Wenn man an die letzten beiden Jahre zurückdenkt, könnte man meinen, die Organisatoren des Gartenabschlussfests hätten das schöne Wetter für die Veranstaltung gepachtet. Auch in diesem Jahr konnten die Gäste am letzten Freitag bei wunderbarem Herbstwetter begrüßt werden. Gefeiert wurde wie üblich auf dem Gelände hinter der Breslauer Straße 18. Holger Kazzer, der Geschäftsführer der Hawobau, war mit dem Fahrrad zum Fest gekommen. Bei seiner Ansprache an die Gäste wurde er von Heike Seibert, der Ersten Stadträtin, unterstützt. Beide waren sich einig, dass Gärtnern und Radfahren gut zusammenpassen, da die wunderbaren Gärten der „essbaren Siedlung“ genauso gut für Gesundheit und Wohlbefinden sorgen wie das Radfahren. Mit der essbaren Siedlung habe Hattersheim 2013 einen Trend zu mehr Grün aufgegriffen. „Wir waren Trendsetter“ fügte Heike Bülter, die Leiterin des Stadtteilbüros, hinzu. „Die Menschen erleben beim Gärtnern Natur und ein schönes Miteinander“, führte Kazzer weiter aus. Heike Seibert ergänzte, dass die Kinder durch die Eltern bei der Bewirtschaftung eines Gartens lernen, wo die Lebensmittel herkommen. Genauso könne das Radeln durch das Vorbild der Eltern eingeübt werden.
Heike Seibert übernahm gerne die Aufgabe, die Sieger der Aktion Stadtradeln mit Urkunden zu ehren. Zunächst erwähnte sie die jüngsten Teams, die Städtischen Kindergärten und das Schulkinderhaus. Bei den Kleinen war neben Radfahren auch der Roller erlaubt. Eine Ehrung soll später vor Ort in den Kindergärten stattfinden.
50.483 Kilometer geradelt
Insgesamt sind in der Zeit vom 28. August bis 17. September 50.483 Kilometer durch die Teilnehmer erradelt worden. Die größte Gruppe stellte die Heinrich-Böll-Schule mit 52 Fahrenden, die später vor Ort geehrt werden sollen. Spannend war es zu erfahren, welche Personen die meisten Kilometer geschafft hatten. Auf dem dritten Platz lag Bernd Jungheinrich mit 1.834 Kilometern aus dem Team „Karin und Bernd“. Leider waren die beiden am Freitag nicht anwesend. Den zweiten Platz konnte Matthias Katholing vom RC Hattersheim mit beachtlichen 2.116 Kilometern erlangen. Katholing ist schon seit 2015 beim Stadtradeln dabei und radelt nur bei schönem Wetter. Er meinte, er würde es eher gemütlich anpacken und viele Pausen machen. Inzwischen kenne er aber jeden Kanaldeckel in der Umgebung. Der Sieger war mit nur zwei Kilometern mehr, nämlich mit 2.118 Kilometern, Jörg Schäfer vom Team Dätwyler IT Infra GmbH. Er erzählte, dass ihn die Mitgliedschaft im Team stark motiviert hätte. Da er Triathlet ist, gehören lange Fahrradtouren zu seinem Trainingsprogramm dazu, durch die Gemeinschaft mit den Kollegen habe er aber ab und zu noch mal eine Schippe draufgelegt. Er hat eher feste Fahrstrecken, beispielsweise Richtung Feldberg, Bad Camberg.
Als Gruppe mit den meisten Kilometern wurde das Team "Grün Radeln" mit 10.069 Kilometern ausgezeichnet. Der Kapitän Lothar Hornung nahm die Urkunde gerne in Empfang. Er hat in den letzten drei Jahren das Team geleitet. In diesem Jahr waren 34 Radelnde dabei.
Als Team mit den meisten Kilometern pro Kopf wurde das Zweierteam „Karin und Bernd“ ausgezeichnet. Stolze 2.704 Kilometer radelten sie gemeinsam, also rechnerisch jeder 1.352 Kilometer.
Holger Kazzer vergaß natürlich nicht, sich bei allen für die Organisation des schönen Festes zu bedanken. Besonders erwähnte er Diana Faqirzada vom „Runden Tisch“. Gerne stellten sich die Geehrten, Organisatoren und alle anwesenden aktiven Fahrradfahrer zu einem Erinnerungsfoto auf. Alle waren sich einig, dass das Stadtradeln auch in diesem Jahr ein voller Erfolg gewesen war. Aber auch eine schöne Aktion kann man noch verbessern. Dieses mahnte Thomas Thiemeyer, Mitglied des Kreisvorstandes des ADFC, an. Er erwähnte, dass von 37 Parlamentariern nur fünf am Stadtradeln teilgenommen hätten. Da sei noch viel Luft nach oben. Weiter appellierte er daran, dass bauliche Veränderungen nötig seien, um Radwege zu errichten beziehungsweise auszubauen. Dieses solle man bei aller Begeisterung für das Stadtradeln nicht vergessen.
Nach dem „offiziellen Teil“ plauderten die Gäste miteinander, schauten sich die Beete in den Gärten an, genossen Bratwurst oder Kuchen mit Kaffee oder kühlen Getränken. Dazu begleitete Chris Savage den Nachmittag musikalisch mit seiner Gitarre. Noch zu erwähnen ist, dass in diesem Jahr einige Beete in der „essbaren Siedlung“ frei geworden sind. Interessenten können sich beim Stadtteilbüro melden.
Kommentare