Wachwechsel an der Spitze der Stadtverordnetenversammlung

Einstimmige Wahl: Georg Reuter tritt die Nachfolge von Günter Tannenberger an

Von links nach rechts: Der zum 30. September aus dem Amt geschiedene Günter Tannenberger, der neue Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter und Bürgermeister Klaus Schindling.

Zu Beginn der Parlamentssitzung am vergangenen Donnerstagabend, 20. Oktober, im Okrifteler Haus der Vereine wurde der CDU-Stadtverordnete Georg Reuter einstimmig (bei eigener Enthaltung) zum neuen Stadtverordnetenvorsteher gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Günter Tannenberger an, der sein Mandat zum 30. September niedergelegt hatte.

Tannenberger war 1964 Mitbegründer des hiesigen Ortsvereins der CDU, schon vier Jahre später wurde er ins Gemeindeparlament gewählt, dem er bis 1972 angehörte. Nach dem 1972 vor dem Hintergrund der Gebietsreform vollzogenen Zusammenschluss der Gemeinden Hattersheim, Okriftel und Eddersheim zur Stadt Hattersheim am Main war Tannenberger bis 1981 Stadtverordneter, von 1977 bis 1981 übte er zudem erstmals das Amt des Stadtverordnetenvorstehers aus. Danach war er bis 1985 ehrenamtlicher Stadtrat, gefolgt von einer langjährigen politischen Pause aus beruflichen Gründen.

Im Jahre 2010 kehrte er auf die politische Bühne in Hattersheim zurück. 2011 wurde er ins Stadtparlament gewählt, und seit 2016 war er, nach 35-jähriger Pause, erneut Stadtverordnetenvorsteher.

In diese großen Fußstapfen tritt nun Georg Reuter. Der 60-jährige Eddersheimer ist seit 38 Jahren verheiratet, hat drei Kinder, vier Enkel und arbeitet seit 40 Jahren für ein großes Chemieunternehmen. Reuter ist ehrenamtlich sehr engagiert und wurde 2011 erstmals ins Hattersheimer Stadtparlament gewählt. Ein Umstand, den er selbst dem "sehr demokratischen hessischen Wahlrecht" zurechnet, da er ursprünglich nur von einem hinteren Listenplatz aus in die damalige Wahl gegangen ist. 2016 und 2021 wurde er jeweils wiedergewählt, und seit sechs Jahren ist er auch stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr.

Faire und partnerschaftliche Kultur im Stadtparlament

Der frisch gewählte Stadtverordnetenvorsteher dankte den Mandatsträgerinnen und -trägern für deren einstimmiges Votum. Reuter hofft auf eine "gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit" und stellte auch der Opposition gegenüber in Aussicht, dass er dank seiner politischen Ausrichtung selbst dazu beitragen kann: Den Sozialdemokraten gegenüber kann er seine 30-jährige Gewerkschaftsmitgliedschaft in die Waagschale werfen, und den Grünen könnte es ja gefallen, dass er regelmäßig zum Arbeitsplatz radelt und schon seit 2005 privat auf eine Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage setzt.

Worte des Dankes und der Anerkennung für Günter Tannenberger

Reuter richtete auch anerkennende Worte des Dankes an seinen Vorgänger Günter Tannenberger und brachte die eigene Hoffnung zum Ausdruck, dessen "charmante Art" weiter beibehalten zu können. Tannenberger habe sich stets darum bemüht, dass es im Parlament fair und partnerschaftlich zugeht, und in diesem Stil möchte auch Reuter dieses Amt weiterführen.

Zudem erinnerte Georg Reuter in seiner kurzen Antrittsrede auch daran, dass für dieses Amt eigentlich der bisherige Stellvertreter von Tannenberger, Bernd Seel, vorgesehen war. Aus privaten Gründen hat dieser nun auf das Amt des Stadtverordnetenvorstehers verzichten müssen.

Die Demokratie stärken

Die Demokratie bezeichnet Reuter als "wichtiges Gut", und deren Stärkung erachtet er als Ziel seiner Tätigkeit im neuen Amt. Er verwies in diesem Zusammenhang auf eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, der zufolge weniger als die Hälfte der Menschen in Deutschland damit zufrieden sei, wie die Demokratie in diesem Land funktioniert. Ein erschreckender Trend, so Reuter, dem man dringend entgegenwirken müsse. In Anlehnung an das Sinnbild einer Pflanze stellte Reuter fest, dass man die Demokratie hegen, pflegen und auch wässern müsse, gerade in Hinblick auf die junge Generation, damit sie auch künftig noch Früchte bringen möge und man nicht Gefahr laufe, ein Deutschland erleben zu müssen, das sich von der Demokratie wegbewegt. Die Stadtverordnetenversammlung müsse sich für eine konstruktive Politik einsetzen und dafür sorgen, dass den Bürgerinnen und Bürgern weitergeholfen wird, man ihnen Gehör schenkt und diese in die politischen Entscheidungen mit eingebunden werden.

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