Die Waldzerstörung geht weiter

Die beiden Flörsheimer Horst Mätzke (mit Fahne) und Bernd Zürn auf den abgesägten Buchen.
(Foto: B. Zürn)

„Auch hier sollen demnächst wieder rund fünf Hektar gesunder Bannwald abgeholzt werden“, informierte Petra Schmidt von der Bürgerinitiative Mörfelden-Walldorf fast 150 Bürgerinnen und Bürger. Diese hatten sich am Sonntag, 7. Januar, im Treburer Wald eingefunden, um gegen die erneute und offensichtlich nicht enden wollende Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu protestieren. Über schlammige Wege waren die besorgten Bürgerinnen und Bürger in dieses Waldstück östlich von der Autobahn A 5 gekommen. Auf mahnenden und satirischen Transparenten erhoben sie schwerwiegende Vorwürfe gegen Politiker, Verwaltungsgerichte und die Fraport. In einer spektakulären Aktion erkletterten Aktivisten der Umweltschutzorganisation ‚Robin Wood‘ mehrere Bäume, um sie symbolisch zu besetzen.
 

Fünf Hektar Wald, das erscheint zunächst nicht allzu tragisch. Im Vergleich zu den bisherigen riesigen Kahlschlägen für den ständigen Flughafenausbau ist das tatsächlich nur eine Kleinigkeit. Es sind aber immerhin weitere fünfzigtausend Quadratmeter, die hier für einen neuen Autobahnzubringer zum Terminal 3 des Frankfurter Flughafens abgeholzt werden sollen. Dass es sich dabei schon wieder um besonders geschützten Bannwald handelt, empört die Flughafenausbaugegner besonders. Hinzu kommt, dass unmittelbar nebenan weitere 43 Hektar für die Erweiterung einer Kiesgrube gerodet werden sollen. Auch dort geht es um Bannwald, der nur aus „Gründen des überwiegend öffentlichen Interesses“ zerstört werden darf, so der Wortlaut des § 13 des Hessischen Waldgesetzes. „Das öffentliche Interesse“, so Bernd Zürn sarkastisch, „hat in diesem Fall einen Namen: Fraport. Dieses Unternehmen kann hier nach Gutsherrenart schalten und walten, notfalls mit Hilfe von mehr als dubiosen ‚Gutachten‘“.

Bernd Zürn, Weilbach

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