Hoher Besuch aus Brüssel

Pressesprecher der EU-Kommission zu Gast an der HBS

Hattersheim (bfp) - Die Kinder der Regenbogen- und der Robinsonschule hatten für die Sitzungsperiode 2010/11 viele Anträge eingebracht, aber noch nicht alle konnten bearbeitet werden. Auf der Sitzung vom 12.

Mai machte Parlamentspräsidentin Silvia Maeder daher den Vorschlag, die offenen Anträge im Schülerparlament weiter zu behandeln. „Ihr braucht nur eure Mitwirkung im Schülerparlament zu beantragen, sodass ihr eure Anträge im kommenden Schuljahr in dem neuen Parlament weiterverfolgen könnt“, erklärte sie. Tatsächlich bekundeten zahlreiche Mädchen und Jungen ihre Bereitschaft, die Parlamentstätigkeit im anschließenden Schülerparlament fortzusetzen. Die mehr als zehn offenen Anträge mit Anliegen zur Verkehrs- und Spielplatzsituation in der Kernstadt werden somit wohl auf die Tagesordnung des Schülerparlaments 2011/12 kommen.

Diesmal trafen sich die Jung-Parlamentarier zunächst auf einem Außentermin mit Gloria Gotzhein vom städtischen Bauamt, Bürgermeisterin Antje Köster, Silvia Maeder und der stellvertretenden Schulleiterin der Regenbogenschule, Dorothea Lenz. Anschließend wurde die Sitzung in der Aula der Regenbogenschule fortgesetzt.

Entsprechend der Vereinbarung aus der ersten Sitzung traf man sich zunächst auf der Rückseite des „Abenteuerspielplatzes“, um vor Ort die Neu-gestaltung des Spielplatzes zu diskutieren. Gloria Gotzhein zeigte, welche Umstrukturierungen jetzt geplant sind, die zumeist auf Anregungen aus dem Schülerparlament in Angriff genommen wurden. Die Tore vom Bolzplatz sollen umgesetzt werden auf den Fußball-Hartplatz. An ihrer Stelle wird auf diesem Platz eine Torwand installiert. Die Kinder wünschen sich aber einen Austausch der jetzigen „Festnetze“ durch flexiblere, vandalismussichere Netze. Die Stadt wird jetzt prüfen, ob dieser Wunsch aus finanziellen Gründen umzusetzen ist.

Mehrere Grillstellen offeriert die Stadt jetzt im hinteren Teil des Spielplatzes. Im vorderen Bereich können dann die Spielmöglichkeiten für Kleinkinder beibehalten werden. Die Jung-Parlamentarier zeigten sich mit den städtischen Vorgaben rundweg zufrieden. Ob die beantragte Spinnennetzschaukel tatsächlich installiert wird, müssen die städtischen Gremien noch entscheiden.

Auf den Wunsch nach vermehrter Aufstellung von Info-Stadtkarten im Stadtgebiet ging die Bürgermeisterin näher ein. „Es gibt fünf große Stadtkarten in Info-Kästen an wichtigen Zufahrtsstraßen. Im Stadtpunkt kann jeder sich einen Stadtplan abholen. Es gibt auch spezielle Kinderstadtpläne, in denen entsprechende Einrichtungen verzeichnet sind.“ Die Kinder wollen trotzdem Ideen sammeln, wie die möglichen Info-Quellen zu verbessern sind.

Mehrere Anträge befassten sich mit der Sicherheit auf diversen Straßen im Stadtgebiet. Neue Fußgängerampeln wurden für diverse Straßen gefordert. Auch diesbezüglich konnte die Bürgermeisterin die Antragsteller informieren. „Die beantragten Ampeln sollen in Straßen installiert werden, die als 30er-Zone ausgewiesen sind. Grundsätzlich dürfen laut Straßenverkehrsordnung hier aber keine Ampeln stehen. Ich appelliere an die Autofahrer, hier entsprechend langsam zu fahren, damit es zu keinen Gefährdungen kommt.“ Zwei Fußgängerampeln, an der Robinsonschule und an der Mainzer Landstraße, sollen blindengerecht mit einem akustischen Signal ausgestattet sein. Die Verwaltung wird jetzt überprüfen, ob diese Signalanlagen ordnungsgemäß funktionieren. Im Rathaus verspricht man sich auch eine erhöhte Verkehrssicherheit vom Schild „Vorfahrt gewähren“ im Bereich Höhlchen/Lorsbacher Straße. „Dieses Schild ist bewusst zusätzlich hier aufgestellt“, erklärte Köster, „um die eigentlich schon geltende Verkehrsregelung noch zu unterstützen.“

