„Beweglichkeit ermöglichen“

AWO Kriftel spendet 700 Euro für Haus St. Martin am Autoberg

Horst Barth (links), Ellen Euler und Gerhard Mantel vom Vorstand der AWO Kriftel freuten sich, dem Leiter des Haus St. Martin am Autoberg, Klaus Störch (2.v.r.), eine Spende in Höhe von 700 Euro überreichen zu können.
(Foto: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – Sehr netten Besuch hatte das Hattersheimer Haus St. Martin und dessen Leiter Klaus Störch am Donnerstag, 5. April: Der Vorstand der AWO Kriftel, vertreten durch den Ersten Vorsitzenden Gerhard Mantel, die Zweite Vorsitzende Ellen Euler und den Kassierer Horst Barth, war nicht nur zum geselligen Kaffeeplausch vorbeigekommen, er hatte auch etwas mitgebracht. 
„Das war die höchste Spendensumme, die wir auf einer unserer Weihnachtsfeiern je hatten“, freute sich Horst Barth beim Überreichen des Umschlages mit der stattlichen Summe von 700 Euro, „ganz sicher hat das Thema, über das Klaus Störch auf der Feier kurz referiert hat, dazu beigetragen, dass fast doppelt so viel gespendet wurde wie sonst.“

Die Weihnachtsfeiern der AWO Kriftel zeichnen sich seit zehn Jahren in jedem Jahr durch ihr buntes und vielfältiges, auch kulturell geprägtes Programm aus, an der Feier im letzten Jahr nahmen etwa einhundert Gäste teil. „Den meisten von uns geht es recht gut, daher wird von uns bei der Gelegenheit auch immer ein soziales Thema im Programm angesprochen“, erzählte Gerhard Mantel, „im letzten Jahr ging es uns um Menschen, die keine Wohnung haben.“ Wer wäre geeigneter, um einen Eindruck zur Situation wohnungsloser Menschen zu vermitteln, als der Leiter der Caritas- Facheinrichtung für Wohnsitzlose Haus St. Martin in Hattersheim am Autoberg. „Klaus Störch hat etwa zehn Minuten zu dem Thema gesprochen, welches unter der Überschrift „Herbergssuche“ ja auch gut in die Weihnachtszeit passte“, meinte Mantel, „das hat unsere Gäste so beeindruckt, dass diese große Spendensumme für das Haus St. Martin zustande kam – und das von Leuten, die gar nicht besonders reich sind. Viele kannten das Thema aber noch gut aus ihrer Jugend in der Nachkriegszeit.“

Gerhard Mantel machte deutlich, dass es sich bei der überreichten Summe nicht um eine „Spende des einen Wohlfahrtsverbandes an den anderen“ handelt, sondern dass von den Weihnachtsfeiergästen ganz persönlich und ausdrücklich an das Haus St. Martin gespendet wurde. „Damit wollen wir Klaus Störch ermöglichen, über die Pflicht dort auch eine „Kür“ zu leisten, die Spende soll ihm eine gewisse Beweglichkeit ermöglichen, in individuellen Fällen schnell zu helfen, etwa wenn einmal eine Brille kaputtgeht und ersetzt werden muss, wenn neues Schuhwerk gebraucht wird und in ähnlichen Situationen“, erklärte der Erste Vorsitzende der AWO Kriftel.

Klaus Störch fallen sofort noch mehr Konstellationen ein, in denen er froh ist, auf solche Spendengelder zurückgreifen zu können: „Es kommt auch immer mal vor, dass etwa Ausweispapiere verloren gehen und dann Passbilder gemacht werden und Gelder zur Beschaffung neuer Papiere gebraucht werden. Oder manch einer unserer Gäste hat auch nicht auf dem Schirm, dass er schon zehnmal innerhalb des Monats in Hattersheim war, um sein Tagesgeld abzuholen, der bekommt dann nichts mehr ausgezahlt und steht oft ganz ohne Geld da“, zählte er auf und dankte auch im Namen von Caritas-Main-Taunus-Geschäftsführer Torsten Gunnemann herzlich für die große Spendensumme.

Auch wenn ihm der Besuch aus Kriftel ein kleines Präsent als ganz persönliche Anerkennung mitgebracht hatte, betonte Klaus Störch, dass er im Haus St. Martin die Arbeit eines Teams vertritt. „Ohne meine Kollegen, die haupt- oder ehrenamtlich hier arbeiten, wäre die Arbeit hier nicht die, die sie ist“, erklärte er und ergänzte: „Wir hatten hier in Hattersheim schon einen Start in einem besonders wohlwollenden Klima. Auch ohne dieses und ohne das Zutun unserer vielen Unterstützer gäbe es das Haus St. Martin, die Tafel oder auch das Hartz IV-Café nicht. Das bürgerschaftliche Engagement hier schafft Menschlichkeit!“ 
 

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