„Schnupperangeln“ für Ferienkinder

Alle Kinder waren sehr zufrieden und begeistert von dem Erlebnis am Angelteich

HATTERSHEIM (ak) – „Das ist klasse, wenn es aufhört zu regnen, dann sieht man, wo die Fische nach oben kommen!“ Aufgeregt zeigte der Junge auf die Ringe im Wasser, die nun endlich nicht mehr von den dicken Tropfen von oben kommen konnten.

 

Nachdem das „Schnupperangeln“ der Ferienspielkinder beim Angelsportverein Hattersheim 1977 am Okrifteler Baggersee am Sonntagmorgen bei strömendem Regen begonnen hatte, war jeder froh, dass gegen Mittag endlich die Sonne herauskam.
Immerhin 16 der 20 (aus 35 „Bewerbungen“ ausgelosten) angemeldeten Kinder hatten den Fluten von oben tapfer getrotzt und sich von sechs Mitgliedern des ASV zeigen lassen, wie man einen Köder an der Angel anbringt, wie man eine Angel auswirft und wie viel Geduld ein Angler manchmal braucht, denn das Regenwetter hatte die Fische nicht dazu gebracht, besser „anzubeißen“ als normal. Trotzdem waren die jungen Angler stolz auf den Fang von einigen Rotfedern, Rotaugen, Sonnenbarschen und einem Barsch. „Das ist ja cool, so ein schöner Fisch!“, war auch ein Vater begeistert, der sich mit seinem Sohn den Barsch mal ganz genau anschauen konnte. „Das sind Raubfische und die haben einen Stachel an der großen Rückenflosse, da kann man sich dran pieken, und wenn da ein anderer Fisch dran kommt, dann stirbt der“, erklärte Bernd Gabi, der schon länger im ASV Hattersheim angelt. An einer anderen Angel fing sich sogar ein kampflustiger Krebs, der seinen Unmut darüber, dass er aus dem Wasser gezogen und von allen Seiten bestaunt wurde mit zornigem Aufbäumen und wildem „Scheren-Drohen“ zeigte.
„Jedes Kind hat heute was gefangen, aber eines hatte auch Pech, da hat sich drei Mal ein Fisch selbst wieder von der Angel befreit. So was kommt eben vor beim Angeln!“, berichtete Bernd Gabi. Einige der geangelten Fische waren auch noch zu klein und durften gleich wieder ins Wasser zurück. Aber obwohl kein „toller Hecht“ geangelt werden konnte, waren alle Kinder sehr zufrieden und begeistert von dem Erlebnis am Angelteich. Die jugendlichen Angler, welche die größten Fische gefangen hatten, wurden sogar mit einem Pokal dafür belohnt, und zur Erinnerung an das „Schnupperangeln“ durfte jedes Kind einen Rucksack und einen Ball mit nach Hause nehmen.
Nach dem Angeln waren alle Kinder vom ASV Hattersheim noch zum Grillen und zum Spiel mit der von Stefanie Zimmermann immer wieder mit Schaumküssen und Kaubonbons bestückten „Süßigkeiten-Wurfmaschine“ eingeladen. Schon seit 1983 ist der Angelsportverein bei allen Ferienspielen dabei, in diesem Jahr allerdings ohne ein Vereinsheim, das Fest für die Kinder wurde neben dem Fundament des abgebrannten Hauses gefeiert. Auch Markus Heuser aus Okriftel war mit seinen beiden Söhnen Timo und Nick beim Schnupperangeln für Ferienkinder dabei: „Timo und Nick haben sich beide riesig gefreut, dass sie ausgelost wurden. Und ich habe allergrößte Hochachtung davor, dass man sich hier im Verein nach so einem Negativereignis wie dem Totalverlust des Vereinsheims durch Feuer trotzdem so engagiert und das Ferienspiel-Angebot für die Kinder gemacht hat! Andere hätten den Kopf in den Sand gesteckt und nichts gemacht. Das zeigt die Stärke des Vereins, der ja alles – bis hin zur Gründungsurkunde – verloren hat!“
Trotz aller Schwierigkeiten strahlte die Erste Vorsitzende des ASV, Elisabeth Tuma, Ruhe und Entschlossenheit aus. „Die Baugenehmigung – man muss ja alles neu beantragen! – steht zwar noch aus, aber wir sind zuversichtlich, dass wir im August anfangen können, unser Vereinsheim wieder zu bauen. Wir sind hochmotiviert und wir ruhen auch nicht. Wenn man einen Verein „ruhen“ lässt, kommen die Mitglieder leicht ins Schlummern und bei mir schlummern sie nicht!“, erklärte sie augenzwinkernd. So wurde zum Beispiel schon für den Besuch der Ferienspielkinder die große Wurfmaschine, deren Original ja leider auch verbrannt ist, von Horst Wiendl und Charly Winnerl extra nachgebaut und gespendet, mit der die Kinder und sogar einige Väter großen Spaß hatten. „Das ist wirklich schön, das auch die Eltern diesmal so lange geblieben sind und noch so toll mitgemacht haben!“, freute sich Elisabeth Tuma.
Auch das 29. Fischereifest des ASV Hattersheim wird im Jahr 2012 wie in den vergangenen Jahren stattfinden, diesmal am 18. und 19. August. Alle Hattersheimer Bürger sind dann wieder herzlich auf das Gelände des ASV am Baggersee in Okriftel eingeladen um – dieses Mal in einem Zelt neben dem ehemaligen Vereinsheim – gegrillte oder geräucherte Taunusforellen zu genießen.
Eines lag Elisabeth Tuma selbst beim fröhlichen Feiern mit den Ferienspielkindern auf dem schönen grünen Rasen des Vereinsgeländes noch besonders auf dem Herzen, was sie alle Freunde des ASV Hattersheim wissen lassen möchte: „Wir bedanken uns aber auch ganz ausdrücklich bei der Stadt Hattersheim, den Okrifteler Vereinen und bei der Feuerwehr für ihre tolle Unterstützung nach dem Brand!“, betonte sie.
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