Die beantragte verstärkte Geschwindigkeitsmessung in der Mainzer Landstraße mit der mobilen Kamera soll noch vor den Sommerferien laufen. Die städtischen Mitarbeiter werden die Schulen informieren, wann die Aktionen starten, damit die Kinder die Messungen beobachten können.

Traurige Tiere

Gleich mehrere Kinder sorgen sich um die artgerechte Haltung der Tiere im Kleintierpark. „Viele Tiere hier sehen traurig aus“, hieß es im Antrag auf mehr Bewegungsfreiheit und verstärkter Bepflanzung. Die Bürgermeisterin erklärte dazu, dass die Gestaltung des Areals von einer fachkundigen Kommission geprüft worden sei. „Der Tierpark entspricht in seiner Aufteilung, Bepflanzung und Einzäumung den neuesten Erkenntnissen einer artgerechten Tierhaltung. Und der Betreuer der Tiere macht einfach alles, damit es jedem Tier möglichst gut geht.“ Mit dieser Erklärung gaben sich die Kinder, sichtlich beruhigt, zufrieden.

Hattersheim (brs) - Europapolitik zum Anfassen gab es für die Schüler des Politik- und Wirtschafts-Leitungskurses der 12. Jahrgangsstufe in der Heinrich-Böll-Schule. Einer der drei Pressesprecher der EU-Kommission, Jens Mester, stand den Gymnasiasten Rede und Antwort. Im zeitlichen Umfeld der Europawoche wurde der 16. Mai als EU-Projekttag gewählt mit dem Ziel, durch Diskussionen mit Politikern und Vertretern europäischer Institutionen das Interesse der Schülerinnen und Schüler am europäischen Projekt zu wecken und ihr Verständnis für das Funktionieren der Europäischen Union zu vertiefen. Die Heinrich-Böll-Schüler hatten so am Montag die Gelegenheit, dem Pressesprecher des EU-Kommissionspräsidenten Barroso Fragen zu politischen Themen zu stellen. Jens Mester ist seit April 2007 Mitglied des Sprecherdienstes der Europäischen Kommission und dort zuständig für die Planung und Koordinierung der politischen Kommunikation der Kommission und deren Präsident Jose Manuel Barroso. Mester lebte als Jugendlicher in Hattersheim und freute sich besonders mit den Schülerinnen und Schülern der Heinrich-Böll-Schule zu diskutieren. Im Unterricht hatten die Gymnasiasten die Organisation der Europäischen Union behandelt und bei einem Vergleich der Organe die EU-Kommission weniger demokratisch als das EU-Parlament eingestuft. Jens Mester griff das Thema auf und erläuterte die Zusammensetzung der EU-Kommission als eine auf demokratischen Grundlagen basierende Regelung. Die anschließende Diskussion zu Fragen der Schüler wurde von Yven Munk und Timo Krechel geleitet. Die Fragen der Schüler des Leistungskurses betrafen die Energiepolitik der EU genauso wie Auswirkungen der Finanzkrise. Sie hinterfragten die Haltung der Kommission zum Lobbyismus, zur Flüchtlings- und Asylpolitik. Die zwei Schulstunden reichten den Schülerinnen und Schüler nicht aus, um alle Fragen zu stellen. Im Anschluss an die Fragestunde der Oberstufe stand Jens Mester Realschülern der zehnten Jahrgangsstufe für eine Diskussion zur Verfügung.

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