Mainzer Domchor brilliert in St. Peter und Paul

33. Herbstliches Benefizkonzert des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim in Hochheimer Kirche

Mit über 70 Sängern gastierte der Mainzer Domchor beim Benefizkonzert in der Katholischen Kirche St. Peter und Paul.

Am vergangenen Sonntag veranstaltete der Lions Club Hochheim-Flörsheim sein 33. Benefiz-Klassikkonzert in der Katholischen Kirche St. Peter und Paul in Hochheim. Der über 70 Stimmen starke Mainzer Domchor brillierte unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck und sorgte für ein begeistertes Publikum.

Mit einem breit angelegten Repertoire vom Gregorianischen Choral über Motetten bis hin zu adventlichen Melodien traten die jungen Sänger an, die mit ihren gut 40 Knaben- und 20 Männerstimmen das Hochheimer Gotteshaus füllten. Sie trafen auf ein begeistertes und begeisterungsfähiges Publikum, das nach dreijähriger, pandemiebedingter Pause wieder in großer Anzahl zum Benefizkonzert strömte, so dass sich die Kirche bis auf den letzten Platz füllte.

Der Dank von Lions-Präsident Marcus Neuhaus im Rahmen seiner Begrüßung gebührte daher insbesondere Pfarrer Friedhelm Meudt, der dem Lions Club mit seinem Gotteshaus einmal mehr einen würdigen Rahmen für das herbstliche Klassikkonzert zur Verfügung gestellt hatte. Weiterhin begrüßte Neuhaus den Hochheimer Bürgermeister Dirk Westedt, den Flörsheimer Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle sowie den ehemaligen Deutschlandchef der Lions-Organisation, Governorratsvorsitzenden Jürgen Waterstradt als Ehrengäste.

Sodann ergriff Domkapellmeister Storck das Wort und erklärte dem Publikum die ungewohnte Optik seines Chores: Dieser trat ob der kühlen Temperaturen in der Kirche mit Jacken und Mänteln auf, was dem musikalischen Genuss natürlich keinen Abbruch tat – der warmherzige Applaus des Publikums für so viel Fürsorge seinen Sängern gegenüber war Storck sicher.

Was folgte, war vielstimmig und mit technischer Brillanz vorgetragene Chormusik, die zu keiner Sekunde eine instrumentale Begleitung vermissen ließ. Nach einem Gregorianischen Choral und Gregorio Allegris (1582-1652) bis zu elfstimmig vorgetragenem „Miserere mei“ folgte Orlando di Lassos (1532-1594) stimmgewaltiges und ausgesprochen anspruchsvolles „Dextera Domini“, in welchem Dur- und Moll-Passagen in schneller Abfolge wechselten. Mit Heinrich Schütz‘ (1585-1672) „Also hat Gott die Welt geliebt“ schloss das erste Konzertdrittel.

Sodann wurde das Programm wie von Karsten Storck eingangs versprochen adventlich: Es folgten „Tochter Zion, freue Dich“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759) sowie später Andreas Hammerschmidts (1612-1675) „Machet die Tore weit“ und „Maria durch ein Dornwald ging“ von Kurt Hessenberg (1908-1994). Mit „The Word Was God“ der zeitgenössischen Komponistin Rosephanye Powell (*1962) wurde zudem eine eindrucksvolle Vertonung des Evangelium-Auftakts nach Johannes vorgetragen.

Musikalisch interessant auch die direkte Gegenüberstellung zweier „O Heiland reiß‘ die Himmel auf“-Vertonungen: vierstimmig von Peter Paul Förster (*1927) gegenüber achtstimmig von Jan Campanus Vodnansky (1572-1622). Mit elf Sängern auf der Empore ergab sich ein spannendes gesangliches Zwiegespräch der acht Stimmlagen, eine Abwechslung und Akustik, die beim nachfolgenden, fünfstimmigen „Komm, du Heiland aller Welt“ von Johann Eccard (1552-1611) nochmals aufgegriffen wurde.

Die vokalen Konzertdrittel wurden umrahmt vom Orgelspiel des erst elfjährigen Chorknaben Ioan Salaru, der vier der acht Sätze von Denis Bedards (*1950) „Pater Noster Suite“ darbot. Hatte er sich mit dem „Maestoso“ und dem „Allegro leggiero“ bereits in die Herzen der Zuhörer gespielt, so wusste er mit dem Wechsel zwischen dem getragenen „Adagio“ sowie dem seinem Namen alle Ehre machenden, fulminanten „Allegro energico“ abschließend zu begeistern.

Ioan Salaru wurde lang anhaltender Applaus gespendet, ebenso wie den über 70 Sängern des Mainzer Domchors, die nach „Richte mich, Gott“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) sowie Joseph Rheinbergers (1839-1901) „Abendlied“ nicht ohne Zugabe entlassen wurden. In Sergei Rachmaninovs (1902-1957) siebenstimmigem “Bogorodize“ fand das Konzert seinen würdigen Abschluss.

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