Zu den Hochzeiten des „weißen Sports“ in den 90er Jahren nutzten drei Vereine die Eddersheimer Anlage. Geblieben waren davon am Ende nur noch der Hattersheimer Tennisclub und Einzelbucher. Der Main-Tennishallenclub baute Ende der 90er Jahre eine vereinseigene Anlage mit zwei Außenplätzen in der Flörsheimer Straße und nutzte die Halle nicht mehr. Der Tennisclub Eddersheim löste sich 2005 gar komplett auf. Dazu kam nach Aussagen der langjährigen Betreiber eine gewisse „Tennismüdigkeit“.
Auch der Bau der Kläranlage in unmittelbarer Nachbarschaft habe seinen Tribut gefordert. Die zwei Außenplätze seien praktisch nicht mehr nutzbar gewesen. Den letzten Anstoß zur Veräußerung der Halle hatte die Zunahme des Fluglärms durch die neue Landebahn des Frankfurter Flughafens gegeben. Ein Umstand, der sich auch negativ auf den Verkaufspreis der Anlage ausgewirkt hat. Nach Aussage des Betreiber konnte gerade einmal die Hälfte des in einem letzten Wertgutachten ermittelten Preises erzielt werden.
Wie geht es nun weiter mit den Tennishallen in Eddersheim? Mit dem Rüsselsheimer Alisan Mesvat, der in Raunheim das „Tiggolino Spieleparadies“ betreibt, wurde ein Investor im Sinne der Familie Semrau gefunden. Ihr Wunsch war, einen potentiellen Käufer zu finden, dessen Nutzungskonzept sich positiv auf den Hattersheimer Stadtteil auswirkt. Investor Mesvat hat seine Indoor-Spielanlage in Raunheim ebenfalls in einer ehemaligen Tennishalle gebaut, verfügt also über entsprechende Erfahrungen in diesem Bereich. Nach seinen Vorstellungen soll in einer Hälfte der Tennisanlage eine Spiellandschaft mit Kletterwänden, Gerüsten, Trampolinen, Hüpfburgen und einer kleinen Kartbahn entstehen, die zweite Halle möchte er in einen Mehrzweck-Veranstaltungsraum umbauen. Die notwendigen Umbaukosten beziffert der Käufer auf rund 220.000 Euro und hofft, die notwendige Um- und Neugestaltung bis Ende Juni abschließen zu können. Noch im Sommer könnte dann das Eddersheimer „Spieleparadies“ eröffnet werden.
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