Am Mittwoch, 8. November 2023 fand die konstituierende Sitzung des Kinderparlamentes der Robinsonschule im Hessensaal des Alten Posthofes statt. Die Mädchen und Jungen der 4. Grundschulklassen der Robinson-Schule hatten zu Beginn ihres Schuljahres ihre 14 Vertreter für das Kinderparlament des Schuljahres 2023/24 gewählt. Damals diskutierten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Anliegen für eine verbesserte Lebensqualität in Hattersheim. Aus diesen Besprechungen heraus formulierten die Kinder in ihren Klassen insgesamt 18 Anträge, die sie gerne mit Vertretern der Stadt besprechen wollten.
Die Beauftragte für das Kinder- und Jugendparlament der Stadt Hattersheim, Myriam Jung, begrüßte die Mädchen und Jungen sowie den Schulleiter Hilmar Jüterbock. Ferner durfte sie Bürgermeister Klaus Schindling, den Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter sowie die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Melanie Jürgens-Schumacher willkommen heißen.
Entsprechend der Geschäftsordnung des Kinderparlamentes galt es zunächst aus den Reihen der Jungparlamentarier die beiden Stellvertreter für Myriam Jung zu wählen. Die meisten Wähler-Stimmen erhielten Marvin und Marlon. Sie nahmen die Wahl an und wollen der Sitzungsleiterin künftig bei ihren Aufgaben helfen. Die Parlamentsbeauftragte erläuterte nun die Aufgaben und die Möglichkeiten, die das Kinderparlament in seiner kommunalpolitischen Funktion wahrnehmen kann. Für ein verbessertes Alltagsleben in der Stadt steht dem Kinderparlament ein Budget von 2.000 Euro zur Verfügung, über das die Mädchen und Jungen nach den vorliegenden Anträgen frei entscheiden können.
Die Mädchen und Jungen der Robinson-Schule hatten insgesamt 18 Anträge zur Bearbeitung formuliert. Themenschwerpunkte in den Anträgen stellten die Ausstattung von Spielplätzen, die Sauberkeit und Begrünung in der Stadt sowie Aspekte der Verkehrsberuhigung dar. Die Antragsteller und Berichterstatter waren bestens auf den Vortrag der Anträge und Begründungen vorbereitet, so dass sich eine konstruktive Besprechung der Anliegen mit den städtischen Vertretern ergab. Schließlich kam es noch zu einer Kampfabstimmung unter den Jungparlamentariern, da die Finanzierung nur eines Antrages aus dem Budget des Kinderparlamentes möglich war.
In einem Antrag fordert die Klasse 4a die Einführung eines autofreien Tages in ganz Hattersheim, um einen Klimaschutz-Beitrag zu leisten. Bürgermeister Klaus Schindling verwies auf den 22. September eines jeden Jahres, der eigentlich europaweit in verschiedenen Städten als autofreier Tag ablaufen soll. Die Umsetzung gestaltet sich jedoch als recht schwierig, da es aufgrund der Abhängigkeit vieler Menschen auf das Autofahren viele Ausnahmegenehmigungen geben muss. Die städtischen Gremien wollen sich mit dem Thema befassen, ob es vielleicht in einem Stadtteil einen solchen autofreien Tag geben kann. Das Besprechungsergebnis will der Bürgermeister auf der nächsten Sitzung des Kinderparlamentes bekanntgeben.
Die gleiche Klasse setzte sich auch für eine Verkehrsberuhigung in Teilen der Leonhardstraße ein. Klaus Schindling konnte hier als positiv bekunden, dass im nächsten Jahr in der Leonhardstraße auf Höhe des Spielplatzes „Keltenpark“ ein Zebrastreifen eingerichtet wird, so dass es zu einem ruhigeren Verkehrsfluss und mehr Sicherheit kommen sollte. Der Spielplatz „Keltenpark“ war in mehreren Anträgen Beziehungspunkt für Wünsche der Schulkinder. Einmal wird die Aufstellung eines zweiten Basketballkorbes gefordert. Hier wird das Bauamt der Stadt eine Prüfung durchführen, ob und wo auf dem Terrain eine Einrichtung von zwei Basketballkörben möglich ist. Der geforderte Austausch des Belages auf dem Bolzplatz im Keltenpark ist gesichert. Dies sehen die Planungen der Stadt bereits für die nahe Zukunft vor. Für den Keltenpark und auch andere Plätze in der Stadt wird mehr Begrünung beantragt. Auch diesbezüglich konnte Klaus Schindling Positives vermelden. Im Haushalt der Stadt sind unter dem Begriff: „1.000 Bäume für die Stadt“ die Finanzmittel eingeplant, die vielerorts die Neu-Pflanzung von Bäumen in nächster Zeit vorsieht. Ein beantragtes Sonnensegel für den Keltenpark muss der Bürgermeister jedoch aus sachlichen Gründen ablehnen.
Dann gab es zwei Anträge, die auf eine Erweiterung der Spielmöglichkeiten im Keltenpark abzielen: einmal die Einrichtung eines Trampolins, zum anderen die Aufstellung eines Volleyballnetzes auf der Wiese. Diesbezüglich gab es zum Abschluss der Sitzung eine Kampfabstimmung. Zehn Kinder votierten für das Trampolin, vier für das Volleyballnetz. Dementsprechend wird demnächst hier ein Trampolin gebaut, finanziert aus dem Budget des Kinderparlamentes.
Die Klasse 4d beantragt allgemein die Aufstellung von mehr Mülleimern auf Spielplätzen. Der Stadt ist das akute Müllproblem bekannt. Mit der testweisen Aufstellung eines „intelligenten Mülleimers“ sowie verstärktem Einsatz des Bauhofes soll das Problem beseitigt werden. Auch auf fehlende Schilder an Spielplätzen „Rauchverbot“ wird der Bauhof reagieren und ein dementsprechendes Schild aufstellen, versprach der Bürgermeister. Die Einrichtung von Toiletten auf den Spielplätzen der Stadt muss er jedoch ablehnen, da die Anforderung solcher Toilettenhäuschen allgemein in der Bevölkerung selten geäußert wird und auch auf Spielplätzen als nicht erforderlich einzuschätzen sei.
Die Klasse 4 b beantragt, dass in Hattersheim eine BMX-Bahn gebaut wird. Klaus Schindling sieht das Anliegen als begründet an, beauftragt die Antragsteller jedoch zunächst einmal den Standort zu erkunden, wo eine solche Bahn erbaut werden könnte. Der Bürgermeister sieht Bedenken hinsichtlich der Platzwahl. Den Wunsch nach Aufstellung von zwei Fußballtoren auf der Weiherwiese am „Grünen Haus“ muss Klaus Schindling ablehnen, da die vielfältige Nutzung dieses Geländes einer solchen Aufstellung widerspricht. Im Übrigen verweist er auf die zahlreichen Plätze in der Stadt, auf denen Fußball gespielt werden kann. Der Antrag der Klasse 4 b auf Hinweisschilder im Skaterpark unter dem Hessendamm kann als akzeptiert gewertet werden, da die Stadt die Anfertigung und Aufstellung der Schilder schon in Auftrag gegeben hat.
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