Rückendeckung für Pfarrer Jung

FCV gibt Stellungnahme ab – Offener Brief an das Bischöfliche Ordinariat

Wegen seiner Fastnachtsauftritte in der vergangenen Kampagne wurde Pfarrer Sascha Jung teilweise sehr hart kritisiert. Hierzu gibt der Flörsheimer Carneval Verein (FCV) nun eine Stellungnahme ab. Am 24. März wandte sich Hans-Joachim Greb, Erster Vorsitzender des FCV, mit folgendem offenen Brief an das Bischöfliche Ordinariat in Limburg:

„Sehr geehrter Herr Pfarrer Franz,

seit Aschermittwoch, dem 1. März, ist die Fastnachtszeit vorüber und wir haben bewusst einige Zeit verstreichen lassen, bevor wir uns mit diesem Schreiben an Sie wenden möchten.

 

Es geht um ‚unseren‘ beziehungsweise den Flörsheimer Pfarrer Sascha Jung, der ja in der Fastnachtszeit bekanntlich als Aktiver unter anderem auch auf der Bühne des Flörsheimer Carneval Vereins (FCV) steht. Bedauerlicherweise kam es in der erst kürzlich beendeten Fastnachtskampagne zu einigen negativen Reaktionen bezüglich der karnevalistischen Auftritte von Sascha Jung. Als ‚Heimatverein‘ von Sascha Jung möchten wir hierzu wie folgt Stellung nehmen.

Beim FCV tritt Sascha Jung in sieben Sitzungen vor insgesamt knapp 6.000 Besuchern auf. In allen sieben Sitzungen hat Sascha Jung das Publikum total begeistert. Er wurde mit frenetischem Applaus und ‚Standing Ovations‘ gefeiert und nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen. Wir sind ein sehr renommierter und erfolgreicher Verein, der einige bekannte Fastnachter, die auch in der Fernsehsitzung ‚Mainz bleibt Mainz‘ zu sehen sind, in seinen Reihen hat und schon immer hatte. Selten ist jedoch ein Aktiver des FCV auf der Bühne mit einer derartigen Euphorie und Begeisterung vom Publikum aufgenommen worden, wie es bei Sascha Jung der Fall war beziehungsweise ist.

Mit seinem Charme, seiner positiven Ausstrahlung und seiner Lebensfreude erreicht er die Herzen des Publikums. Gerade weil er ein katholischer Pfarrer ist, der auf der Bühne steht und dort als ganz ‚normaler‘ Mensch Fastnacht feiert, werden seine Auftritte total begeistert vom Publikum aufgenommen. Natürlich gibt es unter dem Publikum immer einen gewissen Prozentsatz, dem ein Auftritt nicht so ganz gefällt oder der das, was er auf der Bühne gesehen hat, nicht so toll findet. Hiermit müssen aber alle Aktiven leben, die innerhalb eines Sitzungsprogrammes auftreten; das heißt, jeder Aktive ist der Kritik des Publikums ausgesetzt, was grundsätzlich normal und kein Problem ist.

Von daher ist es für uns auch völlig normal, dass an den Bühnenauftritten von Pfarrer Sascha Jung vereinzelt Kritik geübt wird. Über die Form der Kritik lässt sich allerdings genauso streiten, wie über die Frage, ob diese berechtigt ist oder nicht. Wenn die Programmverantwortlichen des FCV der Meinung gewesen wären, dass die Büttenrede und die Lieder von Sascha Jung die Grenze des guten Geschmacks überschreiten würden, hätten wir ihn in dieser Form nicht in unserem Programm auftreten lassen.

Natürlich ist es im Bereich Karneval/Satire/Comedy sehr oft ein schmaler Grat, auf dem man wandert. Sascha Jungs Beruf und seine gesellschaftliche Stellung als Pfarrer gebieten darüber hinaus ein besonderes Maß an Vorsicht, wobei gerade die Konstellation Pfarrer und gleichzeitig Aktiver im Karneval einen besonderen Reiz – und dies meinen wir im positiven Sinn – auf das Publikum hat. Der großartige Erfolg bei seinen Auftritten auf der FCV-Bühne gibt zum einen Pfarrer Jung und zum anderen auch uns als Verein recht in unserer Einschätzung, dass mit dieser Programmnummer dem Publikum ein besonderes Highlight geboten wurde. Die spontanen begeisterten Reaktionen des Publikums sowie die unzähligen positiven Rückmeldungen, die wir auf Sascha Jungs Auftritte erhalten haben, sprechen für sich selbst.

„Beste Werbung für die Kirche“
Immer wieder werden wir auch darauf angesprochen, dass Pfarrer Jung mit seinen Karnevalsauftritten die beste Werbung für die katholische Kirche sei und wir hören auch des Öfteren, dass hierdurch sogar einige Mitmenschen wieder den Weg in die Kirche gefunden haben. Hierfür spricht auch – nebenbei erwähnt – die Zahl von circa 650 Personen, die den Fastnachtsgottesdienst in St. Gallus besucht haben. Aber selbst an diesem Gottesdienst – und das unterstreicht das bereits Geschriebene – wird ja auch aus gewissen Kreisen Kritik geübt. 

Den bisher einmaligen Vorgang, dass anonyme Briefe an Rundfunkanstalten, Printmedien und das Bistum versandt werden, mit dem eindeutigen Ziel, negative Stimmung gegen Pfarrer Sascha Jung sowie gegen den neuen Bischof von Limburg zu verbreiten, möchten wir an dieser Stelle nicht weiter kommentieren, hoffen jedoch, dass das vom Briefeschreiber und seinen Hintermännern erwünschte Ziel nicht erreicht wird.

Abschließend sei erwähnt, dass Pfarrer Sascha Jung – soweit wir das beurteilen können – sowohl ein sehr guter Seelsorger als auch – und dies können wir beurteilen – ein hervorragender Fassenachter und Bühnenaktiver ist, der das Publikum in seinen Bann zieht und nahezu restlos begeistert. Wir wünschen uns, dass Sascha Jung nicht den Spaß an seinem Hobby verliert und wir sind fest davon überzeugt, dass seine Vorgesetzten in Limburg die Angriffe, die sich gegen Sascha Jung richteten, richtig einzuschätzen wissen.“

 

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