen.

Eine zweite Bücher-Siedlung wird in Wicker jedenfalls nicht gebraucht.

Christopher Willmy, Wicker
(Ortsvorsteher und CDU-Stadtverordneter)

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