Mit einem „Zunächst die gute Nachricht“ begrüßte Gerlinde Hölzl die Anwesenden: „Wir sind heute hier mit neun Personen vergleichsweise gut besucht. Das heißt, in diesem Raum sind 783 Lebensjahre versammelt“. Die „weniger gute Nachricht“ kam danach von Bernd Zürn: „Unser Kreis wird immer kleiner. In diesem Jahr haben uns vier Klassenkameradinnen und Klassenkameraden für immer verlassen“.
Der Ort dieser Begebenheit war das Lokal ‚NANU‘ in der Buchenstraße in Hattersheimer Stadtteil Okriftel. Dort trifft sich der "harte Kern" des "Jahrgang 1938" zwei mal im Jahr. „Die Zeiten, als wir noch mehr als zwei Dutzend Teilnehmer/innen waren, die sind vorbei. Und das für immer“, erinnert sich Edith Schlereth und schaut dabei nachdenklich in die kleine Schar derer, die vor dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden. „Manchmal komme ich mir vor wie ein Dinosaurier, ein Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit“, bekundet Edelgard Fischer ihre Gefühle. Dem stimmen fast alle kopfnickend zu. Mit ihrer Feststellung: „Wenn ich nur an den ganzen elektronischen Kram mit den Smartphones und so denke fühle ich mich oft als ein Außenseiter unserer modernen Gesellschaft. Ohne die Hilfe meiner Kinder hätte ich ganz große Probleme, insbesondere bei der Bank, aber auch bei der Steuer und bei Versicherungen“, drückt Irmgard Gottfried das aus, was vielen Senioren große Sorgen bereitet.
Gesundheit steht im Mittelpunkt
Mindestens ebenso groß sind – wie sollte es bei Menschen jenseits der achtzig auch anders sein – die Probleme mit der Gesundheit. Da kann jeder der Anwesenden abendfüllende Berichte bringen. Gott sei Dank kommen an diesem Tag die meisten diesem Bedürfnis nicht nach. Im Gegenteil: Es wird immer wieder einmal laut gelacht wenn jemand eine Geschichte zum Besten gibt von einem Ereignis, dass - gefühlt – vorgestern stattfand, bei näherem Nachrechnen aber schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegt.
Hoffnung auf ein gesundes Wiedersehen
Nach mehr als zwei Stunden erwachte bei Einigen der Wunsch, wieder in ihre eigenen und gewohnten vier Wände zurück zu kehren. Mit vielen herzlichen Umarmungen und dem sehr ernst gemeinten Wunsch, sich möglichst bald – und hoffentlich gesund – wieder zu sehen, endete dieses Treffen.

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