Ein Erfolg in jeder Hinsicht

Das 41. Eddersheimer Fischerfest am letzten Wochenende stand im Zeichen des 880. Jubiläums

hl

Die Lasershow an zwei Abenden war eine Besonderheit des diesjährigen 41. Fischerfests, aber es gab auch viele weitere schöne Momente während der dreitätigen Veranstaltung. Schon am Freitag war der Beginn in der Kirche St. Martin mit dem ökumenischen Gottesdienst ein Augenblick der Stille und Besinnung bevor es mit dem Fest losging. Die Pfarrer Andreas Klee und Johannes Kraus gestalteten gemeinsam den Gottesdienst. Pfarrer Andreas Klee blickte auf die 880 Jahre Eddersheim zurück und die Rolle der Kirche, in der sich Menschen immer versammelten, beteten und hofften. Bis zum heutigen Zeitpunkt habe sich viel verändert, bedingt dadurch, dass in Hattersheim nur noch etwa 50 Prozent der Menschen einer christlichen Kirche angehören, bemerkte er. Vieles werde sich auch weiter ändern, aber durch den Zusammenhalt und das gemeinsame Bemühen, auch mit den städtischen Gremien, sähe er den Wandel positiv. Nach den Fürbitten, die von Pfarrer Johannes Kraus vorgetragen wurden, hielt auch Bürgermeister Klaus Schindling eine kurze Rede. Er hieß besonders die offiziellen Delegationen aus den Partnerstädten Mosonmagyaróvár (Ungarn) und Santa Catarina (Kap Verde) willkommen. Die im letzten Jahr neu gewählten Bürgermeister Miklós Szabó und Armindo Freitas weilten mit ihren Begleitern zum Antrittsbesuch in Hattersheim und der Besuch des Fischerfestes stand auf dem Programm. „880 Jahre sind ein besonderer Grund zu feiern“, betonte Schindling. Wenn am Abend das Fest in Licht getaucht sei, so sei die Farbe und Buntheit ein Symbol für das gute Miteinander in der bunten Gemeinde. Besonders dankbar sei er für die Städtepartnerschaften, er wünsche sich, dass sich die Menschen der Städte auch weiter näherkommen. Die beiden Pfarrer kamen Schindlings Bitte, auch die Partnerstädte in den Segen miteinzubeziehen, gerne nach.

Freitag, 19 Uhr: das Fest geht los!

Zur Eröffnung des Festes auf der großen Bühne begrüßten Marco Ehresmann und Tim Liebscher, erster und zweiter Vorsitzender des Vereinsrings Eddersheim, die Gäste. Wie schnell die Zeit vergehe, bemerkte Ehresmann, vor 35 Jahren habe man die 700 Jahre Feier veranstaltet und nun feiere man schon 880 Jahre Eddersheim. Der Dank der beiden Vorsitzenden ging an alle Vereine, die das Fest unterstützen. Einige Unterstützer wurden namentlich erwähnt, so wie Dieter Freidhof, der Ehrenvorsitzende des Vereinsrings, der für das diesjährige Fest die Kosten für die Bühne getragen hat, die deshalb nach ihm benannt wurde. Auch Christine Gesang („der Mutter der Nation“) und Jürgen Gesang wurde für ihre Mithilfe gedankt. „Ohne die Hilfe der Stadt, deren Bauhof und Büros, ließe sich so ein Fest nicht stemmen“, darin waren sich die beiden Vorsitzenden einig. Auch die Sponsoren spielen eine wichtige Rolle.

Nach einer kurzen Ansprache schlug Bürgermeiste Klaus Schindling in gekonnter Manier mit einem Schlag das Fass an. Damit war das Fest offiziell eröffnet. Die zahlreichen Gäste griffen teilweise zum Freibier, viele hatten sich aber schon Getränke und Speisen besorgt und genossen den Abend. Bald begannen die „Schlagerpralinen“ mit ihrem Auftritt. Die vier Musiker und ihre Sängerin sorgten schnell mit ihrer gekonnten Schlagermusik für Stimmung. Einige Gäste nutzten den Platz vor der Bühne zu Tanzen.

Atemberaubend: Die Lichtinszenierung

Sobald am Freitag die Dämmerung einsetzte, stieg die Spannung. Die zahlreichen Besucher und Besucherinnen des Festes freuten sich auf die angekündigte Lichtinszenierung. Die Stadt hatte als Geschenk anlässlich des Jubiläums für Freitag- und Samstagabend eine Lichtshow bei dem Lichtkünstler Andreas Juergens gebucht. Direkt im Bereich der Bühne erschienen Strahlen, Wolkenbilder und aufsteigende Nebel. In die Bäume hinter der Bühne wurde abwechselnd die Zahl 880 und das Eddersheimer Wappen projiziert. Über dem Main konnte man eine horizontale, grünlich-türkise Lichtfläche beobachten, die sich zeitweise mit Nebel vermischte. Der goldfarbene, tiefstehende Vollmond am Wochenende begleitete dieses Spektakel perfekt.

