"Vergnügungspark" am Mainufer

Abschlussfest der Hattersheimer Ferienspiele für Kinder, Familien und Betreuer

Natürlich musste zum feierlichen Abschluss auch der "Hattersheimer Ferienspiel-Hymne" noch einmal von allen gesungen werden.
(Fotos: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – Von den meisten Ferienspielbooten, auf deren Segeln sich die Kinder mit ihren Namen verewigt hatten, standen am Freitag Nachmittag, 14. Juli, nur noch wenige – die übrig gebliebenen, bunt bemalten Paletten und Masten dienten dann beim großen Abschlussfest auf den Mainwiesen als Treffpunkt und Lagerstätte für Rucksäcke und Jacken. 

Schon traditionell wird an diesem Tag, in diesem Jahr bei schönstem Sommerwetter, das große Zelt, welches in den zwei Wochen zuvor immer mal als Regenzuflucht dienen musste, zur Kunst-Ausstellung: All die Kunstwerke, die von den Ferienspielkindern unter dem diesjährigen Motto „Reise in die Antike“ gebastelt wurden, waren dort ausgestellt. Tolle bunte Masken gab es dort zu sehen, „Römische Galeeren“ mit Segeln aus Pergamentpapier, selbstgeschöpftes Papier in verschiedenen Variationen aus der „antiken Papierwerkstatt“, selbstgetöpferte Schalen und Gefäße, gebatikte T-Shirts, bunte Gefäße aus „Kleopatras Lichterwelt“, täuschend echt aussehende Mumien und noch vieles mehr.

Melanie Hofmann vom Verein Pädagogische Perspektiven e.V. aus Geisenheim, der auch dieses Jahr wieder die Ferienspiele der Stadt Hattersheim organisierte und betreute, freute sich, zur Abschlussfeier so viele Kinder und auch Eltern begrüßen zu können. Alle hatten pünktlich um 14 Uhr Platz genommen und auf das Ferienspiel-Signal „Hallo, hallo?“ lautstark mit „Hier!“ geantwortet.

Melanie Hofmann berichtete, dass die Ferienspielkinder im Rahmen des Mottos auch in diesem Jahr wieder viele Angebote angenommen und sogar neue kreiert hätten. „Darauf sind wir ganz besonders stolz“, bekräftigte sie, weil darin ein Beweis dafür zu sehen sei, dass die Kinder sich wohlfühlten und sich daher auch selbst kreativ in die Gestaltung des Programmes einbringen wollten. Sie bedankte sich bei den Sponsoren der diesjährigen Ferienspiele, die es möglich gemacht hatten, dass sogar einige Ausflüge mit den Kindern gemacht werden konnten. „Das ist sehr gut angekommen. Zwar war etwa der Ausflug der roten Gruppe ausgerechnet an dem Tag, als es so geregnet hat, aber sie waren im Zoo dann halt von Tierhaus zu Tierhaus unterwegs, das war sicher immer noch besser, als hier auf den Mainwiesen.“ Wegen des Regens musste für die gelbe Gruppe zwar das Programm geändert werden und der Ausflug in den Hattersheimer Tierpark ausfallen, aber: „Für die Gelben war der Regentag dann ein ‚Kinderkino-Tag‘, sogar mit Popcorn im Kindergarten. Dabei hatten alle auch viel Spaß.“ Die ältesten Kinder in der blauen Gruppe waren an einem Tag auf einer Skaterbahn und an einem anderen Tag im Schloss Freudenberg in Wiesbaden unterwegs. Wie gut diese Angebote ankamen, machten die Kinder mit großem Applaus deutlich, als die Ausflüge erwähnt wurden.

Ein Beispiel dafür, wie die Kinder Vorschläge des Ferienspielteams kreativ umgestalteten, führten drei Jungs dann gleich allen vor: Das Ergebnis des Workshops „Götterkampf“ sollte eigentlich ein Gedicht sein, aber das Trio hatte kurzerhand einen „coolen Götter-Rap“ daraus gemacht, in welchem sie mit den „Göttern mit dem langen Bart“ im typischen Rapper-Stil abrechneten.

