In der Nacht zum Dienstag kam es in einem Gewerbeobjekt in der Schulstraße in Hattersheim am Main zu einem ausgedehnten Brand.
Die Brandmeldeanlage des Objekts hatte um 1.34 Uhr ausgelöst. Beim Eintreffen der ersten Kräfte brannte es bereits großflächig im zweiten Obergeschoss; kurz darauf kam es zu einer Durchzündung. Das Alarmstichwort wurde schrittweise auf "F3 - Ausgedehnter Brand in Sondergebäuden" erhöht.
Am Dienstagvormittag war das Feuer gelöscht: Gegen 10 Uhr konnte die Meldung "Feuer aus" gegeben werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch noch mehrere Stunden an, da im betroffenen Gebäudeteil unter anderem Akkus und Solarpaneele lagerten. Um ein Wiederaufflammen zu verhindern und verbliebene Glutnester sicher zu ersticken, wurde der betroffene Bereich großflächig mit Löschschaum abgedeckt.
Gegen 16 Uhr wurden die umfangreichen Nachlöscharbeiten und anschließenden Aufräumarbeiten beendet. Damit war der Einsatz der Feuerwehrkräfte nach mehr als 14 Stunden abgeschlossen.
Parallel begann bereits die umfangreiche Nachbereitung. Fahrzeuge und Gerätschaften müssen gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht werden. Atemschutzgeräte durchlaufen Prüf- und Reinigungsprozesse, Schläuche sowie Einsatzkleidung werden gewaschen und getrocknet. Diese Arbeiten werden die Gerätewarte noch mehrere Tage beschäftigen.
Zeitweise waren rund 170 Einsatzkräfte der Feuerwehren Hattersheim, Okriftel und Eddersheim sowie überörtliche Kräfte aus Hofheim, Hochheim, Bad Soden, Eschborn, Flörsheim und Kelkheim im Einsatz. Unterstützt wurden sie durch die Führungsgruppe Technische Einsatzleitung und die IuK-Gruppe des Main-Taunus-Kreises, einen Betreuungszug, den DRK-Ortsverein Hattersheim und das THW Hofheim.
Rauchentwicklung und Warnmeldungen
Die starke Rauchentwicklung führte in der Nacht und am Morgen zu einer weitreichenden Geruchsbelästigung. Über Warn-Apps wurden die Bevölkerung in Hattersheim, Flörsheim, Hofheim und weiteren angrenzenden Kommunen sowie Teile Frankfurts und des Kreises Groß-Gerau informiert.
Nach aktuellen Messungen der Feuerwehr besteht keine Gefährdung mehr für die Bevölkerung. Die Warnmeldungen wurden vollständig aufgehoben.
Trübung des Trinkwassers möglich
Durch die hohe Entnahme von Löschwasser aus dem Hydrantennetz konnte es im Laufe des Tages weiterhin zu kurzzeitigen Trübungen des Trinkwassers kommen. Bürgerinnen und Bürger wurden gebeten, das Wasser kurz laufen zu lassen, bis es wieder klar war. Ergänzend wurde Wasser aus dem Schwarzbach entnommen.
Polizeiliche Ermittlungen
Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden derzeit auf einen niedrigen siebenstelligen Betrag. Hinweise auf strafbares Handeln liegen aktuell nicht vor. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei der Polizeidirektion Main-Taunus dauern an. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 06196 2073-0 entgegen.
varisano von Brand betroffen
Im betroffenen Gebäude sind das ambulante varisano-Palliativteam, die Psychosomatische Tagesklinik und das Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) untergebracht. Personen wurden varisano zufolge nicht verletzt.
Die Kliniken arbeiten mit Hochdruck daran, die Versorgungen wieder in anderen Räumlichkeiten zu ermöglichen. Wann dies genau möglich sein wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Die Patienten, deren Termine derzeit nicht stattfinden können, wurden informiert. Die telefonische Erreichbarkeit der Sekretariate der betroffenen Abteilungen ist mittlerweile unter den gewohnten Telefonnummern wieder hergestellt.
varisano informiert über neue Entwicklungen auf seiner Internetseite www.varisano.de.
Weiterer Einsatz am Morgen
Um 5.01 Uhr mussten Einsatzkräfte am Dienstagmorgen zudem zu einem ausgelösten Rauchwarnmelder in einer Gemeinschaftsunterkunft in der Schützenstraße ausrücken. Ursache war angebranntes Kochgut. Im Einsatz waren die Feuerwehr Kriftel und die Drehleiter der Feuerwehr Kelkheim.



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