Wir sollten aber wissen: Wenn dieser Pfarrer etwas sagt und darüber predigt, dann hat er lange und gründlich darüber nachgedacht, er macht es sich keineswegs leicht. Warum also sollte er seine Entscheidungen noch mal überdenken?
Ich habe Jungs Predigt am Fronleichnamstag gehört und habe sie als eine sehr programmatische Predigt bezeichnet. Mit einem leicht veränderten Zitat aus dem Hebräerbrief „Wir haben keine bleibende Stadt …“ nahm der Pfarrer die jedermann erkennbaren Veränderungen in der Gesellschaft zum Anlass, auch die Fronleichnamsprozession anzupassen. Es geht ja nichts verloren, die Prozession wird am Sonntag vor dem „freien Tag“ gehalten. Die Frage ist nun, und Du hast sie für Dich schon beantwortet: Ist die Anpassung der katholischen Kirche an eine veränderte Welt, an unsere Freizeitgesellschaft zerstörerisch oder ist sie geeignet, die Menschen im Hier und Heute zum Nachdenken zu bringen, dass nicht der freie Tag, sondern der Feiertag unabhängig vom Wochentag einen besonderen Wert besitzt?
Pfarrer Jung sieht sich durch den Papst in Rom und durch liturgische Bücher darin gestärkt, mit der Verlegung der Prozession keinen Fehler zu machen, wir sollten ihm auf dem Weg in die veränderte, in die neue Stadt folgen.
Du, lieber Werner, willst bewahren und in der alten Stadt bleiben. Sieh‘ Dich um, die gibt es schon lange nicht mehr.
Hans Jakob Gall, Flörsheim
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