Dauerfeuer der Stimmungskanonen

Narrenschar von CCM-Sitzung begeistert – Gesangseinlagen und Gags am laufenden Band

OKRIFTEL (idl) – Glücklich ist, wer in Sachen Narretei so aus dem Vollen schöpfen kann wie CCM-Sitzungspräsident Axel Knauber, finden sich doch in den Reihen der mitgliederstärksten Fastnachtskooperation am Orte gleich eine ganze Reihe von Gruppen und Solisten, die weit über die Grenzen des Mainstädtchens hinaus Kultstatus genießen.

 

Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass der Carneval Club Mainperle gleich drei Mal vor ausverkauftem Hause eine durchweg höchst unterhaltsame Fastnachtssitzung zelebrieren durfte. Zu Beginn der Kostümsitzung stimmten mit den beiden „Putzfrauen“ Lucia Raab und Conny Ruttloff zwei Könnerinnen ihres Fachs auf den Abend ein.
Es ging Schlag auf Schlag weiter. Nachdem das Mini-Ballett „Little Stars“ über die Bühne gewirbelt war, berichtete „Ski-Anfänger“ Henry Knauber von seinen haarsträubenden Erlebnissen im Winterurlaub. Der Rookie auf Brettern hatte mit allerlei Hindernissen und Schwierigkeiten zu kämpfen, unter anderem deshalb, weil ihn sein Skilehrer nur sehr unzureichend auf das beim Skifahren zu Beachtende eingestellt hatte. „Der Pistenblödel hat mir gar nicht erklärt, wie man eigentlich Kurven fährt“, erklärte das CCM-Nachwuchstalent, warum er bei einer seiner ersten Abfahrten gleich eine Gruppe Snowboarder auf die Hörner genommen hatte. Für ihn stand nach seinen Erfahrungen jedenfalls fest: „Skiurlaub, das wer’n wir uns spar’n, es wird nur noch in den Taunus zum Wandern gefahr’n.“
Keinesfalls sparen sollte sich die „Coole Chaos Meute“ des Clubs das närrische Engagement. Die junge Truppe lud zu einem nächtlichen Rundgang durchs Wachsfigurenkabinett ein und präsentierte in ihrer Show Stars wie Lady Gaga, Elvis, Udo Lindenberg, Michael Jackson, Herbert Grönemeyer, Tina Turner, Falco und Stimmungskanone Gottlieb Wendehals.
Apropos Stimmungskanone – dieses Prädikat trifft seit vielen Jahren auf Büttenrednerin Christel Käck zu, die sich humorvoll zu ein paar Pfunden mehr um die Hüfte bekannte. „Aus meiner Figur, es ist net zum Lache, könnt’ mer bequem drei andere mache“, nahm sie sich selber auf die Schippe. Sie fasste ihren Spaß am Schmausen mit den Worten zusammen: „Mein Körper, er ist direkt zum Essen gebaut, ei, es schmeckt mir halt gut, so’n Rippche mit Kraut.“
Mit derlei Problemen haben die Mitglieder des Kinderballetts „Lollipops“ natürlich noch nicht zu kämpfen. Ihre flotte Choreografie entführte die Närrinnen und Narrhallesen in die rockige Welt der Bronx, bevor der CCM-Protokoller in gewohnt bravouröser Manier die herausragenden Ereignisse des zurückliegenden Jahres zusammenfasste. In seinem spitzzüngigen Vortrag widmete er sich unter anderem dem „Frühlingserwachen“ in den arabischen Ländern und nahm die Piratenpartei auf die Schippe: „Bei de Pirate fällt mir ei, is’ da net Johnny Depp dabei? Das wär’ dann der Piraten Fluch, denn Deppe habe mir genug.“ Er ließ auch am berühmtesten Abschreiber des Landes kein gutes Haar. „Zu Guttenberg, der alte Schmierer, perfektionierte den Kopierer.“ Tja, manchmal ist es schon verhext, wie schnell sich geistiges Eigentum anderer in eine als ureigen ausgewiesene und selbsterdachte Doktorarbeit schmuggeln können.
Garantiert selbst ausgedacht haben sich dagegen die „Hexen“ des Carneval Clubs ihren „Kaffeeklatsch beim Törtche“, in dessen Verlauf kräftig gelästert und geblödelt werden durfte.
