Eine in Eddersheim und über seine Grenzen hinaus beliebte Traditionsveranstaltung ist das immer zur Erntedankzeit stattfindende Café der Landfrauen. „An so einem regnerischen Sonntag bietet es sich ja ganz besonders an, zum Kaffee trinken hierher zu kommen“, erzählte etwa ein Gast aus Okriftel, „man weiß ja schon lange, dass es hier immer fantastische Kuchen und Torten gibt!“ Dem ist eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen – nach 14 Uhr füllte sich das Eddersheimer Begegnungshaus kontinuierlich mit Liebhaber hausgebackener Leckereien und gemütlicher Kaffeerunden. Die imposante Kuchentheke mit ihren vielen verschiedenen Sorten von „Schwimmbadtorte“ über Käsesahne und Äppelwoi-Kuchen bis „Riwwelkuche“ nahm stetig ab, an den Tischen wurde gemütlich geplaudert.
Wer Glück hatte, konnte den Kaffeetisch etwa auch mit einer der Landfrauen selbst teilen (die aber fast alle fleißig im Einsatz an der Kuchentheke waren) und dann sogar den einen oder anderen Rezept-Tipp für die Kaffeetafel mit nach Hause nehmen. Für alle Leser, die solch ein Glück nicht hatten, dürfen wir auch in diesem Jahr wieder eines der Landfrauen-Kuchenrezepte hier preisgeben, welches diesmal Hedwig Reuter – mit 88 Jahren eine der ältesten Eddersheimer Landfrauen und seit der Gründung des Verein 1958 mit dabei – verraten hat: das „Riwwelkuche-Rezept“.
Dazu nimmt man (für ein großes Blech) für den Teig ein Kilo Mehl, zwei Würfel Hefe, einen halben Liter Milch, 100 Gramm Zucker und zwei Teelöffel Salz. In die lauwarme Milch wird die Hefe hineingebröckelt und dickflüssig, Blasen werfend, gehen lassen. Dann werden die anderen Zutaten beigefügt und der Teig geknetet, bevor er in der Schüssel zum ersten Mal mit einem Tuch abgedeckt in Ruhe „gehen“ darf. Hat er das getan, wird er auf’s Blech gerollt, das Blech kommt in den Herd (der natürlich noch nicht an ist) und dort darf der Teig noch einmal langsam aufgehen. Während dessen werden aus 350 Gramm Butter, 250 Gramm Zucker, einem Päckchen Vanillezucker und 500 Gramm Mehl die „Riwwele“ (Streusel) hergestellt, die auf den gegangenen Teig verteilt werden. „Nach Gefühl“ wird der „Riwwelkuchen“ dann etwa eine halbe Stunde gebacken und erkaltet mit Puderzucker bestreut.
„Hedwig Reuter backt diesen Kuchen schon seit unsere Gründungszeit jedes Jahr, und er ist immer wieder sehr beliebt und wird auf jeden Fall all“, erklärte Edel Reich. „Vielleicht auch, weil sie ihn immer am Morgen vor dem Erntedank-Kaffee macht, damit er auch ja ganz frisch ist.“
Trotz des Regenwetters war das Landfrauen-Café wieder sehr gut besucht. „Wer heut hierher kommt, der will wirklich unbedingt her“, nahmen die Eddersheimer Landfrauen das sicher zu Recht als großes Kompliment.
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