Wertvolle Hilfe für die Feldlerchen

Flörsheimer Landwirt legt „Lerchenfenster“ an

FLÖRSHEIM (pm) – „Mein Ernteausfall beträgt nur 0,4 Prozent“, gibt sich Peter Traiser recht gelassen. „Das kann ich verschmerzen, zumal ich damit etwas Gutes für unsere Umwelt tue“, ergänzt der Flörsheimer Landwirt bei einem Pressetermin am vergangenen Montag, 21. Mai.

 

Bei der Getreideaussaat im vergangenen Herbst hatte er an fünf verschiedenen Stellen seine 2,5 Meter breite Sämaschine auf einer Länge von acht Metern ausgeschaltet. Dadurch entstanden fünf Rechtecke von je 20 Quadratmetern ohne Getreidesamen. Fachleute nennen diese freien Flächen „Lerchenfenster“. Für Feldlerchen bieten sie ideale Plätze zum Brüten.
Im Wirtschaftsjahr 2010/2011 hatte Peter Traiser erstmals auf dreien seiner Felder mehrere solcher Lerchenfenster angelegt. Ob sie tatsächlich angenommen wurden weiß auch Bernd Zürn vom BUND Flörsheim nicht. „Um das feststellen zu können müssten wir ständig durch die Getreidefelder laufen und kontrollieren. Das können und das wollen wir aber nicht. Wir machen den Feldlerchen ein Angebot und hoffen einfach, dass sie es annehmen.“
Feldlerchen kommen üblicherweise Ende Februar aus ihrem Winterquartier im Mittelmeerraum zu uns zurück. Zuerst das Männchen. Es steckt mit seinem Gesang ein Revier ab und lockt damit die etwas später ankommenden Weibchen. Nach der Begattung legt das Weibchen 3 – 4 Eier in eine flache Bodenmulde. Aber nur dort, wo der Pflanzenbewuchs fehlt oder sehr niedrig ist. Solche Stellen werden bei uns immer seltener. Deshalb ist die Anlage von Lerchenfenstern so wichtig.
Nach einer – relativ kurzen – Brutzeit von 12 bis 14 Tagen schlüpfen die jungen Feldlerchen. Im Alter von nur 2 – 3 Wochen sind sie schon flügge, mit einem Monat bereits selbständig. Die Vogeleltern sind dann frei für eine zweite Brut, eventuell erfolgt sogar noch eine dritte.
Die Zahl der Feldlerchen wird in Deutschland auf 2 – 3 Millionen Brutpaare geschätzt. Tendenz: Seit Jahren rückläufig. Die Lebenserwartung beträgt 8 – 10 Jahre. Hauptfeinde sind Füchse und – seit einigen Jahren leider steigend – freilaufende Hunde.
Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es für Interessierte gerne bei Peter Traiser, unter Telefon 06145/7667 oder Bernd Zürn, unter Telefon06145/32666.
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