60 Jahre Sonnenschein für die Kleinsten Hattersheims Evangelische Kita feierte Jubiläum - Rückblick auf Gründung und Entwicklung

Die Kinder der Kita Sonnenschein hielten fröhliche, musikalische Geschenke für ihre Jubiläumsgäste bereit.

Hattersheims Evangelische Kita feierte Jubiläum - Rückblick auf Gründung und Entwicklung

Am letzten Sonntag wurde in der Evangelischen Gemeinde Hattersheim schon wieder so richtig gefeiert – zunächst in der Kirche mit einem schönen Familiengottesdienst zum Erntedank, bei dem die Kinder aus der Kindertagesstätte Sonnenschein schon eine Rolle spielten. Und dann in der Kita selbst deren 60-jähriges Jubiläum, bei dem die Kinder sogar die Hauptrolle innehatten. Gefeiert wurde hier mit Musik, gutem Essen und Trinken sowie viel Unterhaltung für große und kleine Leute.

Zu Beginn des großen Jubiläumsfestes zeigte der Posaunenchor Okriftel, dass er selbst für die Kleinsten etwas in seinem Repertoire hat: Für seine Interpretationen vom Pipi-Langstrumpf-Lied und von „Eine Insel mit zwei Bergen“ bekamen die Musiker brausenden Beifall, da konnten Groß und Klein gleich mitsummen.

Kita-Leiterin Olympia Tanopoulou begrüßte gut gelaunt alle Gäste im Namen der Kita- Kinder und des Kita-Teams, insbesondere den Ersten Stadtverordneten Karl Heinz Spengler, Pfarrerin Marlene Hering und Pfarrer Johannes Kraus sowie Vertreter des Kita-Trägers und des Magistrates der Stadt Hattersheim. „Das Gestern ist Geschichte, das Morgen ein Rätsel und das Heute ist ein Geschenk. Auch unsere Kinder haben für die Gäste ein Geschenk, sie werden für sie zwei Lieder singen“, kündigte sie an. Bei „Wir feiern heut ein Fest“ und „Niemand ist größer“ gingen die jungen Sängerinnen und Sänger, begleitet von ihren Erzieherinnen, so richtig aus sich heraus – mit viel Mimik und Gestik unterstrichen sie ihren Gesang lebhaft.

Karl Heinz Spengler überbrachte die Grüße des Bürgermeisters und des Magistrats. Er lobte die tollen Vorbereitungen der vielfältigen Fest-Aktivitäten durch das Kita-Team und dankte dem Vorstand der evangelischen Gemeinde von vor 60 Jahren im Nachhinein für „den Mut, eine Kita einzurichten“ und für seinen Weitblick. „Wenn man bedenkt, dass auch bei uns die gesetzliche Gleichstellung der Frau erst 1970 beschlossen wurde, also quasi erst zur Volljährigkeit der Kita Sonnenschein, dann war das ein großer Schritt, mit dem die Frauen entlastet wurden“, rief Spengler in Erinnerung. Auch darauf, welch ein weiter Weg es von früheren „Kinderverwahranstalten“ über den Froebel’schen „Kindergarten“ bis zu den gut konzeptionierten Kindertagesstätten von heute war, machte er noch einmal aufmerksam. Sogar ein Geschenk hatte er mitgebracht – zusammen mit einem Scheck im Umschlag für Spielzeug überreichte er eine Topfblume sowie Blumenzwiebeln: „Damit die Kinder beim Wachsen zuschauen können!“

