In Jeans und Turnschuhen Evangelische Kirche Hattersheim: Projektchor bereicherte den "Gottesdienst mal anders“

Ein extra für den musikalischen "Gottesdienst mal anders" ins Leben gerufener Projektchor bereicherte am letzten Sonntag den Abendgottesdienst mit Pfarrer Johannes Kraus in der evangelischen Kirche in Hattersheim.

Evangelische Kirche Hattersheim: Projektchor bereicherte den "Gottesdienst mal anders“

Ganz in zivil, nämlich in Jeans, Turnschuhen und blaukariertem Hemd, begrüßte Pfarrer Johannes Kraus am letzten Sonntag seine Gemeindemitglieder und auch einige Gäste zu einem „Gottesdienst mal anders“. Und so führte er sie auch durch den Gottesdienst mit Klaviermusik, gespielt von Cordula Weis. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages ließen das schöne Glaskreuz hinter dem Altar erstrahlen, als Pfarrer Kraus von dort aus alle zu einem Abendgottesdienst willkommen hieß, bereichert durch einen Projektchor, der mit Christel Neitsov-Mauer Stücke aus dem neuen evangelischen Gesangbuch und der Mainzer Messe von Thomas Gabriel eingeübt hatte.

Der Gottesdienst stand unter dem Wochenspruch „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“, und es sollte nicht nur darum gehen, das Glaube Vertrauen ist, das er „großartig einfach“ und auch schwierig sein kann, dass er „Welten wenden kann“, sondern auch, dass das gemeinsame Singen und der Gesang des Chores einen großen Platz einnehmen solle. Pfarrer Kraus wünschte sich von dem Gottesdienst, dass er den Glauben der Anwesenden stärken möge.

Beginnend mit dem gemeinsamen gesungenen Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ konnten die Gottesdienstteilnehmer den Tag hinter sich lassen, sie konnten sich im ersten gemeinsamen Gebet öffnen für diesen Gottesdienst und ein Fest des Gesanges. Und dass der Chor sich nicht nur im gemeinsamen Gesang mit der Gemeinde gut anhörte, bewies er schon mit seinem „Kyrie“. In den Reihen wurde kurz geraunt: „Schön! Sollte man jetzt schon mal klatschen oder lieber bis zum Ende des Gottesdienstes warten?“ Die Gemeinde entschied sich für das Warten, um den Gottesdienst nicht in „einzelne Häppchen“ zu zerteilen.

Die Lesung beschäftigte sich mit Matthäus 15, 21-28 und der „kanaanäischen Frau“, deren Tochter schwer krank ist. Nach der Lesung erklang sanft und jubelnd der schöne Gesang „Credo“ vom Projektchor. Pfarrer Kraus bekräftigte dann noch einmal, „Glaube ist etwas ganz persönliches, manchmal etwas ganz großes, manchmal aber auch ein kleines Pflänzchen, welches noch wachsen kann. Die kanaanäische Frau gibt ein bewundernswertes Bild einer Frau, die nicht locker lässt in ihrem Glauben, und der Jesus schließlich bestätigt, dass ihr Glaube groß ist.“

Nach Kraus Worten „Im Gottesdienst mal anders ist es auch immer so, dass die Gemeinde selbst zu Wort kommt. Wendet euch euren Nachbarn zu und tauscht euch mit ihnen aus, bei welchen Gelegenheiten in eurem Leben euer Glaube schon eine Rolle gespielt hat!“, erklang sofort ein lautes Gemurmel in allen Stuhlreihen. Ganz offenbar hatten viele Anwesende das Bedürfnis, von ihrem Glauben zu erzählen. „Drei Minuten sind schnell rum“, lachte Pfarrer Kraus danach, „ich hoffe, in dieser Zeit ist vielen von euch das Leuchten des Glaubens offenbar geworden. Wir dürfen an unserem Glauben dran bleiben, ihn auch mal diskutieren, auch wenn er mal nur ein ganz kleines Licht ist, wir können immer hoffen, das Gott ihn stärkt.“

Nach dem gemeinsamen „Wir wollen aufstehen“ verlas Johannes Kraus die Fürbitten, in denen die Gemeinde nicht nur für alle Menschen betete, die verfolgt und unterdrückt sind und die ihr Leben fremdbestimmt führen, sondern auch für die Opfer des Anschlages in Halle, die plötzlich aus dem Leben gerissen wurden. Nach der Abendmahlseinleitung, vor dem Vater unser erklang gemeinsam das Lied „Du bist heilig“, der Chorgesang „Agnus Dei“ schloss sich an, bei dem Dirigentin Christel Neitsov-Mauer den Projektchor und das Klavier wie schon zuvor immer engagiert und einfühlsam führte. Beim Abendmahl hielten sich alle an den Händen. Als alle in drei großen Runden das Mahl eingenommen hatten, wurde gemeinsam „Wie ein Fest nach langer Trauer“ gesungen, bevor Pfarrer Johannes Kraus die Gemeinde mit seinem Segen und schließlich mit dem Segenslied des Chores in den Sonntagabend entließ.

Der Beifall am Ende des „Gottesdienst mal anders“ war groß, viel Lob war zu hören – der nächste Projektchor mit Christel Neitsov-Mauer wird (hoffentlich!) sicher bald geplant werden.

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