Miriam hatte ihr während einer antiken Schreibwerkstatt selbst gemachtes „Papyrus“ dazu benutzt, eine nachdenklich machende Geschichte über römische Gladiatorenkämpfe darauf niederzuschreiben, die sie dem Publikum vorlas. Eine „Zirkusgruppe“ aus Ferienspielkindern hatte sich ganz spontan gegründet und zeigte akrobatische Kunststücke mit Reifen, sogar eine Löwen-Dressur stand auf dem Programm, die ebenfalls viel Beifall erhielt.

Selbstverständlich dankte Melanie Hofmann auch allen Betreuern, die die Ferienspielkinder in den zwei Wochen auf den Mainwiesen nicht nur einfach beaufsichtigt, sondern wunderbar kreativ und geduldig beschäftigt hatten. Alle bekamen nicht nur ein kleines Präsent, sondern auch großen Applaus.

Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler bedankte sich ebenfalls sichtlich beeindruckt von der fröhlichen Atmosphäre beim Organisationsteam und den Betreuern. Er fragte die Kinder laut: „Hat es euch gefallen?“ und schmunzelte über das ihm daraufhin laut entgegenschallende „Ja!“ „Das war ein tolles Votum, das kam von Herzen, besser kann man es gar nicht ausdrücken“, lachte er, der seiner Hoffnung Ausdruck gab, dass die Ferienspiele auch im nächsten Jahr unter der fachkundigen Leitung des Vereins Pädagogische Perspektiven veranstaltet werden können. 

Bei den Hattersheimer Vereinen Geowissenschaftlicher Freundeskreis, Feuerwehr Eddersheim, Turnverein Okriftel, Schützengesellschaft Okriftel und Ski- und Paddelclub Hattersheim bedankte sich Spengler ebenfalls für ihre Unterstützung der Ferienspiele. Weitere Dankesworte richtete der Erste Stadtrat auch an die Sponsoren Globus Baumarkt, AWO und Thomas Lerch Baubedarf sowie an den Gewerbeverein Hattersheim, der einen Betrag zwar direkt an den Verein Pädagogische Perspektiven, aber zweckgebunden für die Hattersheimer Ferienspiele, gespendet hatte. 

Beim Vorsitzenden des Lions Clubs Hattersheim-Kriftel konnte sich Spengler sogar persönlich bedanken, Uwe Loos war nämlich auch zur Abschlussfeier auf den Mainwiesen gekommen. „Wir sponsern schon seit vielen Jahren die Hattersheimer Ferienspiele und tun das immer wieder gern“, wandte sich Loos an die Kinder und die Eltern. „Es macht einfach großen Spaß, so glückliche Kindergesichter zu sehen.“ Der Lions-Vorsitzende wies darauf hin, dass sein Club die Spendensummen durch ehrenamtliches Engagement etwa beim „Entenrennen“ oder mit dem jährlichen Adventskalender (bei dem auch in diesem Jahr wieder eine Gesamtsumme von 18.000 Euro an Gewinnen ausgeschüttet werden kann) zusammenträgt und nutzte die Gelegenheit, alle einzuladen, am „Entenrennen“ auf dem Schwarzbach in Kriftel teilzunehmen und dabei mitzuhelfen, dass auch alle Lions-Adventskalender verkauft werden.

Nachdem alle Kinder und Betreuer gemeinsam noch ein letztes Mal für dieses Jahr die „Hattersheimer Ferienspielhymne“ gesungen hatten, gab Melanie Hoffman mit den Worten „Kaffee und Kuchen für alle!“ den kleinen Vergnügungspark frei, in dem man nicht nur Hunger und Durst stillen konnte, sondern auch von den Ferienspielkindern selbst gemachte Naturkosmetik bekommen konnte, ein während der Ferienspiele entstandenes spannendes Hörspiel oder eine mystische Geschichte anhören konnte.

Wenn man den Eifer der Kinder am letzten Tag der Ferienspiele gesehen hat, dann kann man sich gut vorstellen, dass in dem aufgestellten „Feedback-Kasten“ tatsächlich sehr viele Zettel gelandet sind: Ganz offenbar waren alle sehr gern dabei und hatten eine Menge Spaß!

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X