Integration braucht Zeit und Pflege

Ausländerbeauftragte wirbt für aufrichtiges und offenes Miteinander

 

HATTERSHEIM (idl) – Die letzte Sitzung des Ausländerbeirats im ausgehenden Kalenderjahr ist grundsätzlich eine feierlich-festliche Angelegenheit. Hattersheims Ausländerbeauftragte Bosiljka Dreher und die Vorsitzende des Ausländerbeirats Bozica Krug durften am vergangenen Freitag zahlreiche Gäste von Vereinen, Parteien und Institutionen beim gemütlichen Jahresausklang im Hessensaal des Alten Posthof begrüßen.
In ihrer Begrüßungsansprache erinnerte Bosiljka Dreher an die Anfangsjahre. „Ich habe einmal in den Archiven herumgestöbert und bin dabei auf ein Bild von unserer ersten Jahresabschlussfeier gestoßen. Da waren wir gerade einmal zu viert“, erinnerte sich die Ausländerbeauftragte.
Die Zeiten haben sich freilich geändert. Wer am Freitagabend nicht rechtzeitig im Posthof eingetroffen war, hatte Schwierigkeiten noch einen Sitzplatz zu finden. Für die langjährige Hattersheimer Ausländerbeauftragte und die Mitglieder des Ausländerbeirats ein klarer Beleg für gelebte Integration und die Anerkennung, die dem Gremium mittlerweile entgegengebracht wird.
Einfach aber sei der Weg bis hierhin nicht immer gewesen. „Wir waren damals enthusiastisch mit dem Vorsatz gestartet, Berge zu versetzen. Heute weiß ich, dass es in vielen Fällen besser ist die Berge zu umgehen“, beschrieb Dreher ihren individuellen Lernprozess in manchen anstehenden Fragen und Problemstellungen. Ein Lernprozess, der nach ihrer Ansicht nun Früchte trägt: „Heute können wir uns darüber freuen, nicht mehr fremd zu sein. Wir gehören dazu und tragen in uns ein Wir-Gefühl. Wir alle sind gerne Bürger der Stadt Hattersheim.“ 
Integration benötige Zeit und Pflege, bedeute aber auch jede Menge harte Arbeit, weiß Bosiljka Dreher nach inzwischen fast 20-jähriger Tätigkeit.
„Vieles wurde bewegt und in Gang gebracht, wobei vieles nur gelingen konnte, weil eine große Gruppe hinter der Sache gestanden und sie mit Leben gefüllt hat“, so die Ausländerbeauftragte. „Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir alle im Gespräch bleiben und die Diskussion suchen. Dabei ist auch Kritik willkommen, aber sie sollte begründet sein“, warb Dreher für ein aufrichtiges, offenes Miteinander.
Hattersheims Stadtverordnetenvorsteherin Silvia Maeder erinnerte in ihrem Grußwort nicht ohne Stolz daran, dass der Ausländerbeirat in Hattersheim bereits vor 24 Jahren ins Leben gerufen wurde: „Damals beschlossen die Parlamentarier ein solches Gremium, Jahre bevor es der Gesetzgeber gefordert hat.“ Vieles sei seitdem bewegt worden, ein entscheidender Durchbruch sei das Wahlrecht für EU-Bürger auf kommunaler Ebene gewesen.
Bevor das große internationale Buffet eröffnet wurde, stand die Auszeichnung langjähriger Mitglieder des Ausländerbeirats an. Bürgermeisterin Antje Köster und Stadtverordnetenvorsteherin Silvia Maeder überreichten Rathausplaketten in Bronze für zehn Jahre ehrenamtliche Arbeit an Franka Novak und Seckin Tozo. Agustin Martin-Peláez wurde für 15-jährige Tätigkeit mit der silbernen Rathausplakette ausgezeichnet.

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