Im Westen des Festgeländes, auf der Wiese vor dem Spielplatz, erwartete die Zuschauer eine ganz besondere Show. Lichtwellen brachten hier die Natur zum Leuchten. Die Wiese und die kleinen Pflanzen glitzerten, teilweise flossen weiche Wellen über dem Boden. Dann wurden die Bäume und Büsche miteingeschlossen und leuchteten oder funkelten mit tausend Lichtern. Ein Lichtkegel schaffte eine wunderbare, fast unwirkliche Stimmung. „Fantastisch“ ist das richtige Wort für die Darbietung. Die vielen zuschauenden Menschen fügten sich als dunkle Schatten, teilweise mit farbigen Ringen an den Beinen, in das Lichtkunstwerk ein.

Am Samstagabend zog die Lichtshow anscheinend noch mehr Besucher in ihren Bann. Es schien sich schnell herumgesprochen zu haben, dass man dieses Ereignis auf keinen Fall verpassen durfte.

Buntes Programm an allen Tagen

Viel zu bieten hatte das 41. Eddersheimer Fischerfest. Kulinarisch gesehen blieb wohl kaum ein Wunsch offen. Herzhaftes wie Heringe, Schwenksteaks, Würste, Pilzpfanne oder Burger fanden sehr viel Anklang. „Insgesamt 900 Burger wurden verkauft, und wenn man sonntags hätte Nachschub besorgen können, dann wären es noch mehr geworden“, konnte man am Burgerstand erfahren. Auch für die Liebhaber von süßen Speisen war gesorgt, Crêpes, Waffeln, Kuchen, Schoko-Früchte und italienisches Eis wurden angeboten. Außerdem gab es reichlich Getränke, und das alles zu fairen Preisen. Dadurch, dass die Stände gut mit bedienenden Vereinsmitgliedern besetzt waren, waren die Wartezeiten nicht zu lange. Auch die Fahrgeschäfte wie Kinderkarussell, Autoskooter oder Riesenrad fanden großen Anklang. Besonders beliebt bei den Kindern war das Bullenreiten, bei dem man versuchen musste, so lange wie möglich auf dem sich ruckartig bewegenden Plastikbullen zu bleiben.

Für gute Stimmung sorgte am Samstagabend die Band „Mission Possible“ mit ihrer Rock- und Popmusik. Der Sonntagmorgen wurde zum Frühschoppen durch die Band „HMP“ eröffnet. Dieser Auftritt wurde im Rahmen von „Die Post geht ab on Tour“ veranstaltet. Den Ausklang am Sonntagabend bildeten „The Candies“ unter dem Motto „Time to Dance“.

Eine nette Abwechslung für Jung und Alt bildeten die Stelzenläufer, die kleine Geschenke zum 880. Jubiläum verteilten.

Das Fischerstechen

Es wäre kein Eddersheimer Fischerfest, wenn das Fischerstechen fehlen würde. Es war für Sonntagnachmittag um 16 Uhr angesetzt. Angeblich haben schon die Ägypter über 2000 Jahre v. Chr. Spaß an einer Betätigung gehabt, die dem heutigen Fischerstechen nahekam. Am Sonntag hatten sich in Eddersheim sieben Teilnehmer gemeldet, vier Männer und drei Frauen. Eine der Frauen hatte das Glück durch Losziehung gleich ins Halbfinale zu kommen. Von den restlichen sechs Personen traten jeweils zwei gegeneinander an. Dabei stehen die „Stecher“ auf einer runden Plattform, die über ein schmales Brett hinten an einem Ruderboot befestigt ist. Die Ruderboote, „angetrieben“ durch die Muskelkraft von je vier Mitgliedern des Vereins „Kunstgriff Oberursel“ fahren aufeinander zu. Dabei müssen die Gegner versuchen, sich durch den gezielten Angriff mit der Lanze gegenseitig ins Wasser zu stoßen. Dafür stehen ihnen drei Versuche zur Verfügung. Flucht von der Plattform ins Boot oder ein Zielen auf den Kopf des Gegners werden mit Strafpunkten bedacht. Nach einem spannenden Wettkampf konnte sich im Finale schließlich Natalie Ressel gegen Tim Hofmann durchsetzen. Natalie hatte große Standfestigkeit auf der Plattform bewiesen und alle ihre Gegner ins Wasser befördert. Sie freute sich sehr, dass sie in diesem Jahr den Sieg davontrug, da sie ihn im letzten Jahr nur knapp verfehlte. Tobi Scherer belegte den dritten Platz. Alle Sieger waren sich einig, dass es ein schönes Erlebnis ist, zu erfahren, wie das begeisterte Publikum die Kontrahenten anfeuert.

Die Eddersheimer haben im Jubiläumsjahr ein wunderbares 41. Fischerfest ausgerichtet, das mit vielen Besonderheiten das Publikum erfreute. Da auch das Wetter an allen Tagen mitspielte, werden die schönen Festtage sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

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