Das ganze Gebäude als Showroom: Das ist der Anspruch, den GMS-Geschäftsführer Tobias Enders an den neuen gemeinsamen Hauptsitz seines Unternehmens sowie des Start-Ups Thing Technologies GmbH auf dem ehemaligen Gelände „Gute Karte Horn“ am Hattersheimer Bahnhof stellt. Die Besucherinnen und Besucher sollen vom ersten Kontakt an spüren, dass dort alles etwas anderes läuft als sie es gewohnt sind, beginnend bereits mit dem eigentlich recht banalen Prozess einer Einladung, die zum Beispiel in Form einer E-Mail mit Anfahrtskizze erfolgen kann. Ein konsistentes Besuchserlebnis ist Enders besonders wichtig, von der Planung über den Besuch selbst bis hin zur Abreise.
Derart digitalisierte Immobilien führen auch für die gesamte Umgebung verstärkt zu positiven Entwicklungen in Hinblick auf Mobilität, Gastronomie und Dienstleistung, so die Überzeugung von Dr. Marc Gille-Sepheri, dem Gründer und CEO der Thing Technologies GmbH, der sich selbst als "Seriengründer" bezeichnet . "Natürlich haben wir im eigentlichen Sinne keine Kantine - um Gottes Willen", stellt Dr. Gille-Sepheri fest. Statt dessen organisiert man das alles mit den Dienstleistern in der Umgebung, beispielsweise über eine appgesteuerte Zulieferung. In einem vernetzten Umfeld kenne man sich und sorge digital dafür, dass man Aufträge hat. "Das sehen wir jetzt schon in allen Immobilien, die wir haben. Das strahlt in die Umgebung", so der Gründer.
New York, Berlin, Hattersheim
Bei der Vorstellung der beiden sich neu ansiedelnden Unternehmen am Donnerstag, den 11. Feburar im Hessensaal des Alten Posthofes war also schnell klar, dass diese mit ihrem Fokus auf die Geschäftsfelder Medientechnik, vereinheitlichte Kommunikation und Smart-Building-Lösungen weitere passgenaue Bausteine für Hattersheim auf dem Weg hin zur "Smart City" sein sollen. GMS wurde 2004 gegründet, ist ein Anbieter für audiovisuelle Medientechnik und Konferenzsysteme und zählt derzeit 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, während es Thing Technologies seit fünf Jahren gibt. Das Start-Up wurde in New York gegründet, zählt 33 Beschäftigte und liefert "Brains for Buildings", also "Gehirne für Gebäude". So zum Beispiel für den "cube berlin", das aktuell intelligenteste Bürogebäude Europas. Für dieses besondere Maß an Intelligenz seitens eines Gebäudes sorgt das sogenannte "Brain": Über dieses zentrale System kommunizieren alle technischen Systeme im Bürogebäude am Berliner Hauptbahnhof miteinander, und zudem interpretiert es die Verhaltensmuster aller Nutzerinnen und Nutzer und schlägt auf dieser Basis effizientere Lösungen in Hinblick auf Organisation oder Energienutzung vor. Und diese Plattform soll nun auch das digitale Herzstück des neuen Firmensitzes werden.
In diesem Sommer sollen die Bauarbeiten beginnen, für die voraussichtliche Bauzeit werden zwei Jahre veranschlagt. Das etwa 2.700 Quadratmeter große Grundstück in der Hattersheimer Lindenstraße soll letztendlich Büroflächen, ein Co-Living Konzept sowie Logistikflächen aufweisen. Der architektonische Entwurf stammt vom Architekturbüro Schneider + Schumacher aus Frankfurt am Main.
"Das neue Gebäude soll nicht nur die langfristige Heimat für unser Unternehmen werden, wir haben den Anspruch, im gesamten Gebäude unsere innovativen Technologien zu einem umfassenden Nutzererlebnis zu verbinden. Die technologische Unterstützung moderner Büro- und Arbeitswelten ist unser Geschäftsmodell“, so Tobias Enders. „Ein großes Kompliment gilt den Verantwortlichen der Stadt Hattersheim. Wir haben uns bei der Standortsuche in Hattersheim nicht nur kompetent betreut, sondern vor allem auch herzlich willkommen gefühlt – das macht den Unterschied aus.“
"Digital ist besser...
...für mich", heißt es in einem Songtext der Hamburger Indie-Rockband Tocotronic. Und in diese Richtung denkt auch der Hattersheimer Bürgermeister Klaus Schindling: „Mit der Ansiedlung dieser beiden zukunftstechnologischen Unternehmen setzen wir unseren Weg zur 'Digital City' erfolgreich fort. Ich bin hocherfreut, dass GMS und Thing Technologies ihren Hauptsitz hier nach Hattersheim verlegen. Beide Unternehmen werden in ein intelligentes und zukunftsweisendes Gebäude einziehen, das auch architektonisch eine Bereicherung für unsere Gewerbelandschaft darstellen wird. Zudem werden mit diesem Gebäude in Hattersheim neue Maßstäbe beim Bau von Gewerbeimmobilien gesetzt. Denn hier entsteht das digitalste Gebäude Deutschlands“, verkündet Schindling zufrieden.
