Ab 1. Juli werden solche Anlagen nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Bundesstraßen errichtet. Besonders für Bundesstraßen, die als Ausweich- oder Abkürzungsstrecken benutzt werden können, ist das wichtig und richtig. Beides trifft auf die B40 zu, auf der LKWs – von der A671 bei Hochheim kommend – durch Wicker und Weilbach fahren, um dort oder bei Hattersheim auf die A66 aufzufahren bzw. umgekehrt, was eine erhebliche Einsparung von Kilometern und Zeit bedeuten würde. Von daher gesehen wäre eine solche Mauterfassungsanlage an der vorgesehenen Stelle theoretisch angebracht.
Dennoch ergibt sich die Frage, ob das sinnvoll ist, denn welche LKWs sollen mit dieser Anlage erfasst werden? Der Wickerer Berg ist in beiden Richtungen für LKWs gesperrt, eine Durchfahrt von und zur A671 also nicht möglich. Ein LKW, der – von der A66 kommend – durch Massenheim fährt, wird diese enge und mit zusätzlichen Hindernissen versehene Ortsdurchfahrt, die für LKWs nicht ausdrücklich gesperrt ist, kein zweites Mal benutzen. Von Flörsheim sind auch keine LKWs zu erwarten: Sie fahren (leider) auf der B519 weiter nach und durch Weilbach. Wo sollen also die LKWs herkommen, die zwischen Weilbach und Wicker erfasst werden sollen? Oder soll das Durchfahrtsverbot am Wickerer Berg aufgehoben werden? Nur dann macht die Erfassungsanlage einen Sinn. Aber wehe dann Wicker und Weilbach! Wenn das beabsichtigt ist, sollte man die Öffentlichkeit rechtzeitig davon in Kenntnis setzen. (rechtzeitige Information der Bürger ist in Flörsheim nicht unbedingt eine besondere Stärke der Flörsheimer Stadtverwaltung). Bleibt also die Frage, warum gerade dort eine LKW-Erfassungssäule und nicht in der Hofheimer Straße in Weilbach, wo mit über 1.200 LKWs am Tag das größte LKW-Aufkommen ist, oder wenigstens auf der B519 zwischen Flörsheim und Weilbach?
Werner Siebel, Flörsheim