„Das darf nicht wahr sein!“, staunte Bernd Zürn. Ort seiner Überraschung war der Hattersheimer Friedhof. Dort waren am Samstag, 11. Oktober, pünktlich um 10.30 Uhr acht Mitglieder des Ortsverbandes Hattersheim des „Bund für Umwelt und Naturschutz“ (BUND) erschienen. Ihr gemeinsames Ziel: Die auf dem Friedhof hängenden Nistkästen zu kontrollieren und zu reinigen. Solche Aktionen sind deswegen erforderlich, weil viele der in diesen Behausungen brütenden Vögel jedes Jahr ein neues Nest bauen. Oft über ein dort schon bestehendes aus den Vorjahren. Die Folge: Über kurz oder lang ist das Nest mit Nistmaterial komplett gefüllt und damit für weitere Bruten nicht mehr geeignet.
Erfreuliches Ergebnis
Mit dem Ergebnis des knapp dreistündigen Einsatzes waren die Teilnehmer/innen sehr zufrieden. Fast alle der insgesamt 32 überprüften Nisthöhlen zeigten Benutzungsspuren. Die meisten Nester waren sorgfältig ausgepolstert. „Wahnsinn, wie viel Arbeit dahinter steckt“, findet Birgid, und ihr Ehemann Volker geht davon aus, dass die Vogeleltern mehrere hundert Mal fliegen mussten, um das Baumaterial herbei zu schleppen.
Arbeitserleichterungen geplant
In den letzten Jahren haben – der leider viel zu früh verstorbene - Willi Reinhart und Bernd Zürn die von ihnen betreuten Nistkästen so niedrig aufgehängt, dass man sie ohne Leiter abnehmen und wieder aufhängen kann. Mit Hilfe einer speziellen „Gabelstange“. Damit kann man vom Boden aus bis zu einer Höhe von gut drei Metern arbeiten. Das ist eine enorme Arbeitserleichterung und zugleich eine erfreuliche Zeitersparnis. Eine weitere Zeitersparnis ist dadurch möglich, dass die Suche nach den – teilweise verdeckt hängenden – Nistkästen vereinfacht und beschleunigt wird. Dazu wollen die BUND‘ler auf einem Friedhofsplan die Lage der Kästen möglichst präzise eintragen.
Das ist auch für die anderen fünf Reviere im Stadtgebiet geplant: Die Friedhöfe in Okriftel und Eddersheim, Okrifteler Wäldchen, Eddersheimer Mainufer und die Wasserwerkschaussee.



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