Am vergangenen Wochenende lockte erstmals seit drei Jahren endlich wieder der traditionelle Adventsmarkt die Kriftelerinnen und Krifteler am Ersten Advent ins Zentrum der Gemeinde. Und auch wenn der Markt nicht die riesigen Ausmaße annehmen konnte, die zuweilen in vergangenen Jahren herrschten (in der Ortsmitte endete der Markt diesmal an der Ecke Frankfurter Straße/Taunussstraße, während er in früheren Zeiten auch schon mal bis zum Lindeneck reichte), so hätte die hiesige Bevölkerung kaum stärker bekunden können, wie sehr sie sich nach einem solchen Fest gesehnt hat: Schon die Glühweinparty am Samstagabend war äußerst gut besucht, und zur offiziellen Markteröffnung am späten Sonntagvormittag rund um St. Vitus waren ebenfalls bereits erstaunlich viele Menschen unterwegs. Spätestens mit dem Einbruch der Dunkelheit brachen dann alle Dämme, und nur im Schneckentempo konnte man noch durch die Menschenmassen von Stand zu Stand schleichen. Aber Eile war auch überhaupt nicht geboten, stieß man doch am laufenden Band auf bekannte und beliebte Gesichter, mit denen man gerne mal wieder ein paar warme Worte wechselte - am besten bei Glühwein oder warmem Äppler.
Begünstigt wurde das diesjährige Adventsmarkt-Treiben zweifellos vom passenden Wetter: Mit atmosphärischem Schneefall rechnet Ende November/Anfang Dezember eh niemand mehr - aber trockene Witterung darf es schon sein, und dieser Wunsch wurde in diesem Jahr von Petrus gerne erfüllt. Gute Voraussetzungen also für einen gut besuchten Markt - und gute Geschäfte. Etliche Händler hatten Bekleidung, Spielwaren, Handarbeiten oder auch einfach nur Schnickschnack im Angebot. Der Liederkranz Kriftel verkaufte Weihnachtsgebäck, das reißenden Absatz fand, der Krifteler Karneval Klub (KKK) feierte den Vorverkaufsstart für seine Sitzungen 2023, die Handball-Jugend der TuS veranstaltete wieder ihre traditionelle Gänse-Tombola, und natürlich herrschte erst recht kein Mangel an kulinarischen Köstlichkeiten: Von Crepes über handgefertigte Pommes bis hin zu Bratwurst und asiatischen Köstlichkeiten konnte man sich mühelos durch den Ersten Advent schlemmen. Weitere Buden fanden sich auf dem Vorplatz des neuen Obsthofes an der Kirche, und gegenüber des katholischen Gotteshauses befand sich die große Bühne, auf der unter anderem die Wiesbadener Taunusmusikanten passend zum Anlass musizierten.
Apropos Musik: Die stand von 14 bis 19 Uhr auch im Inneren von St. Vitus im Mittelpunkt, parallel zum dortigen Basar der katholischen Kirchengemeinde. Über fünf Stunden hinweg brachte unter anderem das Gesangstudio Vollmer internationale Weihnachtslieder zu Gehör, begleitet von Friederike Wiesner am Klavier, Andreas Winckler verwöhnte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit meisterhaften Orgelklängen, das Incantare Akkordeonorchester musizierte unter dem Motto "Nachtstille" und schließlich traten zum Abschluss alle drei Chöre des Gesangverein Liederkranz - ChoryFeen, Männerchor und Quintessenz - auf, um schließlich das von derart wundervollen Adventsklängen beseelte Publikum in den späten Abend zu entlassen.
Und dann war der diesjährige Adventsmarkt in Kriftel auch schon wieder vorbei. Während die Besucherinnen und Besucher sich ab 20 Uhr wohl mehrheitlich in der heimischen Stube beim WM-Schauen wieder aufwärmten, wurden die Stände und Buden zügig wieder abgebaut, so dass am folgenden Morgen kaum noch etwas an das bunte und besinnliche Treiben des Vortags erinnerte. Es war schön, dass die Adventszeit in Kriftel endlich auch mal wieder vom Adventsmarkt eingeläutet werden konnte.
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