Als „Pirates of the Carribean“ ließ es die Garde „Cascadas“ ordentlich knacken, bevor Sitzungspräsident Axel Knauber freimütig bekannte, mit der Wahrheit alles andere als auf dem Kriegfuß zu stehen. Die habe er als „Lügenbaron Münchhausen“ ja gewissermaßen gepachtet. Wie Protokoller Thorsten Schweinhardt konnte sich auch Axel Knauber einen Seitenhieb auf freiherrliche Schummelei nicht verkneifen und schlug Guttenberg als Nachfolger von Thomas Gottschalk nebst einer prima Wettidee („20 Kopierer am Geräusch erkennen“) vor.
Bewegung brachte die Gesangstruppe „Haste Töne“ zum Ende der ersten Sitzungshälfte mit flotten Stimmungsliedern in den Saal, bevor das Publikum in eine zweimal 11-minütige Pause verabschiedet wurde.
Freunde der Okrifteler Fastnacht wissen es seit vielen Jahren, der Auftakt der zweiten Sitzungshälfte ist traditionell der CCM-Kulttruppe „Pfund Mehl“ vorbehalten, die in diesem Jahr ein begeistertes Publikum überirdisch gut in die Weiten des Weltalls entführte. Doch – oh Schreck – der Crew des Raumschiffs Enterprise drohte der Treibstoff auszugehen. Auf der Suche nach einem dringend benötigten Jux-Kompensator verschlug es Kirk und Co. unter anderem nach Griechenland und Italien, doch die Herrschaften dort hatten mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Bis man schließlich in den Reihen von CCM-Komiteemitgliedern fündig wurde, erlebte das Publikum ein Feuerwerk an Gags und mitreißenden Gesangseinlagen sowie jede Menge flotter Sprüche. Ein ganz starker Auftritt der ehemaligen Jugendtruppe, die mit jedem Jahr besser wird und seit mittlerweile stolzen 25(!) Jahren zu den Höhepunkten jeder Sitzung des Carneval Clubs Mainperle gehört.
Schräg, schräger, CCM-Putzfrauen. 2012 berichteten die Blödelikonen Conny Ruttloff und Lucia Raab über ihren Mallorca-Urlaub, bevor das Teenieballett „Teen Stars“ einmal mehr mit einem tollen Showtanz zu überzeugen wusste.
Das „Ehepaar“ Bettina Mohr und Ralf Becker schilderte launig seinen Winterurlaub, bei dem bereits die Anfahrt reichlich daneben ging. „Ein Navi braucht er nicht, er ist ja ein Mann, stehst halt in Innsbruck statt Bregenz dann“, attestierte Bettina Mohr ihrer besseren Hälfte, die sich selbstverständlich für den besten Autofahrer der Welt hält, ganz erhebliche Navigationsschwierigkeiten.
In neuer Besetzung, aber gewohnt klasse: das Damenballett „Magic Pearls“, das einmal mehr den Beweis antrat, zu den besten Showtanztruppen der Region zu gehören.
Es folgte mit dem „Ausgefallenen Vortrag“ von Stefan Käck eine absolute Glanznummer, die jeder Fernsehfastnacht zu Ehren gereicht hätte. Gäbe es einen „Oscar“ für die besten Büttenrede des Jahres, der Starredner des CCM hätte ihn sich verdient. Mimik, Timing, Pointenschlagzahl, da stimmte einfach alles. Hut ab für diese Leistung, die vom Publikum mit spontanen „Standing Ovations“ gefeiert wurde. Für Käck, der satte 25 Minuten lang sensationell komisch bekannte „Ich hab’s versucht, es kam nichts raus, ich hab’ kein Vortrag, fertig, aus“ gibt es nur ein Prädikat: Spitzenklasse.
Ein Lob, das sich auch die „Nachteulen“ des CCM verdient hatten. Das Männerballett des Clubs zeichnete mit seinem Showtanz zu den Klängen eines ABBA-Medleys für ein tolles Finale einer rundum gelungenen Fastnachtssitzung verantwortlich.

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