Pfarrerin Marlene Hering bedankte sich herzlich bei dem Ersten Stadtrat für seinen kurzen Ausflug in die Geschichte und für das in die Zukunft weisende Geschenk. Bevor sie etwas über die Geschichte der Kita Sonnenschein erzählte, hatte sie eine Frage an alle: „Worauf blicken Eltern mit Neid, wenn sie an Maria und Josef denken?“ Offensichtlich hatten einige Eltern die Antwort schon am eigenen Leib erfahren, schmunzelten aber trotzdem darüber, denn: „Sie hatten von Anfang an einen Krippenplatz. Ganz ohne Papierkram.“ Von Marlene Hering erfuhren alle, dass genau genommen die Geschichte der Kita Sonnenschein schon 30 Jahre vor ihrem Baubeginn anfängt: „Bürgermeister Winterstein war damals Vorsitzender vom Kirchenvorstand und dann auch Vorsitzender vom Kindergartenbauverein, der Architekt Biederbeck hat die Kita Sonnenschein entworfen“, erzählte sie, „der Bau war mit 140.000 DM veranschlagt, als Kindergarten und Hort für 100 Kinder. Es gab Bedarf dafür in Hattersheim, hier, dicht neben den damaligen Rosenfeldern. Das Essen für die Kinder kam von den Sarottiwerken.“ In der Region galt die neue Kita Sonnenschein damals als „Prunkstück“.

Konstant war in der Kita Sonnenschein immer die Veränderung und das Aufnehmen der Bedürfnisse von Eltern und Kindern. „Das hieß auch irgendwann, den Hort aufzugeben, die Kita Sonnenschein zu erweitern und eine Krippe anzubauen“, ging Marlene Hering weiter in die neuere Geschichte der Einrichtung im Jahr 2011, dem Jahr, in dem Olympia Tanopoulou die Leitung der Kita übernahm. Geblieben ist aber immer die enge Verknüpfung zwischen der Kita Sonnenschein und Kirche. „Heute sind wir als Träger und Mitarbeiterinnen der Kita Sonnenschein stolz, dass wir Familien so einen guten Ort für ihre Kinder bieten können“ so Pfarrerin Hering, „wir feiern hier die Feste des Kirchenjahres, auf das gemeinsame Essen wird sehr viel wert gelegt, auch darauf, dass man sorgsam mit Lebensmitteln umgeht. Hier wird Neues ausprobiert, und hier wird nicht ausgrenzt."

Den Erzieherinnen der Kita bescheinigte Marlene Hering, jeden Tag darin bemüht zu sein, die Kinder zu stärken und sie zu fördern. „Sie fördern das Selbständigwerden und stärken das Selbstvertrauen der Kinder. Sie sind aufmerksam für die religiösen Fragen der Kinder und suchen gemeinsam nach Antworten, mit denen auch Kinder etwas anfangen können. Das ist die Königsdisziplin der religiösen Bildung“, lobte die Pfarrerin. Sie ist sich sicher: „Gott ist in der Einrichtung. Das erfahren schon die Krippenkinder. Denn religiöse Bildung beginnt dort, wo ich mich geborgen fühlen kann, mein Urvertrauen nicht gebrochen, sondern gestärkt wird, wo ich Religion nicht als Lehre, sondern als Heimatgefühl wahrnehmen kann. Und so Gott will, werden wir das noch eine lange Zeit in unserer Kita Sonnenschein spüren können.“ Abschließend dankte Marlene Hering allen, die in diesem Haus Geschichte geschrieben haben, herzlich. Und fügte hinzu: „Und herzlichen Dank an alle, die täglich diese Geschichte fortschreiben!“

Nach dem offiziellen Teil des Festes trafen sich die Gäste am Grill und am langen Salat-Buffet, es gab sogar Eis aus der Eistheke zum Nachtisch, alles konnte man bei schönem, warmem Wetter im Garten der Kita genießen. Die „lustige Augustine“ machte allen mit ihren Clownereien viel Spaß, „Dancing Dynamite“ führten flotte Tänze auf, der Kindersingkreis der evangelischen Kirche und die Hip Hop-Gruppe „Hinnerhaus Crew“ traten auf. Sogar eine Karate-Vorführung stand auf dem Programm. Und natürlich fehlte auch die leckere Kuchentheke am Nachmittag nicht bei dem rundum gelungenen, kurzweiligen Fest.

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